Treffen alter Bekannter

Die Rauchschwaden
hängen in der Luft, doch die Fenster sind verschlossen. Zwei Männer
sitzen im Herrensalon. Genüsslich rauchen sie Zigarren. Der Ältere
der Beiden ascht gerade in einen Marmorbehälter ab. Man lehnt sich
zurück und betrachtet den jüngeren. Etwas rau klingt die Stimme die
nun aus seiner Kehle kommt.


Also... Nun scheinst du dich ja doch in der Stadt... breit zu machen.“


„Was soll ich sagen.“
Der Jüngere lächelt verschmitzt. Das Leder des Sessels
knarzt leise, als die jungen Knochen sich erheben. Das Ziel ist das
üppig bestücke Whiskey-Regal. „Auch ein Glas?“


Die Antwort ist nur ein bestätigendes Brummen,
woraufhin man zwei Gläser mit der
goldenen Flüssigkeit füllt. „Man mehrt seinen Einfluss und das
läuft gut.“ Durch Teppich gedämpfte Schritte erklingen, als das
Glas dem Gast überbracht wird. Erst dann setzt sich der schwarz
haarige wieder in seinen Sessel. Wieder meldet sich das Leder unter
der Last. „Zum Wohl.“ Gläsernes klirren erklingt und die ersten
Tropfen Whiskey rinnen die Kehlen herab.


Wenn man sich umhört,
könnte man meinen, du willst dir die ganze Stadt unter
den Nagel reißen.


Wieder bringen die
Worte dieses Grinsen zum Vorschein. „Ganz so schlimm ist es nicht.
Aber man hilft dem Orden, wo man kann und Einfluss... ist immer gut.“


Die Antwort beginnt mit einem kehligen Lachen, welches in einen Husten über
geht. „Bursche, du begleichst nur Schulden. Der Orden hat schon
viel zu viel für dich getan. Verstehe mich nicht falsch. Du hast
auch vorher schon gute Arbeit geleistet, aber es... wurde still in
letzter Zeit um dich.


„Viel getan... ja.“ Die Beine werden überschlagen. Entspannung macht sich in dem
Körper breit, als der Jüngling sich in das Leder schmiegt. „Einen
Titel... Graf.
“ Spuckt der alte das Wort spöttisch aus. „Und
deine Frau nicht...
“ „Jetzt komm! Die musste ich mir selbst
nach Kryta schaffen.“


Es war dein Auftrag. Sie hat nur nicht viel genutzt. Und nun wurde sie dir
anvertraut.
“ Der schwarze Schopf verfällt langsam in ein
Nicken. Die Gedanken werden mit Gold ertränkt.


„In Zukunft, wird es nicht mehr so ruhig um mich sein.“


Wo wir gerade bei deiner Frau waren... Die Weißenstein hält hoffentlich
dicht.


Lippen verformen sich zu einem Lächeln. „Wer hätte es gedacht, aber sie kann,
diesbezüglich einmal den Mund halten.“


Ist vielleicht auch besser für sie.“ „Aber... Aber...“ Der
Blick des Jünglings liegt auf dem Alten. Listig funkelt das Grün.


Du verheimlichst mir doch wieder etwas.“ „Du wärst doch
enttäuscht, wenn es nicht so wäre.“
Nickt der Kahlkopf
zustimmend. Beugt er sich etwas vor.


Was soll's.
Auf einen erfolgreichen Wahlkampf, werter Herr Graf.


Klirrt es dann wieder gläsern.