Generationen des Hauses Teclis - Part I.1

Vorwort


Diese Geschichte soll aus Sicht der verschiedenen Generationen die Geschehnisse um das Haus Teclis schildern.
Der erste Part ist zur Zeit jener mit den wenigsten Infos, dem Exodus der Götter. Da die Informationen dazu kaum vorhanden sind, ist dieser Part der Geschichte auch reine Spekulation, sowohl von der Herangehensweise ooc als auch seine fast vergessene Überlieferung innerhalb des Hauses Teclis ic.


Part I.1 - Abschied von unbegrenzter Magie


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Das Scharmützel tobte noch, erkennbar an den grellen Lichtern verschiedenster Formen und Farben, hervorgerufen durch das Geschenk der Götter.
Feuerbälle wurden von Schutzwällen gekontert, oder verschwanden in Mesmerportalen, nur um demjenigen in den Rücken zu fallen, der sie beschworen hatte. Das einzige Limit auf diesem Schlachtfeld war das Talent im Umgang mit ebenjener Magie, welche die Welt vor einem Jahr in dieses Chaos gestürzt hat.
Die Kämpfenden waren raues Pack der seefahrenden Margoniter und ein Trupp orrianischer Krieger, welche sich im Streit über das Vorgehen von König Doric angegriffen haben.


Inmitten des Getümmels wehrte Teclis einen Speer aus Eis mit einer magischen Barriere ab, ehe er mit einem eigenen Feuerball erwiderte. Für spätere Generationen wäre dies wahrscheinlich ein eigenartiger Anblick, wie ein muskelbepackter Hüne ohne jegliche Anstrengungen mehrere Schulen der Magie anwendet, doch für ihn und andere intelligente Wesen dieser Ära kam es als zweite Natur.
Der Margoniter konnte den Feuerball auf ähnliche Art abwehren und ging mit seiner Axt zum Nahkampf über.


Sehr gut.


Teclis hatte nur darauf gewartet. Ein Austausch magischer Geschosse auf lange Distanz würde zu keinem Ergebnis führen. Die maximale Reichweite für direkte magische Angriffe war größer als die von Manipulationszaubern, also konnte er die Fähigkeit seines Gegners, Zauber zu wirken, nicht beeinflussen und Geschosse würden nur auf schnell errichtete Barrieren der Kämpfenden treffen.
Aber hier im Nahkampf war das eine andere Sache. Auf die kurze Distanz konnte er den billigen Grog riechen, den sich die seefahrenden Margoniter einverleibten als sei er Wasser - der Geruch war derart erstickend dass ihm einen kurzen Moment die etwas lächerliche Idee kam den Atem des Margoniters mit einem Feuerzauber in Brand zu stecken.
Die Axt des Margoniters rauschte auf Teclis' Kopf zu, wurde jedoch von seinem Schwert pariert. Das flammende Schwert orrianischer Anfertigung brachte das Metall der Axt leicht zum glühen und der Margoniter schien überrascht wie auch verärgert. Er hatte eine Abwehr mit Magie erwartet, wie sie derzeit allzu häufig war: Eine solche Abwehr hätte er sofort mit einem Kontrollzauber gebrochen.


"Nicht einmal ein Jahr und alle haben den Nahkampf verlernt." knurrte der Hüne - der Margoniter wurde mit einem Tritt weg befördert und taumelte, verzweifelt nach Luft schnappend. Doch er sollte keinen Atemzug mehr tätigen, denn nur einen Sekundenbruchteil später spaltete ein Bliz von Teclis' Finger seinen Schädel. Der Hüne erlaubte sich eine Sekunde zum durchatmen und richtete seine Hand auf den Leichnam des Seefahrers. Ein Übelkeitserregendes Knacken und Reißen war zu hören als Knochen brachen und sich mit dem Fleisch des Verstorbenen als zwei kleinere Gestalten erhoben. Zwar waren Knochendiener schwächer als wenn er den Margoniter gänzlich wiederbelebt hätte, aber in diesem Augenblick wollte er seine Feinde lediglich mit Masse überrennen um ihre Konzentration zu stören.


Diese Szene wiederholte sich auf dem Schlachtfeld in vielen Formen. Ein jeder Kämpfer hatte Zugriff auf das volle Arsenal der Magie und nutzte es auch. Manche verließen sich viel zu stark auf dieses neue Geschenk und vergaßen ihre Ausbildung als Krieger. Andere fanden neue Wege Magie in ihren bisherigen Kampfstil einzubauen: so ließ ein Bogenschütze seinen Pfeil fliegen und detonierte ihn in der Luft um einen Schauer magischer Geschosse und Holzsplitter auf die Margoniter herab regnen zu lassen. Ein weiterer manifestierte Geister der Natur selbst, welche die Bedingungen des Kampfes in eine andere Richtung kippten.
Hier und da erhoben sich Untote um auf Seite ihrer Herren gegen jene zu kämpfen, denen sie vor ihrem Ableben angehört hatten. Es war ein reines Chaos, und genau so sah es an jeder Front der Menschen aus. Zwerge, Charr, Zentauren, sogar Kobolde und Minotauren hielten die Magie in der Hand. Und aus eben jenem Grund musste die Magie zum Wohle aller wieder verschwinden, oder es würde kein Ende finden.


Ein weiterer Margoniter trat aus dem Getümmel auf Teclis zu - in der Luft um ihn herum schwebten mehrere Klingenförmige Felsstücke, die er der Reihe nach auf ihn schleuderte. Teclis wich dem ersten aus, musste aber den Rest mit einer Barriere stoppen. Der Margoniter setzte einen Sprint an und schloss die Entfernung zwischen den Beiden. Gerade als Teclis' Barriere nach ließ, holte er mit der Axt aus, welche der Hüne gerade so mit seinem Schwert fangen konnte. Weitere Hiebe folgten. Dieser Margoniter war definitiv besser im Nahkampf als der vorige. Es bedurfte eines schnellen Feuerballs in dessen Richtung um seine schnelle Angriffsfolge zu brechen. Er wich diesem aus und begab sich in Haltung, bereit einen weiteren Angriff zu starten.


Dann setzte dieses Gefühl ein. Teclis konnte es nicht genau beschreiben. Es war als hätte er einen Schwächeanfall, aber keinen physischen, seine Muskeln waren so stark wie eh und je. Der Margoniter schien es ebenso zu spüren, denn er zögerte eine Sekunde, ehe er eine weitere Felsspitze in Teclis' Richung schleuderte, welcher jener schnell auswich und einen gegenangriff startete. Der Margoniter konnte noch den ersten Hieb blocken, wurde von der Kraft des Hünen jedoch so weit weg gedrängt, dass er keine Wahl hatte als den nächsten Schlag mit einer Barriere abzuwehren. Seine Hände hoben sich und... nichts passierte. Keine Barriere erschien.


Das brennende Schwert fraß sich widertandslos in die Seite des Margoniters, dessen Augen sich ungläubig weiteten. Er sackte zusammen, die sterbenden Lippen formten ein letztes "Warum?".
Teclis verstand es auch noch nicht, aber dieses Phänomen trat auch auf dem restlichen Schlachtfeld in Erscheinung. Zauber deren Wirkung als selbstverständlich angenommen wurden manifestierten sich nicht wie erwartet und es kostete Krieger wie Margoniter das Leben. Als die Margoniter begriffen dass ihre Magie nun nutzlos war, ergriffen sie die Flucht zu ihren Schiffen.


Die Truppe Orrianer sammelte sich an der Küste und blickte den fliehenden Margonitern hinterher.
"Es hat funktioniert? König Doric hat die Götter davon überzeugt die Magie wieder zu verbannen?" fragte einer von Teclis' Kriegern, ein klarer Deut Hoffnung in seiner Stimme.
"Das wissen wir noch nicht genau." War seine Antwort.
"Alles was ich weiß ist, dass es noch nicht vorbei ist."
Seine Worte zogeen fragende Blicke auf ihn.
"Was wir heute erlebt haben wird sich ausbreiten. Die Margoniter werden zornig sein. Vielleicht sogar Abaddon selbst. Es war sein Geschenk an uns und Doric stellt sich dem entgegen. Es wird Krieg bedeuten."


Er sollte Recht behalten, auch wenn er in diesem Augenblick hoffte Unrecht zu haben.



Part I.1 - Abschied von unbegrenzter Magie ENDE