Der riesige, metallene Brandkessel steht wieder auf seinen vier geschwungenen Beinen. Der Inhalt und seine Zutaten,
nur dem Brandmeister von Rekkins Rast bekannt, der das Gesöff nach alter Tradition angesetzt hat. Ein prächtiges Stück ist der Kessel,
dessen dickwandiger Bauch mit einer Jagdgeschichte verziert wurde.
In der Nacht zu Midsonn treffen sich die Norn - alt und jung, groß und klein - zum wilden Gelage, außerhalb der Gemeinschaft Hoelbraks.
Es wird gerufen zu Musik und Tanz, zu gemeinsamem Trinken und Essen, um in dieser Nacht den langen Stand der Sonne zu feiern und den Ahnen zu gedenken.
"Immer wenn Midsonn ist, nehm ich meinen Korb und sammle Blüten ein. Viele müssen es sein.
Für jeden Geist eine andere. Sie müssen im großen Midfeuer verbrannt werden und du darfst nicht verraten, wen du in dem Rauch siehst.
Denn wenn du das machst, dann findest du nicht den, den die Geister für gut befinden. Die Blüten musst du gut aussuchen,
sonst klappt es nicht. Dieses Mal klappts bei mir, dass ich endlich den find, der mir ebenbürtig ist."
"In der Nacht zu Midsonn werden immer Steckrüben ins blanke Feuer gelegt.
Wenn sie Kohlrabenschwarz sind und mehr wie ein Stück Kohle aussehen, dann sind sie gut.
Sie werden geschält und zusammen mit dem gekräuterten Fisch und Fleisch gegessen."
"Johannisbrand. Fieses Zeug, für jemanden der ihn noch nie getrunken hat. Brennt wie Feuer und Eis zusammen auf der Zunge.
Spürt man bis runter in den Bauch, wo das Zeug sich festsetzt. Und je mehr du davon trinkst, desto größer ist der Respekt, den du den Ahnen
erweist. Und wenn man es schafft, zwölf Becher davon zu trinken, dann wird man mit der Stärke und dem Willen der Ahnen gesegnet!"
"Letztes Midsonn hab ich eins von den Ignis gesehen. Anherr hat mir erzählt, dass sie sich gern um Midsonn herum zeigen.
Aber auch so manchmal. Es war grad so groß wie meine Hand und ganz hell und grün. Wie grünes Feuer. Als ich es fangen wollte, ist es verschwunden."
Kesselzierde
Durch einen dunkelgrünen Wald jagt ein Rudel Wölfe einen weissen Hirsch.
Sie umkreisen ihn und reissen das stolze Tier.
Die Meute bringt ihre Beute in die Höhle zu den wartenden Jungtieren.
Das Rudel beheult gemeinsam die geglückte Jagd.
Jedes Jahr im sechsten Jahresmond treffen sich die Norn außerhalb der Gemeinschaft Hoelbraks zu einem großen Gelage in Wäldern und Bergen, sowie kleineren Gemeinschaften. Die Sonne steht in dieser Zeit länger am Himmel und erst spät drängt der Mond sich hervor, um die Nacht mit sich zu bringen. Zusammen gedenken die Norn an diesem langen Abend, des Midsonn, ihren Ahnen. Legenden werden erzählt und Traditionen von früher weiter geführt. So ist es unter vielen Norn Brauch, sich mit heller, geschmückter Kleidung zu diesem Gelage einzufinden und die Geschichten der eigenen Ahnen vor zu tragen. Die helle Kleidung tragen die Norn, des Neuanfangs und des Weitergangs wegen. Sie erinnert an die Nebel und mit dem Schmuck (Felle, Zähne, Knochen, Federn...) auch an die Geister. Besonders wichtig ist zu diesem Gelage, der traditionell gebrannte Johannisbrand, dem eine stärkende und reinigende Wirkung nachgesagt wird.
Anmerkung:
Der Festtag des Midsonn und die Hintergründe dessen, sind freie Erfindung. Nichts von diesen Dingen findet sich im Kanon, der mit diesem Event auch nicht geschaffen werden soll. Wer will, kann den Brauch mit seinen Norn-Chars kennen. Wer nicht will, kann dieses Gelage einfach nicht kennen oder übergehen. Es bestehen mit Sicherheit Veränderungen im Vergleich zum letzten Midsonn Fest. Jedoch wurde altes soweit es ging aufgegriffen.
- doch das OK für die Örtlichkeit gegeben hat. Woanders wäre es vielleicht anders, vermutlich auch schön - aber Rekkins Rast ist doch ein Plätzchen für sich. 
