Als sie ihren Blick umhergehen ließ, war es bereits früher Abend in Löwenstein und die Sonne tauchte den Himmel in orangefarbene Töne. Dennoch war noch hier und dort geschäftiges Treiben zu beobachten, welches sich von einer leichten Brise, die sich aus Richtung Sanctum-Hafen über die Stadt verteilte, auch nicht abhalten ließ. Den Wachen der Löwengarde freundlich zunickend, ging sie vom Portal im Norden, welches Löwenstein mit den Gendarran-Feldern verband, los in Richtung des Portalknotens auf dem Coriolis-Platz. Am Händlerforum dabei vorbeikommend, betrachtete sie das Treiben dort nur einen Moment, blieb aber nicht dort stehen. Sie war nicht hier um zu Handeln, auch nicht um sich umzusehen. Das würde bei ihrem aktuellen Aussehen auch niemand denken, trug sie ihre schwere Rüstung, durch die Schulterpanzerplatten sehr eindeutig den Wachsamen zuordbar. Ihre Bewaffnung war teilweise auf dem Rücken befestigt, teilweise an der Hüfte getragen. So wirkte sie in der Tat nicht wie eine Asura, die nun stehenblieb, um sich etwas anzuschauen. Sie war auf dem Heimweg nach ihrer vergangenen Mission. Und wenngleich sie auf Grund der Ausrüstung etwas lauter war bei ihrem Gang, waren die Rüstungsteile und natürlich die Waffen schließlich nicht festgeklebt, kümmerte das Geräusch hier niemanden. Auch das Schwarzlöwen-Handelsgesellschaft HQ links liegen lassend, ging sie schließlich die Treppen zum Coriolis-Platz hinauf.
Nachdem sie einige Schritte auf den Platz gemacht hatte, ließ sie auch dort ihren Blick kurz umhergehen. Da waren sie, die Meisterwerke asurischer Technik, welche eine Reise zu den verschiedensten Teilen Tyrias in einem Bruchteil einer Sekunde ermöglichten. Durch die wabernde, wässrig anmutende Schicht innerhalb der Ringe konnte sie die Ziele der Portale gut erkennen.
Zuerst kam ihr das Portal nach Götterfels ins Blickfeld, wo man dahinter den Zentralplatz sehen konnte und die Seraphenwachen, die dort gerade patrouillierten. Eine ganz andere Sicht ermöglichte einem das Portal rechts daneben.
Dort war das Portal in die Südlichtbucht, wo man den exotischen Flair schon durch das Portal erkennen konnte, welches gern mal etwas besser bewacht wurde. Wobei bewacht hier nicht das richtige Wort war. Die Bucht war ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel und das zeigte sich auch in einem erhöhten Nutzungspreis, welcher von einem freundlichen Kommodore-Mitarbeiter eingezogen wurde. Der Schwenk des Blicks zum nächsten Portal würde einen Unwissenden skeptisch schauen lassen.
Denn am Portal nach Hoelbrak war an diesem Tage etwas anders. Ein bläulich schimmernder Schild war vor dem eigentlichen Portal zu erkennen. Allerdings nicht, um den Personen das Reisen zu verbieten sondern nur um dem Schneetreiben, welches sich gerade auf der anderen Seite abspielte, ein wenig Einhalt auf Seiten zu bieten. Niemand stand gern in Pfützen vor dem Portal und jede Schneeflocke, die durch das Portal geweht werden würde, würde bei dem Temperaturunterschied unweigerlich schmelzen.
Ihr Blick fiel kurz auf einen Charr-Welpen, der einen lilanen Drachen an einer Schnur hinter sich herzog, gefolgt von einem Menschenjungen, ebenso mit einem Drachen unterwegs. Unbekümmerte Jugend...
Von einem großen Volk zum nächsten wechselnd, wobei für Asura nahezu alle Völker groß sind, folgte das Portal zur schwarzen Zitadelle, wohinter man die industrielle Natur der Charr schon gut erkennen konnte, dessen Ausmaß allerdings einem erst ersichtlich wurde, wenn man auch durch das Portal hindurchschritt.
Verglich man dieses Portal mit dem folgenden, wirkte es wie ein Unterschied zwischen Tag und Nacht. Das Portal zum Hain offenbarte beim Schauen die pflanzliche Natur der Sylvari, als würde man gleich in einen Dschungel dort eintauchen.
Schließlich war da noch das Portal nach Rata Sum. Der Blick durch das Portal hindurch zeigte einem schon die geometrischen Formen dahinter, zeigten einem die typischen, pyramidenförmigen Bauten, die für viele, die das erste Mal nach Rata Sum gehen würden, eine besondere Seltsamkeit darstellten. Die beiden Asura, die bei dem Portal standen, waren gleichermaßen Aufpasser als auch die Techniker, falls eines der Portale in Löwenstein einen Fehler hatten. Die Asura behielten das Geheimnis für sich, wie man ein Portal baut und repariert. Und selbst unter den Asura waren es nur jene, die das Kolleg der Dynamik absolvierten, die dieses Wissen hatten. Man musste ja nicht für jedes Portal einen Techniker aufstellen, wenn die Portale ohnehin so nah beieinander standen. Da waren zwei Asura wirtschaftlich gesehen ausreichend. Sie nickte den beiden zu, wobei sie einen sogar beim Namen kannte, den anderen nur vom sehen her. Das war ihrer Beziehung zu Ulta Metamagikale geschuldet. Jener Ort, an dem Portalforschung betrieben wurde, war auch ihr Geburtsort. Dort kannte sie immer noch einige Asura, viel eher aber noch die Kru-Leiter, aber jene standen selbst doch eher selten als Wächter am Portal.
Als sie gerade näher zum Portal und durch dieses schreiten wollte, bemerkte sie, dass von der anderen Seite gerade ein Moa mit ihrer wahrscheinlichen Besitzerin durchkommen wollte. Ob jene Besitzerin ihre Frisur aus den gleichen praktischen Gründen gewählt hatte, wie Nokomis? Denn unter dem Helm waren ihre weißen Haare zu Dreads verfilzt. Wenn man einen verschwitzten Helm abzog, klebten die Haare somit nicht so wild aneinander. Um dem Moa und der Asura den Platz zu lassen, ging sie ein wenig zur Seite und wartete ab, bis der pinkfarbene Moa und die Asura durch das Portal hindurch gekommen waren. Freundlich nickte sie der Reisenden zu, bevor sie schließlich selbst durch das Portal schritt. Während die "Reise" körperlich für sie keinerlei Probleme darstellte, war es bei jeder Portalreise eher ihr magischer Sinn, der für den Bruchteil einer Sekunde etwas durcheinander kam, denn die magischen Eindrücke in Rata Sum unterschieden sich deutlich von denen in Löwenstein. Es dauerte jedoch kaum länger als einen weiteren Bruchteil einer Sekunde, dass sie sich an die Einflüsse wieder gewohnt hatte.
Da stand sie nun auf der nördlichen Spitze des Dreiecks, welches an allen Ecken Portale aufwies und wo auch das Portal nach Löwenstein zu finden war. Auch dort nickte sie freundlich dem Portalwächter zu. Sich langsam auf den Weg machend, führte sie ihr Weg dann quer über das Marktviertel des Gründers, wo, ebenso wie in Löwenstein, trotz der fortgeschrittenen Stunde noch einige Asura und Vertreter manch anderer Rassen unterwegs waren. Wie beim Händlerforum in Löwenstein gab es auch hier manch verbale Auseinandersetzung. Allerdings entlockten solche kleinen Zwistigkeiten ihr ein Lächeln. Denn das war das Leben, ein natürliches Leben, wo es eben auch mal Streit gab, am Ende aber alle gesund die Situation verließen. Die Friedensstifter, die auch den Platz überwachten, beachteten die gerüstete Asura kaum, denn erstens war diese hier mehr oder minder bekannt und zweitens konnte man sich kaum vorstellen, dass die Wachsamen in Rata Sum plötzlich Ärger machen sollten. Falls doch, vertrauten die Friedensstifter sicherlich auch auf ihre Golems, die hier und dort in Rata Sum stumm herumstanden oder in vorprogrammierten Routen durch Rata Sum liefen.
Vom Marktplatz ging ihr Blick kurz über die Bereiche der drei Kollegs, die an je einer Seite zu sehen waren. Sie selbst war nie die Schülerin eines gewesen. Das lag daran, dass ihre Erzeuger, beides erfolgreiche Absolventen des Kollegs der Synergetik, ihre Tochter auf ihren Reisen mitnahmen. Das war auch Grund eines Zwischenhaltes beim Kolleg der Synergetik. Ihre Erzeuger schickten von ihren Forschungsreisen hin und wieder besondere Exponate nach Rata Sum, damit diese dort archiviert werden konnten. Wurde dies früher von einem Vertrauten ihrer Erzeuger unternommen, war dies Nokomis' Aufgabe geworden, seitdem sie als Verwalterin für die Wohn- und Arbeitsräume offiziell im Register von Rata Sum eingetragen wurde. Auch diesmal konnte sie wieder zwei kleinere Pakete mitnehmen, die dort angekommen waren. Sich freundlich verabschiedend, ging sie schließlich zuerst die Rampe hinunter, die zu den öffentlicheren Werkstätten und dem interdisziplinären Akzestorium führte, aber auch zu den Treppenabgängen, die weiter in die Tiefen von Rata Sum führten.
Gerade zu dem Treppenabgang gehend, der sie zum Ruka-Platz führen sollte, konnte sie ein erschrockenes "Oh Nein!" hören, gefolgt von zahlreichen Geräuschen den Boden treffender Objekte. Als sie instinktiv etwas schnelleren Schrittes um die Ecke zu der Treppe ging, konnte sie sehen, dass eine junge Asura gerade offenbar ein paar Einkäufe mit sich getragen hatte, als sie über eine Treppenkante gestolpert war und sich jetzt ein Teil ihrer Lebensmittel nicht nur über die Treppe verteilten sondern auch diese herunterkullerten und manches drohte, von den Rändern hinabzufallen. Nokomis streckte ihre Hand aus, ließ ihre Gedanken Wirklichkeit werden und die Treppenstufen und deren -ränder entlang schimmerte es in weiß-bläulicher Farbe. Wo immer eines der Lebensmittel gerade wieder aufkommen wollte, verlor es bei Berührung mit der durch magische Energie beeinflussten Treppe sofort die kinetische Energie und blieben an jener Stelle liegen. Eine Stabilität in erweitertem Maße, die selbst das fortkommen nahezu unmöglich machte, zumindest für diese Einkäufe gerade. Die junge Asura schaute zuerst sehr verwundert zu ihren spontan anhaltenden Einkäufen, lenkte ihren Blick dann aber zu der gerüsteten Asura mit der ausgestreckten Hand und aus dem erstaunten Gesichtsausdruck wurde ein Freudiger. "Vielen, vielen Dank!", wurde Nokomis entgegengebracht und bevor diese überhaupt die Treppen hinabgehen konnte, um dabei zu helfen, die Einkäufe wieder einzupacken, huschte die junge Asura schon selbst dorthin und sammelte alles wieder ein, wobei Nokomis ihre Magie wieder zurückweichen ließ, damit die Asura es auch aufheben konnte, und packte es wieder in ihren Beutel. Die Wächterin lächelte freundlich und nickte noch einmal, bevor die Jungasura sich, diesmal nicht stolpernd, wieder auf den Weg machte.
Wieder einer Person geholfen, so etwas machte Nokomis zufrieden und sei es eine noch so kleine Hilfe. Deswegen wurde sie Wächterin, um für andere da zu sein. Am liebsten wäre es ihr, wenn sie jedem Wesen auf Tyria helfen könnte, es vor ungerechtfertigtem Schaden bewahren könnte. Doch schon vor vielen Jahren musste sie selbst lernen, dass sie weder überall sein konnte noch jedem helfen konnte, auch wenn sie es noch so gern würde. Doch auch jede kleine Hilfe anderen gegenüber ist ein Schritt zum Gesamtziel. So wie sie sicherlich nur ein kleines Zahnrad in der ewigen Alchemie war, so wären ihre Taten kleine Schritte für ein besseres Leben all jener, denen sie helfen konnte. Der Beitritt zu den Wachsamen vor nunmehr über sieben Jahren war nur ein weiterer Schritt. Bekämpfte sie vorher kleinere Krisenherde wie Zentaurenübergriffe, Banditenüberfälle und dergleichen, waren die Ziele der Wachsamen im Vergleich dazu bedeutend höher gesteckt. Diese hatten sich dem Kampf gegen die Alt-Drachen und ihrer Anhänger verschrieben und Nokomis gab ihr Bestes, die Wachsamen dabei mit Leib und Seele zu unterstützen.
Als sie endlich die Tark Halle erreichte, ging sie den Weg zum Eingang des Synergetik-Wohnheims entlang. Eine ID-Karte hervorholend, wies sie sich dort auch aus, dass sie die Berechtigung hatte, in diesen Bereich zu kommen. Es war fast eine bürokratische Unmöglichkeit gewesen, dass sie diese ID-Karte überhaupt bekam. Sie war ja nicht selbst bei einem Kolleg gewesen und ihre Erzeuger waren in Tyria unterwegs, so dass dies nur durch hin- und hergeschickte Anträge realisiert werden konnte, was dann einige Monate dauerte. Durch die geöffneten Türen ging sie die fast schon sterilen Gänge entlang, wo man dann und wann links und rechts Türen erahnen konnte, die zu Wohnbereichen, Lagerbereichen oder Werkstätten führten. Zwei Treppen hinabgehend, erreichte sie den Gang, welcher ihr Ziel war. Zwischendurch kamen ihr zwei beladene Golems entgegen, verfolgt von einem Asura, der kaum aufschaute und auf seinem Holodisplay etwas zu prüfen schien. So ein stummes Zusammentreffen konnte einem hier oft passieren, ebenso häufig waren durchaus Unfälle in den Werkstätten. Das Ergebnis jener Unfälle waren manchmal auch Golems oder andere Maschinen, die dann Amok liefen. Da wollte man dann lieber nicht ungeschützt in den Gängen sein.
Schließlich blieb sie vor einer der geschlossenen Türen stehen. Links neben der Tür befand sich ein Bedienfeld, welches ein Mensch als Klingel bezeichnet hätte. Sie legte ihre Hand auf das Bedienfeld, welches dabei kurz aufleuchtete. Im nächsten Moment bewegten sich die vertikal versetzten, ineinandergreifenden Türhälften auseinander, gaben den Blick auf zwei weitere Hälften preis, die im gespiegelten Winkel geschlossen waren, sich in diesem Moment aber auch öffneten. Ein Außenstehender könnte glauben, man drückte einen Knopf und die Tür ging auf. In Wirklichkeit war hinter dem Mechanismus ein magitechnischer Sensor hinterlegt, der zwar von jedem aktiviert werden konnte, jedoch nur auf spezielle magische Signaturen hin die Türen entriegelte. Das waren neben der Signatur von Nokomis' Magie natürlich besonders jene ihrer Erzeuger. Durch die Tür hindurchgehend, begann in dem kleinen Raum dahinter sogleich sich das Licht einzuschalten, hüllte den Eingangsbereich in ein sanftes Licht. Dann schlossen sich die Türen hinter ihr wieder.
Endlich zu Hause. Wobei sie hier in Rata Sum nur ein Drittel ihrer Zeit verbrachte, war sie die meiste Zeit doch auf der Feste, was dann die anderen zwei Drittel ausmachte. Kurz überlegte sie, ob sie heute noch einmal die Räume verlassen würde, entschied sich dann allerdings dagegen und verriegelte die Türelemente mit Mithrilliumbolzen. Selbst wenn man nun das Bedienelement überlisten würde, würden sich die Türen nicht öffnen können, da diese hierdurch mechanisch blockiert wurden. Diese Art von Schutz war in dem Kolleg nicht vorgeschrieben, allerdings durchaus gern gesehen, besonders in Bereichen, wo es Werkstätten gab. Denn wenn dort einmal etwas schief ging, konnte man sich zumindest in den eigenen vier Wänden sicher fühlen. Dass ihre Erzeuger hier in diesem Wohn- und Arbeitsbereich auch ein Lager hatten für die Exponate ihrer Reise, war da aber der viel wichtigere Grund.
Fast wäre sie geneigt, in den leeren Wohnraum zu sagen "Ich bin zurück", allerdings gab es niemanden, der das hören könnte. Denn der seit Jahren einzige Mitbewohner, den sie hatte, war Keck, der kleine rote Panda, den sie vor vier Jahren in einem Einsatz fand und seitdem für ihn sorgte. Bevor sie jedoch zu einem Einsatz ging, brachte sie diesen in das grüne Umfeld von Soren Draa, dort konnte er sich austoben. Sie hatte ihn so erzogen, dass er auch für sich selbst sorgen konnte. Ansonsten könnten höchstens ihre Erzeuger noch nach ihm schauen, aber die hatte sie schon seit zwei Jahren nicht mehr persönlich gesehen. Die letzte Information über den Aufenthaltsort, die sie hatte, war, dass die Beiden in der Nähe der Kristallwüste unterwegs waren. Einen Lebenspartner hatte sie auch nicht, hatte es einfach bisher nicht so gut klappen wollen. Zwar hatte sie in ihrer Zeit bei den Wachsamen die ein oder andere Person kennengelernt, allerdings waren die Einsätze diesen Beziehungen selten zutragend. Und andere Interessenten hatte sie aktuell kaum oder das Interesse wurde kaum bis gar nicht erwidert. Dabei hatte das für sie nicht nur negative Seiten. Sie wusste, dass sie, wenn sie einen Partner hätte, sich stets Sorgen um ihn machen würde. Und der Partner umso mehr um sie, wenn sie wieder in den nächsten Einsatz zog. Noch schlimmer würde das werden, wenn auch ihr Partner in einem Orden oder einer anderen militärischen Organisation arbeiten würde. Niemand sollte sich Sorgen um sie machen. Irgendwie war es schon gut, wie es aktuell war. Nur manchmal wünschte sie sich, jemand Besonderen zu haben, für den man kämpft, das bisschen mehr als für alle anderen Bewohner Tyrias. Eine Person, die einen voller Freude zu Hause erwarten würde.
Die Gedanken erstmal abschüttelnd, ging sie In den größeren Wohnbereich weiter, woraufhin sich auch dort automatisch das Licht aktivierte, stellte sie die beiden Pakete dort erst einmal auf den Tisch. Noch in ihrer Rüstung ging sie zu einer Wandkonsole und tippte dort etwas ein. Bald darauf erklangen isochronische Töne, leise, im Hintergrund, für Asura-Ohren aber noch gut wahrnehmbar. Töne, mit einer ganz gewissen Frequenz, welche entspannend wirken sollen. Zwar war die Wirkung umstritten, aber die oszillierenden tiefen Töne fand Nokomis dennoch recht angenehm. Sie ging zu ihrem Schlafzimmer hin, welches eigentlich ein Arbeitszimmer war und von ihr umfunktioniert wurde, fing dort dann an, ihre Rüstung zu lösen und diese an einen Rüstungsständer in einer Ecke zu hängen. Schließlich war nur noch der Rüstungsgambeson übrig, der aber auch einmal eine gewisse Reinigung gebrauchen konnte.
Dann wurde sie auch diesen los, stand nur noch in leichtester Unterwäsche dort im Zimmer, wobei jemand danebenstehendes gut erkennen könnte, wie trainiert die Asura ist. Das Training und die Einsätze bei den Wachsamen haben über die Jahre dafür gesorgt. Dann verließ sie das Schlafzimmer, die Gambesonteile mitnehmend. Durch den Wohnraum zu einer weiteren Tür gehend, betrat sie das Badezimmer, legte das Gambeson dort in einen Behälter für speziell zu reinigende Kleidung und ließ im nächsten Moment auch ihre Unterwäsche in einem anderen Behälter verschwinden bevor sie dann in die Nasszelle trat. Das Wasser aufdrehend, wurde ihre weiße Haut dann von angenehm warmen Wasser umspült, wanderte über ihre Dreadfrisur, die Ohren entlang und an dessen Spitzen hinab. Genuss... ein Genuss, den man auf einem Einsatz nie hatte. Und doch vermisste sie es nun schon, in den nächsten Einsatz zu gehen und für Tyria, für alle Bewohner davon zu kämpfen. Die Gedanken wurden durch die isochronischen Töne und durch das warme Wasser aber aufgeweicht.
Friede in den eigenen vier Wänden, ein seltener Frieden, den sie für den Moment einfach genoss.