Manifest des Panoptîkums

  • Im Lyssaschrein, diversen Bibliotheken sowie bei einigen Zeitungsboten und -händlern, kann einem folgendes, ordentlich hergestelltes Heft aus Büttenpapier in die Hände fallen oder gedrückt werden.

    Manifesto Panoptîkum

    Vorwort

    Dieses Manifest entspringt der geistlichen Strömung innerhalb des Lyssaklerus, welche sich Panoptîkum nennt. Es handelt sich hierbei um die erste Fassung, die einem Wandel unterworfen wird, so es sich als nötig erweist.

    Das Ziel des Manifests ist eine kurze, allgemeine, greifbare Stellungnahme des Panoptîkums zu allen Bereichen des menschlichen Lebens aufzuzeigen. Jeder der seine Überzeugungen darin reflektiert sieht, kann sich dem anschließen und gemeinsam mit der Strömung an der Verbreitung und Verwirklichung derselben arbeiten. Jedes geistliche Mitglied des Panoptîkums identifiziert sich mit den hierin enthaltenen Auffassungen. Für die Auslegung des Lyssaglaubens des Panoptîkums, wird ein separates Werk verfasst und verbreitet.

    Das Panoptîkum wird als Initiator, Organisator und Finanzier diverser Projekte in Erscheinung treten, um religiöse Belange im öffentlichen Leben zu behandeln. Für die Kontaktaufnahme mit dem Panoptîkum wurde ein Postfach mit der Nummer 882738 in der götterfelser Bank eingerichtet. Auch wird man am Lyssaschrein selbst weiterhelfen können.

    Religion

    Die Menschheit steht unter einem Pantheon von sechs Gottheiten - Dwayna, Melandru, Kormir, Lyssa, Grenth und Balthasar. Gleichsam einem Kreis, bilden sie sich gegenüberliegende Punkte. Obschon man sie gedanklich gegeneinander stellen kann, ist doch jeder ein untrennbarer Teil dieses Kreises. Entfernt man einen dieser Teile weist das Gebilde einen Defekt auf, ein Ungleichgewicht, eine blutende Wunde. Die fatalen Folgen dessen können wir am Beispiel Abaddons ablesen. Erst als Kormir den Kreis wieder komplettierte, war die Apokalypse abgewendet.

    Die Götter und ihre Lehren decken jeden Aspekt des menschlichen Lebens ab. Dabei steckt stets ein Bisschen des einen auch im anderen. Der Kreis ist also nicht klar unterteilt zu verstehen, sondern vielmehr einen Farbverlauf ähnelnd. Es ist im Zeichen dieses Bildnisses, in welchem sich Religion und ihre Vertreter verstehen sollten. Trotz aller Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlichen Auslegungen; es gibt sechs Gottheiten, nicht mehr und nicht weniger - bis zu dem Tag an dem die Götter selbst entscheiden, dass es anders sein soll.

    Nichtsdestoweniger, wäre es unangemessen den Klerus der Sechs in einer grauen Masse zu vereinigen. Zu weitreichend und komplex sind die Themen, die unter jeder einzelnen Gottheit behandelt werden. Es bedarf Spezialisten und als nichts anderes sollten sich Kleriker der einzelnen Gottheiten verstehen. Die Liebe und Verehrung zu ihrem favorisierten Gott, macht sie zu perfekten Lernenden und später Lehrenden. Ihre Hingabe hält das Andenken an die Götter am Leben und so stellen sie einen der wichtigsten Pfeiler der menschlichen Kultur dar.

    Es ist die Aufgabe der Geistlichkeit die Menschen an ihre Wurzeln zu erinnern, ihnen die Lehren der Götter näher zu bringen und ihnen in allen Lebenssituationen zur Seite zu stehen. Religion soll das Hoffnung spendende Licht in diesen unseren dunkelsten Stunden sein.

    Politik

    Die Götter brachten uns auf diese Welt. Jedes Recht leitet sich von ihnen ab. Die Monarchie, und keine andere Staatsform, war ihr Wille. Die Blutlinie des ersten Königs aller vereinten Reiche - König Doric - ist ungebrochen und besteht in unserer königlichen Majestät Jennah, Königin von Kryta und Regentin Ascalons, bis heute weiter. Die Krone hat in allen weltlichen Belangen das Sagen. Es ist die Pflicht der Menschheit ihr Folge zu leisten, bis zu dem Tag, an dem die Götter etwas anderes entscheiden.

    Die Ministerien sind eine Erfindung der Neuzeit. Ihr Entstehen ist dem jungen Alter der Königin bei Amtsantritt geschuldet. Mit der vollen Mündigkeit der Königin, haben die Ministerien ihren Daseinszweck überlebt. Es ist allein der Gnade der Krone zu verdanken, dass diese Institutionen weiterbestehen dürfen. Sie haben keine alleinige gesetzgeberische Gewalt. Jedes nicht von der Krone ratifizierte Gesetz ist nichtig. Die Aufgaben der Ministerien beschränken sich letztlich auf die Beratung der Krone und der Vorlage von Gesetzesvorschlägen. Jedweder Umsturzversuch seitens der Ministerien würde der göttlich gewollten Hierarchie zuwiderlaufen, was den Hochverrat an der Krone und letztlich an den Sechs bedeuten würde.

    Die Kleriker der Sechs stehen der Krone traditionell beratend zur Seite. Im Einklang damit, soll gleiches für die Ministerien gelten.

    Außenpolitik

    Allianzen mit anderen Völkern stellen in der derzeitigen Lage eine Notwendigkeit für die Menschheit dar. Es ist die Aufgabe aller Menschen, darüber hinaus die eigene Identität zu bewahren. Eine Abkehr von dieser und den Göttern würde eine Entwurzelung bedeuten und in der eigenen Bedeutungslosigkeit kulminieren.

    Wirtschaft

    Die Wirtschaft des Königreichs soll nicht dem persönlichen Profit, sondern der Existenzsicherung der Menschheit dienen. Steuern und andere Abgaben an die Kronen sind daher eine Notwendigkeit. Jeder hat die Obliegenheit diese sachgemäß zu entrichten. Adel verpflichtet. Der höhere Bildungsstand und die finanziellen Mittel sollen eingesetzt werden, um die Menschheit voranzubringen. Permanent ungenutzte Fähigkeiten und Mittel sind moralisch nicht zu rechtfertigen. Jeder kann einen kleinen Teil zum Wohlergehen aller beitragen.

    Wissenschaft

    Die Götter gaben und nahmen uns Magie. Durch sie wurden wir stark, durch sie fielen wir tief. Es war der Wille der Sechs, dass wir lernen Magie zu meistern und verantwortungsvoll mit ihr umzugehen. Wissenschaft sollte sich zuallererst darauf konzentrieren dieses Ziel zu erreichen. Die Erlangung von Technik ist wünschenswert, dem aber nachrangig. Technik erweist sich als unzuverlässiger als Magie, demnach sollte sie nur dort Einsatz finden, wo sie Sinn macht und keine bessere magische Alternative vorhanden ist.

    Mit dem einher geht, dass die Wissenschaft sich mit der Vergangenheit beschäftigen sollte. Viele Geheimnisse liegen in ihr verborgen, deren Wiederentdeckung der Menschheit zum Vorteil gereichen kann. Die Götter hinterließen uns Spuren und Hinweise, auf dass wir an ihren Schätzen und Gaben erstarken, sobald unsere Zeit gekommen ist.

    Militär

    Für polizeiliche und militärische Aufgaben sind die Seraphen und die glänzende Klinge zuständig. Beide wurden für diesen Zweck von der Krone legitimiert. Die Ministerialwache ist eine private Organisation und leitet ihre Befugnisse von den Ministerien ab. Dementsprechend begrenzt ist ihr Spielraum. Es ist die Pflicht eines jeden, gegenüber der Krone und göttergwollten Ordnung, jedwede Amtsanmaßung der Ministerialwache an die Seraphen und/oder die glänzende Klinge zu melden.

    Kleriker der Sechs sind im Gefahrfall nicht der Passivität verpflichtet. Seit Anbeginn standen sie Seite an Seite mit den Göttern und kämpften für sie und mit ihnen, auf dass die Menschheit überleben und zur Blüte gelangen konnte. Je nach Fähigkeiten, sind Geistliche Diener und Kämpfer der Sechs. Sie sind dem Schutz der Gläubigen und geistlicher Werte verpflichtet. Sofern anwesend, werden sie in Absprache mit Seraphen und Klinge entsprechend tätig.

    Zukunft und Familie

    Jedwede Lebensform und sexuelle Ausrichtung beiseite, kann jeder etwas für die Zukunft tun. Spenden, soziales Engagement, Patenschaften, Adoption; die Straßen und Waisenhäuser sind mit elternlosen Kindern gefüllt, die nur darauf warten, dass ihnen irgendeine Art von Hilfe zuteil wird. Wer nicht in irgendeiner Form für den Nachwuchs sorgt, versündigt sich an der Zukunft der Menschheit und hat im schlimmsten Fall ihr Aussterben mitzuverantworten.

    Familien sind insofern besonders zu schützen und zu fördern, als dass ihren Kindern ein würdevolles Leben und eine schadfreie Entwicklung ermöglicht wird. Eine deformierte Seele wird es schwer haben die Bürden der Menschheit dereinst vernünftig mitzuschultern.

    Es ist die Aufgabe Geistlicher bei all dem mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.


    - Panoptîkum, 17. Zephyr 1328 n.E. -

    Konstruktive Kritik: Der manipulative Versuch durch psychologische Taschenspielertricks seinem Gegenüber die eigene Ansicht überzuhelfen.

    5 Mal editiert, zuletzt von Natsu (9. April 2015 um 19:21)

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