Töpferwaren
Shafir führte an diesem Morgen Gespräche mit dem Kopfgeldjäger seines Vertrauens. Er tat das nicht etwa in einem verrauchten Hinterzimmer sondern mitten auf dem Markt, während er scheinbar interessiert Töpferwaren und Keramiken betrachtete. Ein Windascher lag in seinem Handteller, darauf waren Sandhaie zu sehen, die durch stilisierte Wellen sprangen. Ein Sandhai war für die Arena natürlich zu profan, zu nah an Amnoon, nicht exotisch und gefährlich genug für seine Hydra-Bezwingerin. Er stellte den Windascher fort und besah sich die anderen Waren. Er musste etwas spektakuläres finden. Nicht immer war es so einfach, nicht immer war gleich offensichtlich, welche Monstrosität sich hinter einer Ware verbarg.
"Ahai, Kharash! Ich habe eine Bonboniere für dich, die dir gefallen wird," verlockte der Töpfermeister ihn.
"Ich bin heute nicht für eine Bonboniere hier, alter Freund," entgegnete Shafir nuanciert betrübt und besah sich weitere Waren.
"Wie hat sie sich gegen die Schwefel-Hydra geschlagen?" fragte ihn der Töpfermeister und polierte zwischen seinen dicken Handwerker-Händen etwas mit einem Tuch. Erst auf den zweiten Blick sah man, dass der unscheinbare Marktverkäufer furchtbare Narben an seinen Unterarmen trug und auch eine ziemlich hässliche im Gesicht, die ihm den Verkauf seiner Töpfer Arbeiten sicher erschwerte.
"Bemerkenswert," sagte Shafir ohne ihn anzusehen. Er dechiffrierte weiter die Monster hinter den kunstvollen Verzierungen der Waren.
"Warum tust du ihr das an? Wart ihr früher nicht...?"
"Wir waren nichts, mein Bester, wir waren nie etwas. Was bedeutet das hier? Es sieht gefährlich aus. Ich will es!"
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