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Liebe und Leidenschaft, Tag 10
Lieber Johnathan,
ja Tagebuch du hast einen Namenbekommen und es ist ein Menschenname. Warum? Weil du von einem Menschen gemacht wurdest, also bist du quasi auch einer, nun ja fast. Ich würde sagen, deine Borke ist aus Leder, vielleicht Dolyak, dein Inneres ist aus Papier und Papiermacht man aus Holz, also Baum und zusammen halten das Schüre aus... woraus sind Schnüre nun wieder. Ein Mensch hat dich gemacht von ihm kommt dein sein, du bist also von allem ein Bisschen. Menschlich, tierisch und pflanzlich und schon etwa zwei Wochen alt. Aber nun zu einem wichtigen Thema.
Liebe, sie ist es um was sich alles eigentlich immer dreht mindestens an zweiter Stelle. Zumindest in der Literaturund auch im Leben wie es scheint und wer sich der Liebe entzieht, der folgt zumindest der Leidenschaft. Wenn ich mir unsere Asura ansehe denke ich eher, dass sie Leidenschaft für etwas haben, als wirklich Liebe, wobei nun auch siehaben Kinder. Aber ich schweife vom Thema ab.
Ich fühle Liebe, wenn ich Malvalaüber Alea reden höre, oder wenn wir wieder gemeinsam dasitzen und sie mir etwas beibringt. Ich liebe es neues zu lernen und Wissen weiter zu geben ist eine Form von Liebe teilen. Liebe die Wärme die man fühlt, wenn man Leuten etwas bedeutet und wenn derjenige der lehrt auch mit Leidenschaft dabei ist macht es auch noch Spaß einfach nur zu zuhören und aufzunehmen, alles wie es kommt.
Heute hat mich Mejohra zurück nach Löwenstein gebracht, Malvala begleitete uns. Als wir uns auf den Platz begaben, hinter dem Portal, war alles so surreal. Als würde die Welt nicht mehr hier existieren. Als wäre meine Welt die Höhle aus der wir gekommen waren, wo die Anderen waren. Jetzt standen wir auf dem Pflaster und machten uns auf den Weg zu einem geheimen Ort. Mejohra eröffnete uns, dass sie geplant hatte mir mit einer Akademie zu helfen meine Magie zu entwickeln. Keine Schlechte Idee.
Wir trafen sie also und sie nahmen uns mit in die Räumlichkeiten. Eine schöne Bibliothek musste ich zugeben, irgendwie beeindruckt mich der Anblick von vielen aufgetürmten Büchern. Aber nun zum Gespräch. Sie unterrichteten gerne Exilanten, Leute die nirgendwo mehr hin gehören oder so ähnlich. Und scheinbar viel Theoretisches und Praktisches, aber was nun genau, keine Ahnung. Was mir wichtig war, dass ich klarstellen konnte, dass ich für diese Möglichkeit nicht gewillt war meine Pflichtengegenüber der Odyssee schleifen zulassen, immerhin habe ich Verantwortung übernommen und die wird nicht abgelegt. Aber scheinbar muss man nicht täglichan diese Schule gehen, wäre vom Dschungel aus auch gar nicht möglich würde ich meinen. Dann ging es um Geld, viel Geld, geradezu unglaublich viel Geld und natürlich, dass man mich einschätzen musste, aber nicht jetzt lieber später, ach und habe ich schon Geld erwähnt?
Finanzplan, was soll das bitte sein? Anstatt mir vielleicht die Schule schmackhaft zu machen war es scheinbar durchaus viel wichtiger zu wissen, ob man auch genug Geld hatte mir alle Schulabschnitte...? Keine Ahnung wie es heißt. Aber auch die ganze Schulzeit zu finanzieren. Das war der Moment wo ich aufhörte zu reden, aufhörte wirklich zuzuhören und vergas wie schön der Anblick der vielen Bücher war. Die Abtei hatte, wie angemerkt war viel mehr Bücher und die Vorstellung von Minna, Malvala oder Alea unterrichtet zu werden, ich kann ja nicht wissen, was ich lernen kann, wirkte so viel schöner.
Ich war froh als wir zurück gingen, froh als wir nach Hause kamen. Malvala war die erste die es Ansprach, dass sich die Welt außerhalb der Höhle für uns verändert hatte und nun konnte ich auch dieses Gefühl am Anfang definieren, ja es war nicht mehr so wirklich zu Hause. Aber Jonathan, denk nicht, dass wir schon durch sind. Denn als wir nach Hause kamen trafen wir noch Andra und ihre neue Nornfreundin, wobei vielleicht kennen sie sich auch schon länger, das weiß ich nicht. Aber die waren da und schrecklich am Verhungern. Ich habe ihnen noch etwas Brot und Schnittwurst gegeben, nicht dass sie vom Fleisch fallen. Minna, wenn das falsch war tut es mir leid.
Außerdem bekam ich ein wenig Zeit Mejohra von vielen Dingen zu erzählen und wäre beinahe auch zu dem guten Teilgekommen, aber das muss wohl bis später warten. Ich habe noch ein wenig aufgeräumt, aber es war leider nicht mehr so viel zu tun. Ich denke morgen werde ich einfach mal den Boden schrubben oder so, vielleicht mache ich damit jemandem eine Freude.
Aber zurück zum Thema Liebe, denn noch bin ich nicht ganz durch. Jonathan schau dir mal Andra an. Wir wissen, dass es so viele von uns gibt, die auf sie bauen, die ihr das eigene Leben anvertrauen und die sie lieben. Die Meisten wahrscheinlich auf eine freundschaftliche Art und Weise. Immerhin waren Malvala und Yvvin kaum von ihr abzupellen, als sie dazu kam. Ein wirklich süßes Bild im Übrigen. Aber ihr gehtes schlecht, denn ich denke, weil es bei ihr mit der romantischen, leidenschaftlichen Liebe nicht ganz so hinhaut, man darf mir gerne das Gegenteil beweisen, kommt auch die restliche Liebe nicht bei ihr an. Das muss ich ändern, sehr bald, sonst geht sie kaputt, die Frau aus Glas, so hart, aber doch so zerbrechlich. Dabei hilfst du mir, ja Johnathan.
Aber nun träum schön, ich gehe sie eben noch zudecken, sie hat echt lange durchgehalten, aber der Schatten den sie in der Kerze wirft bewegt sich schon lang nicht mehr.
Träum schön Jonathan