Gedanken

Eintrag 1, zweiter Tag


Seit den frühen Morgenstunden bin ich unterwegs, versuche den Grund zu finden wieso ich mit Tervelan quer über die Landkarte marschiere.
Er sagte, er habe etwas besonders mit mir vor, ich weiß nicht ob ich mich darauf freuen soll


Heute hatte ich wiedermal den Auftrag eine Gruppe Banditen zu zerschlagen, natürlich ist es mein Job und auch das Geld, was mich zu solchen Taten animiert, jedoch war ich entsetzt als ich die Parallelen zwischen meiner Vergangenheit und meinem jetzigen Lebensstil entdeckte.


Ich fange an mich zu fragen ob es richtig ist Menschen ohne Anhörung zu erschießen, zu erdolchen oder gar zu quälen bis sie um den Tod flehen.
Tervelan sagt in solchen Momenten immer:"Vergiss nicht, solang du Söldner bist, bist du nicht besser als jeder andere Mörder!"
Bis jetzt habe ich es abgestritten, gesagt ich kämpfe für die, die sich außerhalb der Stadt nicht wehren können, aber was ist wenn er Recht hat?


Manchmal frage ich mich, was aus meinen Eltern geworden wäre, wenn sie noch leben würden, und... aus Dalian und mir.
Ob ich Seraph geworden wäre, in der naiven Vorstellung das ein Seraph alles kann?
Und ob Dalian nicht schon Kinder hätte, verheiratet und überglücklich?
Vielleicht hätten wir auch noch Geschwister und auch die Familie "Noîr" würde noch leben.


Inzwischen erkläre ich mich für verrückt, mache mir Gedanken über Vergangenheit und so ziemlich alles, was ich eigentlich nicht ändern kann.
Drehe ich durch?


Tervelan kommt, ich sollte dieses kleine Notizbuch schnell verschwinden lassen, sonst fragt er mich wieder ob ich noch alle Tassen im Schrank hab.