Der Racheengel

Es war ein
schöner Tag für einen Spaziergang durch Götterfels. Ich mache das ab und zu
ganz gerne mal, es entspannt die Seele und den Körper nach einer harten
Arbeitswoche.




Ich ging
also so dahin als ich eine kleine Menschenmenge entdeckte die um irgendetwas
herumstanden. Ich konnte nicht erkennen was der Grund für diese Gruppierung war
weshalb ich hin ging und mich zu der Gruppe stellte. Dort saß ein Junger man
auf einer Bank. Er trug eine Art Kutte und hatte die Hände in den weiten Ärmeln
versteckt. Die Augen hatte er geschlossen. Es war ein Geschichtenerzähler. Ich
entschied mich seiner Geschichte zu lauschen.





Alles begann vor 14 Jahren. Der kleine Pete
war gerade 6 Jahre alt geworden und hatte von seinem Vater ein Holzschwert
geschenkt bekommen. Sein Vater besaß eine kleine Schreinerei hinter der Pete
nun immer Ritter spielte. Eines Tages kam ein reicher Mann mit seiner Tochter
zu Petes Vater. Auch an diesem Tag spielte Pete wieder hinter der Werksstadt
und stellte sich vor er wäre ein großer Held in den Gildenkriegen. „Huh, haa,
ich besiege euch alle!“ rief er. Sprang herum und fuchtelte wild mit seinem
Schwert in der Luft. So bemerkte er auch nicht, dass sich das Mädchen von
hinten an ihn heranschlich. „Hoh, so ein Dreikäsehoch wie du will mich wirklich
besiegen?“ sagte das Mädchen mit, auf
männlich, verstellter Stimme. Pete fuhr erschrocken herum und erstarrte.



Vor ihm stand das schönste Geschöpf das Pete
je gesehen hatte. Sie strahlte förmlich im Licht der Mittagssonne. Sie hatte
langes, Nachtschwarzes Haar, welches sie mit einer kleinen roten Schleife zu
einem Zopf zusammengebunden trug. Ihr Augenaufschlag verzauberte Pete und wie
sie ihn mit ihren kastanienbraunen Augen ansah raupte ihm den Atem. Ihre kleine
niedliche Stupsnase zuckte leicht wenn sie lachte. Sie hatte einen Stock in der
Hand und ehe Pete wieder zu sich kam, schlug sie ihm damit auf die Hand so dass
Pete sein Holzschwert fallen ließ. Anschließend rammte sie ihm die Spitze ihres
Stocks in die Brust so dass er auf seinen Hosenboden viel.



Während Pete langsam wieder zu sich kam und
aufstand, konnte sich das Mädchen kaum noch vor lauter Lachen halten. Mit
Tränen in den Augen beruhigte sich das Mädchen wieder und sagte, immer noch
leicht kichernd „Ein Toller Held bist du.“. „Du hast mich überrascht.“
erwiderte Pete schmollend „Ich war nicht drauf vorbereitet, dass du mich aus
heiterem Himmel heraus angreifst.“.



Das Mädchen schaute ihn mit skeptischem
Blick an, sie zog dabei eine Augenbraue hoch und sagte dann, leicht arrogant
„Soo? Ist das so? Du behauptest also du könntest mich jetzt besiegen?“ sie nahm
eine Kampfhaltung ein „Dann zeig mal was du …“, „OPAL!“ ertönte plötzlich eine
Stimme aus der Werkstadt „OPAL, wo bist du? Komm her!“. Das Mädchen ließ den
Stock fallen „Ich muss gehen.“ Sagte sie „Aber unseren Kampf setzen wir bald
fort.“ Meinte sie noch und rannte nach drinnen.





Pete fragte seinen Vater später am Abend,
wer das Mädchen war und er sagte ihm, dass sie Opal hieße und das einzige Kind
der Crows, einer hoch angesehenen Händlerfamilie, war. Die Crows waren auch die
Familie für die Petes Mutter als Dienstmarkt arbeitete was auch der Grund für
den Besuch war. Mister Crow wollte ein neues Möbelstück und Petes Mutter hatte
ihm von ihrem Mann der eine Schreinerei besaß erzählt. Pete ging an diesem
Abend mit einem Lächeln ins Bett. Mit dem Bild des Wunderschönen Mädchens vor
seinen Augen und ihrem Namen auf den Lippen schlief er glücklich und zufrieden
ein.



Pete spielte seit dem jeden Tag hinter der
Werkstadt in freudiger Erwartung, dass das Mädchen von dem er jede Nacht
träumte zurückkommen würde. Es verging eine ganze Woche und Pete glaubte schon
fast nicht mehr daran, dass sie nochmal wieder kommen würde. Pete war gerade im
Begriff seine Waffe einzupacken und nach Hause zu gehen, da hörte er wieder
diese Mädchenstimme die auf männlich tat. „So, du bist also wirklich Manns
genug gegen mich anzutreten.“ Und da stand sie, das Mädchen von dem er
befürchtet hatte sie nie wieder zu sehen. Sie trug ihre Haare wie schon beim
letzten mal zu einem Zopf gebunden. Dieses mal hatte sie jedoch ein
Reiteroutfit an und war auch nicht mehr nur mit einem Stock sondern ebenfalls
mit einem Holzschwert bewaffnet. Die zwei begannen also zu Kämpfen und obwohl
Pete sich wirklich bemühte nicht zu verlieren war Opal immer besser als er.
Opal erzählte ihm, dass sie oft den Schlosswachen beim Training zu sehen durfte
und ein netter dabei war, der ihr ein paar Grundlagen beibrachte. Die zwei
trafen sich in den nächsten 2 Jahren immer öfter und wurden gute Freunde.



Pete wollte Opal auch mit seinen anderen
Freunden bekannt machen. Diese bestanden aus Weisen und ärmeren Kindern. Sie
mochten Opal nicht, was wohl daran lag, dass ihnen immer gesagt wurde, die
Reichen seien an ihrem Elend schuld. Sie beschimpften Opal deswegen oft. Opal
war zunächst leicht gekränkt ließ sie aber bald nur noch mit einem „Pff, mit
Leuten wie euch muss ich mich nicht abgeben.“ Lings liegen. Pete war das auch
recht, so konnte er die Zeit mit Opal allein genießen.



Alles war schön und gut bis zu jener Nacht
vor ca. 12 Jahren. Damals starb Petes Mutter. Die Leute munkelten, dass es kein
Unfall war sondert Mord. Die Diener der Crows erzählten jedem, der es hören
wollte, dass sie etwas getan hat was Misses Crow verärgerte worauf diese sie
eine Treppe hinunter schupste. Petes Mutter brach sich dabei das Genick. Petes
Vater glaubte diesen Gerüchten weshalb er ihm verbot sich mit Opal zu treffen. Pete
war während dieser Zeit recht in sich gezogen und wollte auch erst mal nichts
mit Opal zu tun haben. Er wusste nicht was er glauben soll. Irgendetwas musste
doch an den Gerüchten dran sein, wenn es jeder erzählt und konnte er dann mit
so jemandem befreundet sein? Die zwei sahen sich also eine lange Zeit nicht
mehr.



Ein paar Wochen, nach dem Tod von Petes
Mutter kamen ein paar seiner alten Freunde auf ihn zu. Sie redeten ihm ein,
dass an all seinem Leiden wieder nur die reiche Gesellschaft schuld ist. Aber
sie wüssten da einen Streich nach dem es Pete garantiert wieder besser gehen
wird. Er müsste nur wieder mit seiner alten Freundin Kontakt aufnehmen.





So geschah es also, dass Pete, eines Nachts,
plötzlich vor Opals Fenster stand. Er bat sie mit zu kommen und führte sie zu
ein paar anderen Kindern. Die Kinder meinten wenn Opal zu ihrer Klicke gehören
wollte müsse sie eine Mutprobe ablegen. Opal war sich dessen nicht ganz sicher
aber Pete bestärkte sie. „Komm schon. Es ist keine große Sache.“ Sagte er mit
leiser, unsicherer Stimme. Die Gruppe aus 8 Kindern schlich sich also mitten in
der Nacht aus der Stadt und machte sich auf den Weg zu einer alten verlassenen
Hütte. Die Hütte lag in einem düsteren Wäldchen. Die 7 anderen Kinder meinten
zu Opal, wenn sie Mutig genug wäre in die Hütte zu gehen, würden die Kinder sie
akzeptieren und sie könnte wieder mit Pete spielen. Opal war nicht wohl dabei
aber Pete lächelte ihr aufmunternd zu. Sie musste das tun, denn sie wollte
wieder mit Pete herumtollen wie früher.



Sie ging also vorsichtig auf die Hütte zu,
öffnete langsam die Tür, diese ging mit einem Knarzen auf. Drinnen war es
düster und staubig. Das Mondlicht fiel durch ein paar Löcher im Dach in den
Raum. Opal ging langsam in die Hütte. Sie hörte leises Flügel rascheln sah aber nicht
woher es kam.



Plötzlich knallte hinter ihr die Tür zu. Sie
rüttelte daran bekam sie aber nicht auf. Sie bekam es mit der Angst und rief um
Hilfe, hörte jedoch nur das Lachen der Anderen. „Das soll euch reichen-
Schnöseln eine Lehre sein“ rief einer der Jungs von draußen. „Wegen Leuten wie
euch sind meine Eltern gestorben!“ Opal verstand überhaupt nicht was die
Anderen da redetet. „Pete!“ schrie sie „Pete, hol mich hier raus. Bitte ich
will nicht mehr.“ Das brachte die Anderen nur noch lauter zum Lachen. Langsam
rührte sich auch die Krähen, die sich in der Hütte eingenistet hatten und
wurden unruhig. Pete meldete sich von der anderen Seite der Tür, er sprach
leise und unsicher „Es, es tut mir leid Opal. A- aber meine Mutter..“, „Schon
gut Pete du musst dich bei dieser reichen Göre nicht entschuldigen“ unterbrach
in einer der Jungs. Plötzlich ging über Opal ein Sack auf und allerlei Würmer
und Käferzeug fielen auf sie herab. Opal kreischte vor Schreck. Sie saß nun
weinend auf dem Boden während die Kinder draußen lachten.



Die Krähen sahen das als ihre Chance für Futter. Plötzlich flatterte es in der
ganzen Hütte. Sie stürzten sich auf Opal, sie kratzen sie blutig und pickten
ihr, mit ihren spitzen Schnäbeln kleine Stücke aus der Haut. Sie schrie und
kreischte und mittlerweile hatten auch die Kinder die außerhalb der Hütte
standen aufgehört zu lachen. Sie sahen wie immer mehr Krähen dem Ruf der
Anderen folgten und durch das Dach hinein flogen. Die Kinder bekamen es mit der
Angst und rannten schreiend weg. Pete zögerte noch kurz, er wollte zurück und
Opal holen aber einer der Jungs zog ihn mit sich mit.



Die meisten der Jungs schlichen sich wieder
zurück nach Götterfels, Pete jedoch rannte zumindest zum Haupttor. Dort
informierte er die Wachen darüber, dass die Tochter der Crows in einer Hütte in
dem kleinen Wäldchen die Straße hinunter sei und lief weg bevor ihn die Wachen
weiteres fragen konnten.



Die Wachen meldeten am nächsten Morgen die
Vorkommnisse ihrem Vorgesetzten woraufhin dieser die Crows informierte und
zusammen mit Mister Crow und ein paar Männern zu besagter Hütte ritt. Als die
Männer dort ankamen bot sich ihnen ein scheußliches Bild. Opal lag
zusammengekauert und bewusstlos, mit ausgekratzten Augen in ihrem eigenen Blut
auf dem Boden, um sie herum lagen immer noch Federn und Insektenreste.



Die nächsten Tage tat ihr Vater alles um
seine geliebte Tochter zu retten. Er brachte sie zu den besten Ärzten doch
jeder sagte ihm, es sei aussichtslos. Opal würde an ihren Verletzungen sterben.
Nicht einmal die Magier konnten ihr helfen, sie konnten lediglich ihre Schmerzen
lindern. Die Crows waren am verzweifeln.



Da hörten sie von einer Mystischen Gestallt
die, angeblich, im Gottlosen Sumpf leben soll. Die Crows wollten diese
Gelegenheit nicht auslassen und Ritten sofort los. Sie fragten, in den Dörfern
um den Sumpf, wo dieses Wesen lebt jedoch konnte ihnen niemand mehr sagen als,
dass es angeblich im Sumpf lebt. So machten sie sich ohne eine Ahnung wo sie
hingehen sollen auf den Weg in den Sumpf. Sie beschlich während der ganzen Zeit
ein merkwürdiges Gefühl, wie eine unsichtbare Kraft die sie in eine Richtung
lenkte und so kamen die Crows, nach nicht einmal einem Tag im Sumpf herumirren,
an eine kleine Hütte. Sie gingen vorsichtig hinein.



Die Gerüchte hatten nicht gelogen, was vor
ihnen stand war wirklich kein Mensch. Es war seltsam unförmig, fast schon
durchsichtig und leuchtete leicht von innen heraus. Sie zeigten dem Wesen Opal
und fragten ob es ihr helfen könne. „Es gibt eine Möglichkeit dem Mädchen das
Leben zu retten.“ Sagte das Wesen mit einer zwar ruhigen aber irgendwie
unheimlich wiederhallenden Stimme. „Bitte wir tun alles!“ sagte Opals Vater mit
Tränen in den Augen. „Um ein Leben zu retten muss ein Anderes gegeben werden.“
Sagte das Wesen.



Mann und Frau sahen sich kurz mit einem
verabschiedenden Blick an und Misses Crow formte noch ein Stummes „Ich liebe
dich.“ Während sie ihrem Mann hinterher sah, wie er mit dem Wesen und ihrer
Tochter in ein grelles Licht ging welches sich plötzlich im Raum gebildet
hatte. Sie blieb allein zurück.



Drei Tage und Nächte saß sie in der Hütte,
im Unklaren ob sie ihre Tochter oder ihren Mann je wieder sehen würde. Am
vierten Tag, glaubte sie schon fast nicht mehr daran und die Kräutersichel auf
dem Tisch sah immer verführerischer aus, um dem ganzen Leiden ein Ende zu
setzen. Da wurde es plötzlich hell in der Hütte und mitten im Raum tauchte das
Wesen mit einem Mädchen im Arm auf. Es hatte leuchtend weiße Haare. Sie konnte
ihren Augen gar nicht trauen aber es war Opal. Opal Atmete ruhig, wie es nur
ein Gesundes Kind tun würde. Von ihrem Mann war nichts zu sehen. Das Wesen
sagte ihr noch, dass Opal zwar nie wieder sehen könne aber leben würde und mit
diesen Worten verschwand es.



Als sie zurück nach Götterfels kam, mit
ihrer totgesagten Tochter die nun aber wieder ganz gesund war wurden die Leute
skeptisch. Auch, dass ihr Mann, der eine hoch angesehene Persönlichkeit war,
plötzlich verschwunden sein soll, fanden die Meisten merkwürdig. So wurde sie
bald beschuldigt, eine Hexe zu sein die ihre Tochter verhext und ihren Mann
getötet hat um sein Vermögen übernehmen zu können. Sie wurde festgenommen und
in die Kerker geworfen und das Mädchen, welches die meisten nun nur noch
Crowbranded nannten, wurde in ein Waisenhaus eingeliefert.



Opal die früher so fröhlich und laut war,
wurde seit ihrer wundersamen Heilung, von der sie selber nichts mitbekommen
hatte, immer stiller und zurückhaltender. Dies lag jedoch nicht an ihrer
Blindheit, die störte sie überhaupt nicht. Es kam ihr vor als würde irgendeine
Kraft sie beschützen und führen. Wispernde Stimmen, die nur sie hören konnte,
sagten ihr was sie nicht sehen konnte.



Was sie jedoch plagte, waren fiel mehr ihre
letzten Erinnerungen. Die Erinnerungen an das was passiert ist und wer daran
schuld war.



Opals ruhige und schweigsame Art verliehen
ihr etwas Düsteres und unheimliches, was auch der Grund dafür war, dass sich
die andren Kinder im Waisenhaus vor ihr fürchteten.



Der
Zufall wollte es, dass Opal in das gleiche Waisenhaus kam, wie einer der Jungs
die ihr damals den Streich gespielt hatten. Er fühlte sich sicher da er
keinerlei Bedrohung in einem kleinen blinden Mädchen sah, weshalb er oft um sie
rumtänzelte, über sie lachte und meinte, dass ihr das ganz recht geschehen ist.



Eines Morgens wurde der Junge tot, mit
ausgestochenen Augen, in seinem Zimmer gefunden. Das einzige was man am Tatort
fand war eine Schwarze Krähenfeder die über seine Augenhöhlen lag.



Opal ward ab diesem Tag nicht mehr gesehen.



Opals Mutter wurde ein paar Tage später, mit
durchgeschnittener Kehle in ihrer Zelle aufgefunden. Ein paar Stadtbewohner
hatten offenbar die Wachen bestochen um in die Zelle zu kommen.



Die Vorfälle sorgten nicht weiter für Aufsehen,
da der tote Junge nur ein Waisenjunge war, die tote Frau im Gefängnis, eine
Mörderin und das Kind war weg also auch kein Problem mehr.



Während all dieser Zeit, seit der Nacht in
der Hütte, hatte Pete zu niemanden ein Wort über die Geschehnisse gesagt. Auch
als Opal wie durch ein Wunder wieder gesund wurde brachte er es nicht übers
Herz zu ihr zu gehen. Pete wollte diese Nacht, in der dieser furchtbaren
Streich so schrecklich schief ging, einfach nur vergessen. Ihn interessierte
nicht was mit ihrer Mutter geschah und auch den Zwischenfall in dem Waisenhaus
ignorierte er.





10 Jahre vergingen und Pete vergas. Er
erlernte den Beruf des Schreiners von seinem Vater und übernahm nach dessen Tod
die Werkstatt.





Es war in einer ruhigen Wolkenlosen Nacht
als Pete noch länger in der Werkstadt blieb, er wollte unbedingt einen Tisch
fertig bekommen in den er besonders viel Mühe gesteckt hatte. Er war gerade in
die Arbeit vertieft, als er ein leises Wispern hörte und seine Arbeit
unterbrach. Es hörte sich an, als würde ihm jemand ins Ohr flüstern aber er
konnte nicht verstehen, was die Stimme sagte. Pete schaute sich suchend in der
Werkstadt um, eigentlich sollte niemand mehr da sein. Er erschrak, als er am
Fenster, am anderen Ende der Halle eine Gestallt stehen sah. Es war eine Frau
die mit dem Rücken zu Pete stand. Sie trug eine Elegante Schwarz-Rote Rüstung
und hatte langes weißes Haar welches im Mondlicht zu leuchten schienen. Sie
hatte ihre Haare mit einer kleinen Roten Schleife zu einem Zopf
zusammengebunden. Pete machte einen Schritt auf sie zu und wollte fragen was
sie hier mache da drehte die Frau den Kopf langsam zu ihm. Sie trug eine Art,
dornenbesetzte Augenbinde, ihr Gesicht konnte er in der Dunkelheit nicht richtig erkennen. Was
er jedoch erkannte war, dass sich das Gesicht der Frau plötzlich zu einer lila
leuchtenden Dämonen-Fratze verzog. Die Kerzen in der Halle begannen zu
flackern. Ein Mark erschütternder Schrei zwang Pete dazu sich die Hände auf die
Ohren zu pressen und als ob das noch nicht genug gewesen wäre quälten ihn auf
einmal noch schreckliche Schmerzen. Pete brach zusammen und lag
zusammengekauert auf dem Boden als der schmerz plötzlich, genau so schnell wie
er gekommen war, wieder verschwand.



Pete rappelte sich langsam wieder auf, er
schaute zu dem Fenster, die Frau war weg. Da bemerkte er den Stein der auf dem
Tisch lag. In ihn waren seltsame Zeichen eingraviert die Pete nicht kannte. Von
ihm ging eine wärmende Aura aus. Pete fühlte sich plötzlich so gut, rund um
gesund.



Er nahm den Stein in beide Hände und wollte
ihn grade näher ansehen, als die Steintafel plötzlich, immer noch von Petes
abgeschlagenen Händen umschlungen, auf den Tisch fiel.



Pete bekam gerade noch mit, dass die Frau
neben ihm aufgetaucht war und ihm die Hände abgeschlagen hatte. Er wurde zu
Boden geworfen und irgendetwas presste sich in seine Augen und zerquetschte
diese. Es ging alles so schnell, dass Pete nicht einmal dazu kam zu schreien.
Das letzte was Pete in dieser Nacht hörte war die Stimme der Frau. Sie beugte
sich ganz nahe an sein Gesicht heran und flüsterte ihm ins Ohr. „Ich werde niemals
vergessen. Einen habe ich schon. Dich hebe ich mir für den Schluss auf.“ Danach
wurde es um Pete herum schwarz und er viel in Ohnmacht.



Am nächsten Morgen wurde Pete von einem
seiner Angestellten gefunden, die Ärzte von denen er behandelt wurden meinten,
dass der Blutverlusts ihn eigentlich töten hätte müssen jedoch schienen seine
Wunden bereit verheilt zu sein. Die Ermittler sagten es könnte an dem Stein,
den man in seiner Werkstadt gefunden hatte, liegen. Die Zeichen darauf sollen
angeblich mächtige Heilrunen sein.



Da Pete ihnen nicht sagen wollte was
passiert ist, wurde der Fall bald wieder eingestellt und nicht weiter verfolgt.



Pete wurde danach in ein Hospiz eingewiesen
wo sich eine Schwester um ihn kümmerte. In den darauf folgenden Jahr wurde Pete
von Schuldgefühlen geplagt, er konnte nicht mehr richtig schlaffen da er jede
Nacht Opals Schreie hörte, als sie sie in der Hütte mit den Krähen allein
zurückgelassen hatten. Er ertrank in Selbstmitleid nicht fähig dazu seinem
Leiden selbst ein Ende zu setzen.



Ein Jahr nach seiner Einweisung hörte Pete
von einem Vorfall in den Kessex-Hügeln. Ein junger Koch wurde dort mit
herausgeschnittener Zunge und ausgestochenen Augen tot in seiner Wohnung
gefunden. Das einzige Indiz war die schwarze Krähenfeder die über seine Augen
gelegt wurde. Als Pete davon hörte musste er lächeln. Nur noch 4 weitere und
Opal würde seinem Leiden endlich ein Ende setzten.





Damit
beendete der Mann seine Geschichte. Ich stand sprachlos da. Noch nie hat sich
eine Geschichte für mich so real angehört. Ich wollte gerade auf ihn zu gehen
als ich die Schwester bemerkte die ihm aufhalf. Der Mann war anscheinend
wirklich blind. Ich sah ihm hinter her, immer noch leicht abwesend. Ich
schüttelte mich kurz und kam wieder zu mir. Die Gruppe von Zuhörern hatte sich
bereits wieder aufgelöst und so ging auch ich wieder nach Hause. Diese
Geschichte, die sich so real angehört hat, werde ich jedoch nie vergessen.



(P.S. Sorry wegen der Rechtschreibfehler. Ich leide an Legasthenie wollte diese Geschichte aber trotzdem niederschreiben. Bitte seit nicht zu schroff zu mir. ;( )

Kommentare 1

  • Eine schöne Geschichte, vielen Dank das du sie mit uns geteilt hast!