Rickon - Brennen

[Manchmal träume ich, dass meine Narbe brennt.
Dann kratze ich mich im Schlaf und gebe wahrscheinlich brummende Geräusche von mir. Ich merke das daran, dass Skavira mich dann wachrüttelt. Ich drehe mich dann auf die andere Seite und versuche weiter zu schlafen. Das gelingt nicht immer.
Manchmal geht der Traum weiter. Oder er ändert sich ab. Oft laufe ich dann irgendwo durch die Ebenen. Erkenne Orte wieder, an denen ich früher war. An denen ich mit Rakan oder Mhero den Blut-Trupp beobachtet habe. Oder ich sitze an dem Ort fest, an dem ich gefangen genommen wurde. Dann ist dort eine unsichtbare Wand, die mich nicht aus der Nische bei den Felsen raus lässt. Ich fühle mich dann meistens ganz klein und schwach…so, wie ich früher war. In den Palisaden.
Von ihm selbst träume ich selten. Er hat meist eine andere Gestalt. Mal ist er Urak, der mich mit glühenden Augen in die Knie zwingt. Er war auch schon einmal Seneca, wie er mir die Pistole vors Gesicht hielt… oder mich in die Ruinen schleifte.
Manchmal greife ich ihn an und er löst sich in Flammen auf, verbrennt mich. Dann erwache ich meistens von alleine. Dann denke ich am nächsten Tag manchmal, dass das wirklich passieren kann…das meine Narbe brennt.]


Rickon setzt den Kohlestift vom Pergament ab und schaut stumm auf die eben geschriebenen Schriftzeichen. Wie aus Gewohnheit schreibt er eigentlich nur noch in den truppinternen Glyphen.
Als würde er eine Antwort von dem Pergament erwarten, wartet er noch ein paar Sekunden. An den Baum bei seinem Lager sitzend, das Blatt auf den angewinkelten Beinen.
Mit einer wirschen Bewegung zerknittert er es schließlich in einer rechten Pranke. Drückt es so lange mit der Kraft dieser zusammen, bis das Papier ein harter Ball geworden ist. Dann stopft er es zusammen mit dem Kohlestift in seinen Wams und erhebt sich.
Stumm nimmt er seinen Bogen und den Köcher aus seinem Lager und marschiert an Nolan vorbei Richtung Norden.
Zeit Van Schattenspähers Befehle auszuführen.