Eine schlechte Freundin?

Sie wusste schon immer das man lieber Schweigen sollte wenn man nichts Gutes zu sagen hat. Doch was brachte einem Schweigen, wenn man dennoch ein offenes Buch war? So auch als ihre Freundin ihr von der Hochzeit erzählte. Wie sollte sie sich darüber freuen? Immerhin lief die letzte Verlobung auf nichts Gutes hinaus und wer sagte das es diesmal anders ablief? Gut, vielleicht lag es einfach an den schlechten Erfahrungen, die sie gesammelt hatte und die Blonde würde wirklich glücklich werden?
So ein Quatsch aber auch. Doch sie war kein Monster, die ihr das Glück nicht gönnen würde. Dennoch war es nicht schwer zu erkennen das es für sie nicht wirklich etwas mit Freude zu tun hatte davon zu erfahren. Und so dauerte es nicht lange, bis die Stimmung kippte. Sie sollte gehen, war das Erste was ihr in den Kopf kam, dabei war sie doch gerade erst gekommen. Aber war sie doch hier um ihrer kranken Freundin beizustehen und nicht um sie noch mehr in den Abgrund zu treiben. Der Fürst, welcher mit den Rücken zu beiden saß und sich sicher seinen Teil dachte, machte alles nicht besser. Wieso sie diesen Mann nicht mochte konnte sie nicht mal genau sagen. Vielleicht lag es an dem schlechten Start den sie hatten oder einfach weil sie keine Lust hatte überhaupt daran zu denken, dass er anders war als so viele. Und immerhin schien sie nicht die Einzige zu sein, die diese Ehe nicht mit Wohlwollen hinnahm. Was für eine Freundin war sie? Selbst die gute Schokolade konnte es nicht mehr retten und so bewegten sich ihre Füße noch bevor sie darüber nachdenken konnte und verließ das Schlafzimmer in welches sie noch vor ein paar Minuten fröhlich hineingeplatzt war.
Weit kam sie aber nicht, schien der Verlobte doch Redebedarf zu haben. Wollte sie das auch? Nein, denn es wäre alles andere als nett was über ihre Lippen kommen würden. Aber wenn man sie schon mal fragte, wieso nicht auch antworten?Lang und ausführlich erklärte sie ihm was sie davon hielt und was sie schon sehen musste und das nicht noch einmal wollte. So schaute sie in das ernste Gesicht und hörte die Worte die sie schon so oft von jedem anderen gehört hatte."Ich liebe sie!" Natürlich! "Ich werde immer für sie da sein" Wer es glaubt! "Würde alles für sie tun", ja klar immer die gleiche Leiher. "Ich kenne sie besser als ihr es jeh tun werdet"
Sie hatte sich verhört, oder? Nun reichte es ihr. Bevor sie etwas Unüberlegtes tun konnte ,drehte sie sich um und verließ dieses Labyrinth, auch genannt: "Anwesen". Wutentbrannt stieß sie ihre Füße auf den Boden und brummelte den letzten Satz immer wieder vor sich her. Wie konnte er es wagen so etwas überhaupt zu behaupten? Wie? Mit einen lauten Rums landete sie auf ihrem Bett und starrte die Decke an während sie sich mit Zeigefinger und Daumen die Nasenwurzel massierte. Um so länger ihr dieser Satz durch den Kopf ging um so mehr merkte Sie doch das er Recht hatte. Verdammt! Sie war Wochen durch den Auftrag weg gewesen und auch vorher hatten sie sich eine lange Zeit nicht gesehen. Sie war eine grauenvolle Freundin und vermutlich kannte er die Blonde wirklich nun besser als sie. Mit einen Griff nach rechts nahm sie den restlichen Rum an sich, um diesen mit zwei großen Schlücken zu leeren und die Flasche gegen die Wand zu werfen. Klirrend landen die Scherben am Boden, doch es war ihr egal. Sie war allein, wen sollte das also Interessieren? Ihren Partner hatte sie in Götterfels zurück gelassen und das Haus in dem sie auf dem Anwesen wohnte war leer. Und so schlief sie, mit den tausenden Gedanken, nach Stunden des wälzen im Bett ein.

Kommentare 1

  • Eine so traurige und herzliche Geschichte zugleich.
    Ich finde es schade, dass man ihr diese Flasche nicht wegnehmen konnte, dabei ist Arlya doch eine gute Freundin! :(


    Dali hätte sie fest in den Arm genommen!!