Das Anthenäum des Feuers
ooc: Diese Gilde ist keine im Spiel vorhandene Engine-Gilde. Es handelt sich dabei um eine Spielerlore-Gilde, die damit ihren Platz im Universum der vielen Loregilden findet. Da für jeden mitwirkenden Charakter keine Gildenmitgliedschaft im Spiel erforderlich ist, kann die Mitgliedschaft recht frei und zwanglos erfordern - ich bitte aber darum, das wenigstens kurz mit mir abzusprechen, damit keine völlig sinnbefreiten Konzepte durch die Welt stolpern und behaupten Mitglied zu sein. Weiterhin sind ausschließlich Menschen wirklich Mitglieder, das bitte ich zu berücksichtigen. Vielen Dank!
Alte Geschichte
Hinter dem kryptischen Namen verbirgt sich, Aufzeichnungen der Gildenarchive zufolge, eine Gilde des Volks von Orr. Laut den lückenhaften Überlieferungen wurde das Anthenäum des Feuers 1010 n.E., drei Jahre vor dem Beginn des dritten Gildenkriegs, in der Nähe des Paradeplatzes von Orr mit Unterstützung der damaligen Zaishen-Repräsentation gegründet. Die Gründungssatzung soll folgend dokumentiert sein:
"Forthin soll diese Gilde gegründet werden ...
... Um das Feuer im gemeinen Volk zu streuen, damit es erst erwärmt und dann erbaut werde, Sein geschenktes Streben und Ihr Geschick zu nutzen;
... Um die Recken auszubilden, zu rüsten und zu nähren, die forthin die göttliche Ordnung und die Ordnung des Lebens gegen das Chaos verteidigen;
... Um die Stärke der Stärke und den Mut des Muts Willen zu erproben und zu ertüchtigen, zu fördern und zum Ideal zu treiben, das einzig durch den Sieg Befriedigung findet;
... Um fürderhin eine gläubige Streitmacht aufzubauen, die keine Weihe und Vereidigung erfahren muss, um das zu verteidigen und das zu erobern, was dem Menschenvolk wertvoll ist;
... Um die Bedeutsamkeit des Feuers, seiner Triebkraft, seiner ungezügelten Entartung, seiner Extremen und Bedeutung für Mensch und Natur zu verdeutlichen und weiter zu ergründen;
... Um, schließlich, dem König von Orr treu ergeben zu sein, sowie er sich treu den Göttern und dem Menschenvolk verpflichtet hat."
Den ergänzenden Berichten nach übernahm das Anthenäum des Feuers die Aufgaben, die es bei der Satzung angab und agierte als niedrigschwellige Anlaufstelle für Krieger, Philosophen, Söldner, Gläubige und gemeine Menschen aus allen Volksschichten. Die Lehren des Kriegsgottes sollten so auch ohne priesterliches Wirken unter den Leuten gestreut werden, mit dem Glauben an viele kleine Funken, die einen großen Brand verursachen könnten. Es veranstaltete Feierlichkeiten dem Feuer zu Ehren, die darauf abzielten, dem Volk die Gefahr und die Macht des wütenden Elements zu zeigen. Oft wurde es von der Kirche Balthasars und dem Zaishen-Orden unterstützt, ohne per Gesetz mit einer von beiden Institutionen verbunden zu sein.
Die Anthenäum-Gilde brannte am hellsten zu Zeiten des dritten Gildenkriegs. Als Scharmützel auf den Straßen von Arah ausbrachen und Gilden der fremden Königreiche auf heimischen Straßen fochten, rückte die Streitmacht Orrs aus, um die Invasoren aus ihren Grenzen zu treiben. Das Anthenäum des Feuers galt als eine der kriegstreibenden Kräfte, die dazu aufrief, die Soldaten zu unterstützen. Gleichzeitig unterstützte es mit der eigens aufgestellten Streitkraft aus einer Schar gläubiger Zeloten, die in manchen Aufzeichnungen auch als 'selbstgerechte Söldner' dargestellt werden, die orrianische Armee bei der Verteidigung gegen fremde Gilden und zuletzt gegen die invadierenden Charrmassen.
Bemerkenswert ist unter Historikern, dass das Anthenäum des Feuers nie einzig und allein dem Kriegsgott verschrieben war, wie es die Satzung zunächst vermuten ließe. Der Grund, warum es nie wirklich in den Klerus oder den Orden der Zaishen inkorporiert wurde war, dass die denkenden und führenden Köpfe der Gilde in vielen Fällen genauso die zweigesichtige Göttin Lyssa zu einer Kriegsgöttin erhoben und ihre Lehren mit denen Balthasars vermischten. Die strategischen genauso wie die taktischen Denkweisen galten daher unter zeitgenössischen roten Priestern gelegentlich als 'ehrlos' und 'hinterhältig'. Allerdings wusste sie nicht nur das Kriegsgeschick beider Gottheiten zu vermengen, sondern auch andere ihrer Aspekte - So war das Anthenäum des Feuers eine besonders effektive Kraft, wenn es darum ging die heimische Moral zu steigern. Die inspirierende Wirkung Lyssas wurde oft mit der wütenden Macht Balthasars kombiniert, um das Volk bei Predigten und Festen für den Krieg zu motivieren. Weiterhin wandten sich die gebildeten Mitglieder gegen den plumpen Fanatismus des Balthasar-Klerus und verfeinerten die Lehren Balthasars und suchten - mal mit Erfolg, mal mit Ausrutschern - nach Überschneidungen in seinen und den Lehren Lyssas.
Neue Geschichte
Mit dem Kataklysmus soll die Gilde noch mitten auf ihrem Höhepunkt untergegangen sein, ohne nennenswertes Vermächtnis oder sonstige Erben der Gilde. Der Name schien mit dem Land Orr verschluckt und auf dem Meeresboden vergessen zu werden.
Doch es dauerte keine 300 Jahre, bis er aus der Versenkung stieg. Dem späten Ansatz der Historien folgend gründete Baron Reginald Maurenbrecher, zu jener Zeit ein Verfechter der feurigen Lehren, mit dem bürgerlichen Kaufmann Wyatt Colgrove, seinereins ein Gläubiger der Zweigesichtigen, im Jahre 1243 n.E. auf krytanischem Boden das 'Anthenäum des Feuers'. Ursprünglich war es die Verwirklichung von zwei Träumen, die sich in den alten Geschichten von Orr verloren und deswegen war die Gilde die ersten Jahre nur ein kleiner Verbund passionierter Historiker und Theologen, die Bücher wälzten und nach interessanten Einzelheiten zu Arah, Orr und dem dortigen Glauben forschten. Das änderte sich im Jahre 1251 n.E., als der frisch außer Dienst der Seraphen getretene Leutnant Tegeler der Gilde beitrat und fest entschlossen war, den militanten Flügel der Gilde wiedererwecken zu wollen, losgelöst von den Priesterschaften.
Was anfänglich auf Missgunst der etablierten Priester in Kryta stieß, geriet einige Jahre darauf schon wieder rasch in Vergessenheit. Das Anthenäum des Feuers besaß nicht den Einfluss und nicht das Geld, um eine größere Streitmacht auf die Beine zu stellen, daher blieb es bei einem kleinen Verbund durch Überzeugung geeinter Menschen. Jedes Mitglied war den Lehren Balthasars und Lyssas nahe und suchte nach Wegen, sie in perfekte Harmonie zu bringen, sodass die obersten Ziele der Selbstperfektionierung und ultimativ der Sieg in jeder Kampf- und Lebenslage in Griffreichweite kommen sollten.
Doch als die Gilde nach gut 30 Jahren durch einige von den Zaishen beeinflussten Mitgliedern bereichert wurde, entdeckte man die alte Nähe und Verbundenheit zu den Lehren und Zielen des Ordens wieder. In Anlehnung an die Zaishen begann man, sich darauf vorzubereiten, selbst gegen chaotische und dämonische Mächte vorzugehen, auch wenn die ersten Einsätze sich viel eher darauf bezogen, die jüngst entstandene Zentaurenbedrohung unter Modniir-Gewalt zurückzuschlagen. Es sollte erst einmal vor der eigenen Haustür gekehrt werden, ehe die Zeloten die eigenen Lehren über Krytas Grenzen hinaus trugen.
1297 n.E. war es dann soweit und das Anthenäum sah sich zunächst nach Gelegenheiten um, im Reich und in angrenzenden Gebieten dämonische Mächte zurückzudrängen. Der Fokus auf magische Annomalien, Monster und Gesetzlose ließ sie wählerisch werden, wenn es darum ging, wie die Kassen gefüllt werden sollten. Nach einer Zeit voller Scharmützel und kleiner Aufträge, die ihnen hier und da schon den Ruf als Glücksritter einbrachten, sahen sie 1320 n.E. ihre Zeit gekommen, als der Kristalldrache sich erhob und in Ascalon den Brand verursachte. Sofort brachen die überzeugten Krieger nach Ebonfalke auf, um von dort aus den Kampf gegen die Gebrandmarkten zu unterstützen und die Brandnarben einzudämmen. Seither nahm die Mitgliederzahl der Gilde stetig zu. Beim Angriff auf Löwenstein konnten sie schließlich mit einer größeren Streitmacht Unterstützung leisten, auch wenn die Kämpfe verlustreich waren. Zu Zeiten von Mordremoths Erwachen schlossen sie sich den Pakttruppen in der Silberwüste an, ehe sie kaum ein Jahr später Kryta gegen den Weißen Mantel zu verteidigen halfen.
Schließlich begann Balthasar seinen Feldzug in Elona. Es dünnte die bis dato gut gewachsenen Reihen der Gilde kräftig aus, denn viele schlossen sich ihm an und verließen Kryta und auch die Gilde, um sich voll und ganz dem Kriegsgott zu verschreiben. Aufgrund der eigensinnigen Lehren der Gilde war allerdings nicht jeder davon betroffen - manche glaubten darin eine Tücke des Kriegsgotts zu erkennen, der zu folgen nur den eigenen Untergang bedeuten könne, während andere nicht fanatisch genug waren, um nur einem einzigen Gott in einen Glaubenskrieg zu folgen. Die Zurückgebliebenen verbannten alle, die sich in Elona Balthasar anschlossen, entschieden sich aber aufgrund ihrer geringen Anzahl dazu, nicht erst dorthin aufzubrechen und gegen die wütenden Mächte zu fechten.
Seitdem existiert die Gilde zwar noch, aber sie nimmt, wie in frühere Tagen, kleine und unterstützende Aufträge an, bildet Abenteurer und Söldner aus, die sie anschließend in ihrem Namen hinaus in die Welt schickt und verfolgt streng das Begehren, im Kampf zu erstarken und sich gegenseitig zu höchsten Höhen anzuspornen. Es ist den gebliebenen Mitgliedern noch immer ein strenges Anliegen, Kampfkünste zu perfektionieren, andere zu inspirieren und das Feuer unter den Menschen zu säen, nun unabhängig von dem Fall Balthasars.
Weiterhin sollen sie, die Lehren der Zaishen vor ihrem Wüten in Elona aufgreifend, zunehmend andere Völker zumindest als Freunde und Verbündete zulassen. Die eingeweihten und eingetragenen Mitglieder sind nach wie vor ausschließliche Menschen, doch zu Übungskämpfen, zu Diskussionen, Feiern und gemeinsamem Exerzieren werden auch fremde Völker eingeladen, vornehmlich Sylvari und Norn.
Selbstverständnis & Gerüchte
Glücksritter, Kriegspoeten, Minnesänger und Glaubenssöldner sind ein paar der Bezeichnungen für die aktiven Mitglieder des Anthenäums. Ihr sonderbarer, in manchen Augen romantisierter Denkstil ist ein Symptom des seit Balthasars' Fall erstarkenden Lyssaflügels in der Gilde. Nach Jahrzenten der Dominanz durch die kriegsversierten Balthasargläubigen und die stark martialische Prägung ihrer Gepflogenheiten erhält das Anthenäum einen Kulturschub durch den Einfluss der Zweigesichtigen. Musizieren, Gesang, Tanz, Rhetorik und Malerei sind einige der Kurse, die in Seminarveranstaltungen für die Mitglieder gegen eine geringe Gebühr angeboten werden. Auch in intellektuellen Kreisen sehen sich die höheren Mitglieder dazu berufen, ihr Gedankengut zu verbreiten: Man sieht sie oft an den offenen Diskussionsrunden der Priesterschaften teilnehmen, vereinzelt in Ausschüssen des Ministeriums sitzen und vereinzelt als Gastdozenten an diversen Akademien in Kryta lehren.
Das ist allerdings die Seite der Medaille, die am tauglichsten für die Öffentlichkeit ist und daher liebend gern gefördert wird. Die konservativen Kräfte, die diesen "blinden Exzess" und das "närrische Herumtollen" eindämmen und stattdessen frühere, "rote" Werte etablieren wollen mögen zwar in der Unterzahl und alles andere als geeint sein, aber sie sind zuverlässige Unruhestifter. Es ist dem nahezu fanatischen Streben nach Gedankenfreiheit sowie dem Wunsch nach einer Kraft, die Nachlässigkeit eindämmt zu verdanken, dass diese Querschläger nicht aus der Gilde ausgeschlossen werden. An den Rändern des mittleren Spektrums, das durch die Gildenpolitik gefördert werden soll und die Lehren der beiden prominenten Götter in der Gilde vereint existieren somit die extremen Lager des Kriegsgotts und der schönen Göttin - Eine Spannung, die vor der Öffentlichkeit in manchen Fällen nicht mehr zu verheimlichen ist.
Zu Intrigen soll es gekommen sein, die auf persönlichen Fehden beruhen und in drei vereinzelten Fällen sogar Giftanschläge nach sich zogen. Die adlige Familie Charetier trat vor zwei Jahren mit lautem Krach nach einer Vergiftung ihrer neunzehnjährigen Tochter aus dem Anthenäum aus, verständigte die Ministerialwache und ließ öffentlich verlauten, dass die Gilde ein Haufen verrückter Kinder sei, die außer Rand und Band geraten sind. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit sollte sie sein. Bei den folgenden Ermittlungen kooperierte das Anthenäum und es gab offiziell keine belastenden Beweise für eine Verantwortlichkeit der Tat.
Nicht nur intern spinnen sich Kontroversen um die Vereinigung. In einem Fall von vor fünf Jahren berichtete eine Götterfelser Zeitung von einem 'gnadenlosen Gotteszug', der die Verfolgung einiger einflussreicher Gegner Balthasars zu Zeiten seines Feldzugs in Elona zum Ziel haben sollte - und an dem Mitglieder des Anthenäums mitgewirkt haben sollen. Zu Zeiten der laufenden Ermittlungen durch die Seraphen und Ministerialwache beteuerte der damalige Gildenrat noch einmal, dass seit dem Feldzug alle extremistischen Mitglieder aus der Gilde verbannt worden seien und es damit allenfalls um ehemalige Mitglieder oder Verleumdung gehen könne.
Das aber sind Querelen, die für den Großteil der Bevölkerung nicht sehr viel Relevanz haben werden. Zum gesellschaftlichen Leben in Götterfels und Umgebung trägt die Gilde durch eine Vielzahl erschwinglicher Feste bei, stellt Feuertänzer, Schwertkämpfer und Pyrotechniker, fördert den lebhaften und feierwütigen Geist der Bevölkerung und bietet nicht zuletzt eine Anlaufstelle für zweifelnde Gläubige als Alternative zu den etablierten Priesterschaften. In Anlehnung an die roten Lehren veranstalten sie Übungskämpfe, Turniere und verschiedene Wettkämpfe kriegsrelevanter Disziplinen - in Anlehnung an die schönen Lehren ziehen sie als Wohltäter durch die Straßen, helfen Obdachlosen, bereichern die Straßen mit Musikern und setzen sich sogar für den Schutz von Straßenhuren ein.
Disclaimer: Das Gildenlogo ist dem Spiel entnommen, die beiden Bilder sind Konzeptzeichnungen zu GW 2 und entsprechend im Besitz von ArenaNet.