Notizen eines Soldaten, Eintrag V.

Zitat

Letzte übrige Seite von Grotes' dämlichem Büchlein. Letztes Mal, dass ich dieses sinnlose Journal führe. Komme mir eh schon vor wie der letzte Idiot, hier zu sitzen und nachzudenken, was ich überhaupt schreiben soll.

Aber die Dinge laufen. Das tun sie wohl. Es dauert jetzt nicht mehr lange. Bald sind die Linien der Sektenspinner im Norden durchstoßen. Dann ist die Zeit reif. Mein Konzept Plan steht, die letzten Fänge sind noch offen, aber ich denke, ich kr Es ist eigentlich wirklich nur mehr eine Frage der Zeit.

Die vom Weißen Mantel sind bereits geschlagen. Rückblickend waren sie schon geschlagen, als der Aufstand in der Stadt niedergeschlagen wurde. Das war die eine Chance, die es gegeben hätte, und die jetzt vertan ist. Ich denk das wissen sie auch selbst. Diejenigen zumindest, die dem ganzen Verein aus den richtigen Gründen beigetreten sind.
Es ist ein lustiges Spiel. Männer brechen und fliehen, wenn man ihnen ihre Niederlage deutlich genug unter die Nase reibt. Aber gaukelt ihnen einer lang genug eine hübsche Fantasie vor, obwohl sie es besser wissen, dann kämpfen sie bis kurz vorm Einscheißen. Tia und dann scheißen sie sich eben trotzdem ein. Nur dass es dann zu spät ist.
Erinnert mich ein bisschen an die Alte Rote Werft. Wir wussten alle, dass die Krait gewinnen würden, früher oder später. Jetzt ist das Dorf eine Ruine. Und das Fort auch. Aber der Fichtlhuber ist immer noch dort. Wenn ich so drüber nachdenke, können man sagen, er Das mit dem Philosophieren lass ich wohl besser bleiben.

Pershing. Was gibts da zu sagen. Der Junge ist wirklich ne Flachzange. Wir waren alle mal Flachzangen. Er hat sich nur in den Kopf gesetzt, das Ganze ein wenig länger durchzuziehen. Pershing war nicht bereit für all das hier, streng genommen wusste ich das von Anfang an. Es war ein Glückswurf, wie mit all den Rekruten denen wir vor ihrer Zeit ein Abzeichen anheften mussten. Werden sehen, ob die Priester ihn wieder hinkriegen. Wenn nicht, dann war's das für ihn.

Dronon meidet mich, hab ich langsam den Eindruck. Irgendwas ist da im Busch. Ich kann noch nicht sagen was es ist. Habe das miese Gefühl, dass Lyran ihre Finger im Spiel hat. Kommt wohl nicht so gut zurecht damit, dass ich immer noch besser bin als sie.

Es ist wirklich eine ganze Weile her, seit ich so viele Kameraden am laufenden Band habe sterben sehen. Sogar Fischer ist weg, der Mustermann, und Warkallen lebt inzwischen garantiert auch nicht mehr. Vielleicht verreckt Viamon bald an seinen Verbrennungen. Wenn nicht, macht er mir vielleicht bald Konkurrenz. Habe noch keinen Blick unter den Verband geworfen. Ha. Vielleicht sollte ich Blondie mal einen Besuch abstatten. Da würde die Torres sicher glotzen.

Es ist wirklich eine ganze Weile her. Aber es ist immer noch alles so wie früher.

Ich könnte längst nicht mehr sagen, was an mir defekt ist. Es juckt mich einfach nicht mehr, ob sie leben oder sterben. Außer vielleicht Canius und der Hund. Aber am Ende des Tages sind sie alle nur eine Ansammlung von Gesichtern. Gesichter kommen und gehen.

Wer könnte das besser wissen als ich?

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