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Ein kleiner Epilog vom gestrigen Ende eines Plots! Dramatisch, habe geheult wie ein Schlosshund. D: Bis zum Schluss hab' ich geglaubt, dass man da noch n Happy End raus kriegt, aber... naja. Der Plottwist, der mich echt bewegt hat.
Blaue Flammen tanzen vor dem Blassgrün, welches getränkt von Trauer in eben genau jene hineinstarrt. Etwas, was sie wohl nie gewollt hätte.
Die Hetzjagt, quer durch Elona, die Hitze und Trockenheit, die ständige Angst und Wut fordern langsam aber sicher den Tribut. Das feurrig rote Haar ist stumpf, klebt an dem verdreckten Gesicht. Das Gesicht bleich, schmerzlich verzerrt bei dem Anblick vor der einstigen Reckin der Wachsamen.
Sie waren hier, um ihn zu retten. Aber das Einzige, was sie tun konnten, war gegen den einstigen Kameraden zu kämpfen, zu sehen, wie er zu einer leblosen Hülle geworden war. Und schließlich, als letzte Ehre, den Körper zu verbrennen, dem Avarette die letzte Ruhe zu schenken.
Sie hatten versagt. Sera hatte versagt. Dabei wollte die Kriegerin doch alles wieder gut machen, den Vater ihres Kindes zurück nach Götterfels holen. Die Beziehung konnte nicht mehr gerettet werden, sie wollte aber die Freundschaft. Sie wollte, dass der Vater der kleinen Emilia wieder nach Hause kommt.
Er würde nie wieder nach Hause kommen. Nie wieder würde Emilia ihren Vater sehen, der Mensch, der für sie da war, während Sera sie vernachläsigt hatte. Wie sollte sie es Ryan oder Caleb erklären, dass Jeremy nun nicht mehr unter ihnen weilt? Wie sollte sie es schaffen, wenn die Rohaarige schlicht der Grund war, warum der junge Avarette nach Elona abgehauen war.
Die Flammen züngeln weiter, knisternd verschlingen sie den Körper des ehemaligen Geliebten. Des Kameraden. Des Freundes. Das Familienvaters. Und Sera kann nur zuschauen. Da stehen und mit betäubten Körper daneben stehen, dumpf dringen sämtliche Geräusche nur an ihre Ohren. Wenn Draco, Bray oder Damien sie ansprechen, dann würde sie es in diesem Augenblick gar nicht mitbekommen.
Selbst auf Berührungen würde Sera nicht sonderlich reagieren. Man würde nur spüren, wie der Körper der jungen Kriegerin bebt, zittert.
Sie bekommt nicht einmal mit, wie ihr Körper geschüttelt wird von bitteren Heulkrämpfen, die sie ergreifen, während dicke salzige Tränen die Wangen herunter rinnen.
Die Hände hat sie dabei einfach fest zu Fäusten geballt, die Fingerknöchel treten schon hervor dabei. Fest umschlossen hält sie ein letztes Andenken, dass sie dem toten Avarette abgenommen hat, in ihrer rechten Faust. Ein ehemaliges Geschenk, eine Kette mit grünem Stein, dessen Kern bläulich schimmert. Jeremy hatte sie ihr gegeben, Jeremy hatte sie zurückbekommen und trug sie bei sich. Die ganze Zeit über. Und so geben ihre Beine langsam nach, sinkt Sera Stück für Stück zusammen, landet mit den Knien im Dreck.
Ihr bleibt nichts anderes übrig, als zu sehen, wie die Flammen ihrer Arbeit nachgehen.
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