Die Sonne ist das sicherste Zeichen, an dem man erkennt, dass ein neuer Tag beginnt. Gut, manche sagen auch dass Bauer Heinrich's Drecks-Federvieh das absolute Zeichen ist, während andere wiederum steif und fest behaupten, dass es das Bauchgrummeln ist und man unbedingt pissen gehen muss. Aber wer auch immer letztlich Recht hat, dieser Tage ist der Beginn des Tages mit Nebel begleitet.
Dichte Nebelschwaden, wie Wattebällchen oder auch Zuckerwatteflocken, hängen verführerisch vor einem, so schön, dass man teilweise nicht mal die Hand vor Augen sieht und es mehr als warscheinlich ist, dass man in Dargeth's Helmut reinrauscht, mit grosser Warscheinlichkeit Gesicht voraus in das imposante Heck. Allein schon die Definition von Nebel klingt abenteuerlich, laut Asura und anderen wissenschaftlichen Genies. Wiiinzigkleine Wassertröpfchen die in der Luft eine Ballung sind und schweben und sich bei Sonne nach und nach auflösen. Ach, wissenschaftliches wibbley wobbley timey wimey.
Jedenfalls kann ein Frühaufsteher dieser Tage unten in Shaemooore eine der Priesterinnen unter Dwayna erkennen, mit ner riesigen Heugabel. Pardon, Stock. Obwohl, dank des Nebels könnte es genausogut ein geklauter Fahnenmast sein. Nun, mit was auch immer sie letztlich dort unten auf dem Übungsplatz der Roten und Seraphen steht, sie fuchtelt damit wild herum.
Kampfkunst würden es die einen nennen, andre ein wildes Rumgefuchtel und Löcher in die Luft fummeln. Dichter hingegen würden sagen, dass sie im Nebel malt. Die Dichten Nebelschwaden im Morgengrauen auflockert, feinste, präsize Bewegungen, die tödlich sind, sollte jemand sich dorthin verirren. Ein Schlag links, und das Wölckchen ist aufgelockert, ein Schlag rechts, und das dortige Wölkchen bauscht sich auf um dann träge verwirbelt sich neu zu formen, in wunderschöner glitzernder Manier. Aufwärtsschläge, Blocken, Abwärtsschläge, Wirbel, Ausweichmanöver, malerisch, elegant, kraftvoll, immerzu begleitet vom Malen im Nebel. Man könnte gar, wenn man nun wirklich ein Freigeist und Fantast ist, sich an den Enden des Bo-Stabes glühende Farbe vorstellen und sehen, wie wundervolle bunte Muster im Nebel entstehen. Komplex, kompliziert.
Am Ende jedoch, wenn Trainginsstund vorbei, die Sonn sich erhoben und der Nebel sich gelichtet, bleibt nichts zurück als etwas aufgewühlte Erde, die brav wieder zurecht gefegt wird. Alles hat seine Ordnung im Gefüge des Seins. Nichts bleibt zurück, ausser Schäfer Willy seine Gedanken zu dem wunderschönen Nebelmalereien, die die Dwaynapriesterin jeden Morgen vollführt.
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