Es brauchte einen Augenblick bis sie begriff wo sie war. Bis sie auch die Kälte zuordnen konnte, die ihren Körper einhüllte. Benommen zog sie eines der Felle über sich. Noch bevor sie einschlafen konnte, holten sie ihre Gedanken ein:
„Er schützt und beschütz. Der Tod gehört zum Leben. Ein Uneins gibt es darin nicht für mich.“
Das Gleichgewicht unserer Welt steckt in den Gegensätzen. Ganz gleich ob Feuer oder Wasser, Hass oder Liebe – gehört der Tod in unser Leben wie das Leben selbst. Die Gegensätze begleiten einander und stützen sich gegenseitig. Was wäre das Leben wert, wenn es den Tod nicht mehr gäbe? Was würde kostbar werden von der Zeit, die wir haben, wenn wir sie in unendlichen Maßen ausschöpfen könnten? Welche Momente würden in Erinnerung bleiben, wenn man ausreichend Zeit hätte alles Erdenkliche zu erleben und zu leben.
Sie drehte sich auf den Rücken und blickte zur Holzdecke der Hütte hinauf.
„Er ist meine Familie. Und ich stehe immer an seiner Seite. Egal was da kommt.“
Nichts auf der Welt kann die Familie mehr definieren als die Liebe, die wir einander schenken. Wer behauptet die Familienbunde können nur durch Blutbande gestärkt werden – irrt. Wer wahre Freundschaft kennenlernen durfte und den Moment nicht versäumte sich darauf einzulassen, der weiß, dass Familie mehr bedeutet als nur Vater und Mutter zu teilen. Wir sind eins. Ob unser Blut sich nun gleicht oder nicht.
Der mittlerweile wache Blick wanderte zur Seite und sie musterte die kleine Asura und den Dunklen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ich liebe euch auch.“ nuschelte sie leise in die Nacht hinein.
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