Bienchen, XXX
Tagebuch der werdenden Mutter Celeste Vanhoven
Liebes Bienchen,
Seitdem ich einen sehr lebhaften Moment in einem recht realistischen Traum mit dir erlebt habe, kann ich kaum abwarten bis ich dich endlich in meinen Armen halten kann. Meine Liebe zu dir ist dadurch so vielmehr gewachsen.
Vielleicht noch 10 Wochen, vielleicht auch früher oder später bist du bei uns und wir können dich endlich alle kennenlernen.
Ich kann dir jetzt schon versprechen das dein Vater und ich dich jeden freien Augenblick betrachten werden mit dem Stolz im Herzen den wir auch jetzt schon fühlen. Du bist unser Wunder, unsere Zukunft und dir soll es an nichts mangeln. Wir wissen das du unser ein und alles sein wirst und wir dich mit unserer Liebe überschütten werden.
Als wir erfahren haben was du bist, haben wir eilig dein Zimmer fertig machen lassen. Es ist nur noch an dir, dieses Zimmer mit Leben zu füllen. Auch wenn ich das schon hin und wieder tu in dem ich in unserem Schaukel- und Stillstuhl sitze und dir Vorlese, dich streichle und du mir hin und wieder Tritte schenkst, als Reaktion auf meine Stimme und das Streicheln.
In diesem Moment trittst du mir auch gegen mein Inneres. Ich finde das überhaupt nicht schlimm, denn so weiß ich das du wohlauf bist und wir alles richtig machen. Außerdem ist es schön zu wissen, dass unter meinem Herzen ein weiteres kleines Herz schlägt.
Gesundheitlich habe ich gewiss einige gebrechen zu melden... aber darüber möchte ich mich nicht beschweren, das ist der Preis den man zahlt wenn man Leben in sich trägt.
Ich leide furchtbar unter Wassereinlagerungen und Rückenschmerzen. Es ist alles anstrengend und viel schwieriger zu bewältigen. Ich kann mir nicht einmal ohne Hilfe mir die Schuhe anziehen, oder Kleider vernünftig richten. Dadurch habe ich weniger Privatsphäre. Doch dafür hilft mir mein Herz, dein Vater sehr oft. Ja, auch Tante Olivia kümmert sich zu gern um mich.
Sie freut sich auf der einen Seite auf dich, glaube ich - und auf der anderen Seite ist da sicher die Angst, dass ihr nicht mehr die Aufmerksamkeit meinerseits zuteil wird wie sonst. Das macht mir Sorgen, denn auch deine Tante ist mir über die Monate sehr ans Herz gewachsen. Es würde mir das Herz brechen wenn sie sich abwenden würde, weil sie glauben könnte das sie mir - oder uns - egal sein könnte. Ich muss mir also etwas einfallen lassen, dass sie milde Stimmt und sich meiner Zuneigung bewusst ist.
Ich vermute, dass dies hier vorerst der letzte oder vorletzte Eintrag sein wird, weil wir dich dann schon fast in den Armen halten werden.
Ich liebe dich, meine Welt.
Deine Mutter
PS: Natürlich liebt Vater dich auch, aber er weiß doch nichts von meinen Zeilen. Verrate mich bitte nicht.
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