Blog Articles Tagged with “Kjolvor”

Plitsch.

Plitsch.

Tränen rannen über ihre Wangen wie das Blut von ihrer Klinge.

Regen. War es Regen?

Tropfen um Tropfen schlug gegen ihr Gesicht, nässte ihre Haare und perlte an ihrer Rüstung ab.

Wieder.

Und wieder.

Ihre Lippen stießen Wolken in die kalte Abendluft und das laute Prasseln fraß die Geräusche ihres schweren Atems. Rings um sie rann das Wasser von den Steinen, von den Felswänden und fiel vom Blattwerk der Bäume. Es tropfte vom Moos, von den Blätterspitzen. Es folgte seinem…

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“Greif, nimm meine Beute als ein Opfer an. Meine Jagd war erfolgreich, meine Schläge stark und geschwind. Heute habe ich dir Ehre bereitet.” Kjolvor lag auf dem Boden, die Arme ausgebreitet wie Flügel und hatte die Trophäe, den Balg des Eulengreifen, den sie gejagt hatte über sich geworfen. Sie sog die restliche Wärme des Tieres in sich auf. Kein bisschen ihrer Jagdbeute wollte sie verkommen lassen. Und auch dem Greifen hatte sie einen Teil zugedacht. An seinem Schrein hatte die das…

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Alle Mühe hatte sich Kjolvor gegeben, einen Holzstoß zu errichten. Und nicht nur sie, jeder hatte mit angepackt. Es wurden sogar Vorräte für den Winter geplündert um den Haufen noch höher aufzuschlichten. Denn nicht nur Kjolvor war in Trauer, das ganze Dorf beklagte den Verlust. Und nun stand sie davor und blickt auf den leblosen Körper über ihr. Schwer wurde ihr ums Herz, als sie die Leiter erklomm. Der Fackelschein warf flackernde Schatten auf das Gesicht von Jorund. Sie strich ihm…

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Heute war einer der wenigen Tage, an denen die Sonne die sonst so dichte Wolkendecke durchbrach. Die Natur, die sich sonst auch schon an den Regen gewöhnt hatte, freute sich dennoch darüber. Die Blumen erstrahlten noch prächtiger an diesem Tag und auch die Vögel nutzten die Absenz der prasselnden Tropfen um fröhlich durch die Lüfte zu flattern und ließen ihren Gesang weithin erklingen. Kjolvor lag auf dem Rücken, den Blick gen Himmel gericht und starrte die Wolken an. Sie war…

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Mit jedem Schritt raschelte das Laub unter ihren Füßen. Jetzt, wo es aufs Jahresende zuging leuchteten die Bäume in den verschiedensten Rot- und Gelbtönen und zeigten noch ein letztes Mal ihre ganze Schönheit, ehe sie sich ihres Blätterkleides entledigen sollten und der hereinbrechende Winter alles in sanftes Weiß tauchen würde. Zusammen mit den immergrünen Nadelbäumen bot sich in der ganzen Gegend ein farbenprächtiges Bild, das von den schneebedeckten Gipfeln in der Ferne idyllisch…

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Ihre Linke schloss sich fest um die Kehle des Norn, der nur ein abfälliges Grinsen für sie übrig hatte. Er hatte mit seinem Leben schon abgeschlossen, alles weitere hier war nurmehr Genugtuung für ihn. "Was habt ihr mit ihm angestellt?" Mit mehr Kraft, als ihr Körper augescheinlich aufbieten konnte, zerrte sie den Kerl etwas weiter hoch, bis er ihr fast auf Augenhöhe war. "Wo ist Jorund?" Der Norn ächzte. Sie gab ihn etwas frei, als er zu röcheln begann. "Du kommst zu spät, Weib." Ein…

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Nach und nach begann der Schnee zu tauen. Schon vor einer Weile war es soweit gewesen, dass die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen das Ende der kalten Jahreszeit eingeleitet hatten und die viele Fuß hohe Schneedecke immer mehr in sich zusammensackte. Nicht nur durch das eigene Gewicht, sondern auch durch den leichten Nieselregen, der nun immer häufiger einsetzte, waren die Überbleibsel des Winters schon länger nicht mehr schön anzusehen gewesen, sondern nicht mehr als letzte Reste der…

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