Lyssas Zorn

  • Im Lyssaschrein, diversen Bibliotheken sowie bei einigen Zeitungsboten und -händlern, kann einem folgendes, ordentlich hergestelltes Heft aus Büttenpapier in die Hände fallen oder gedrückt werden.

    Lyssas Zorn

    ~ Panoptîkum, 99. Phönix 1328 n.E. ~

    "[...] manche fürchten sie [Lyssa] als eine temperamentvolle Göttin. [...] Darstellungen von Kunst und Kultur erfreuen sie, doch gleicht ihr Zorn einem grausames Schauspiel. [...] Allein durch ihren Willen, lassen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ihre Feinde zu bloßen Tieren verkommen, während sie ihre anmutigen Anhänger in einen beflügelnden Taumel erhebt. [...] Für manche gilt sie als wunderschön, auf andere hingegen wirkt sie überaus beängstigend."
    ~ Übersetzung eines fragmentierten Textes über Lyssa (Elona, etwa 250 Jahre alt) ~

    "[...] Wie jeder gute Soldat, entsendet er seine Gebete gen Balthasar, wann immer er in die Schlacht stürmt - doch in den dunkelsten Stunden ist es sein Glaube an Lyssa, der ihn durchhalten lässt."
    ~ Übersetzung eines Textteils über General Morgahn, Mentor von Varesh Ossa, der Tochter von Turai Ossa (Kourna, etwa 250 Jahre alt) ~

    "[...] In Cantha wird sie [Lyssa] außerdem als die Verkörperung von Glück und Pech angesehen. Viele canthanische Assassinen verehren Lyssa vor allem aufgrund der ihr innewohnenden Dualität, nicht ihrer viel gerühmten Schönheit wegen, und so beschwören sie gern ihre Verzauberungen."
    ~ Übersetzung eines Textfragments über Lyssa (Cantha, etwa 250 Jahre alt) ~

    "[...] [Lyssa] brachte die Hoffnung und Schönheit der Menschen mit sich. Während die anderen Götter sich darauf konzentrierten, Arah und eine neue Zukunft aufzubauen, gab Lyssa ihnen [den Menschen] Freude und half ihnen, das Vergangene zu vergessen. [...] Für eine Weile lebte sie [Lyssa] verschleiert und versteckt im Dorf Wren. Als Arah vollendet war, befahlen die anderen Götter Lyssa, sich ihnen anzuschließen, obgleich ihre Tränen wie Regen entlang der westlichen Straße fielen."
    ~ Übersetzung einer orrianischen Schriftrolle mit dem Titel 'Band 4: Lyssa, Göttin der Schönheit und Illusion'. (Orr, Alter unbekannt) ~

    Die verkannte Göttin
    Wenn die Menschen an Lyssa denken, denken sie oft an Dinge wie Kunst, Schönheit, Masken, Blumen, Illusionen und Festlichkeiten. Viele aber verkennen sie und glauben, dass sie eine Göttin ist, die mit Auseinandersetzungen, Kampf und Krieg nichts zu tun hat. Ein fataler Irrtum, wie man beispielsweise manchen Textabschnitten oben entnehmen kann. Unbestätigte Quellen berichten sogar, dass sie dereinst wie ein zorniger Sturm über ihre Feinde hinweg gefegt sei und hinter sich nicht mehr als eine Schneise der Verwüstung zurückgelassen habe. Scherzhaft sprach man davon, wie sie jene, die sie verärgerten, unter ihren spitzen Stiefelabsätzen zermahlen und dabei noch eine gute Figur machen würde. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen sei einmal dahingestellt. Fakt jedoch ist, dass Lyssas Domäne - das Chaos - keinesfalls friedlicher Natur ist. Noch heute hört man ihre Priester zu den verschiedensten Anlässen sagen, dass das Chaos die Dunkelheit bekämpft. Bekämpfen, Kampf, Wehrhaftigkeit - Lyssa ist keine Göttin die um jeden Preis Frieden wahrt.

    Das Panoptîkum leitet an dieser Stelle eine Aufforderung der Göttin ab. Die Aufforderung an die Ihren, im Konfliktfall tätig zu werden und wenn nötig, ihren Willen auch bis hinaus auf die Schlachtfelder Tyrias zu tragen. Der vorliegende Überblick, befasst sich in aller Kürze mit dem Rahmen, innerhalb dessen Lyssagläubige - insbesondere aber Vertreter des Klerus - Auseinandersetzungen beikommen können.

    Das Panoptîkum ist darum bemüht, seine Mitglieder (im Detail) nach den hier aufgeführten Vorstellungen und Prinzipien zu schulen.

    Der Zweck des Kampfes
    Der alleinige Zweck des Kampfes ist es, den Gegner kampfunfähig zu machen, ihm den Willen zu nehmen sich weiter aufzulehnen und gleichzeitig sich selbst und Schutzbefohlene möglichst schadlos zu halten. Zur Erreichung dieses Ziels ist jedes Mittel recht. Aufforderungen zur Einhaltung von Konventionen sind irrelevant, da sie die Auswahl an Möglichkeiten einschränken. Wenn eine uns geliebte Person tot vor uns liegt, hat es uns rein gar nichts geholfen, beispielsweise gängige Vorstellungen von "Ehre" einzuhalten. Der Schaden ist angerichtet und er hätte verhindert werden können. Das ist alles was am Ende zählt.

    Die Aufgabe: inspirieren und demoralisieren
    Jeder Kampf beginnt und endet im Geiste. Es ist die Aufgabe der Meister unter Lyssa, Verbündete im Kampf zu inspirieren und Feinde zu demoralisieren. Im Sinne dessen, kann schmückendes Beiwerk - wie stilvolles auftreten oder elegante Bewegungsabläufe - die Gemüter der Mitstreiter anheben. Die Vermittlung von Überlegenheit und Mühelosigkeit ist hierbei stets das Ziel. Bedachte Erhebung des Stolzes, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und beflügelt die eigenen Leute.

    Zur gleichen Zeit sind Zurschaustellungen von - rein technisch gesehen unnötigen - Grausamkeiten ein probates Mittel, den Kampfeswillen des Widersachers zu brechen und dessen Allierten den Willen zum Widerstand zu rauben. Von der zeitlichen Ausdehnung dieses Mittels ist abzusehen, da anderenfalls das Eintreten eines gegenteiligen Effektes droht. Der Gegner darf keine Zeit haben Wut zu kultivieren und sich damit Kampfkraft zu verschaffen. So muss also der Angriff schnell erfolgen und im Idealfall möglichst viel Entsetzen auslösen.

    Friedenszeiten
    Wo Worte auf taube Ohren stoßen, kann es manchmal nötig sein tätig zu werden. Nicht immer sind Seraphen zugegen, wenn es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt. Dem Klerus der Lyssa obliegt es, die Gläubigen und sich selbst vor physischen Schaden zu bewahren. Das gilt insbesondere auf geheiligtem Boden. Die Bewahrung desselben geht damit einher. Ist Hilfe nicht greifbar und ein Rückzug nicht möglich oder sinnvoll, muss der Gefahrenfaktor konsequent ausgeschaltet werden.

    Das heißt; hat man sich für einen Angriff entschieden, muss dieser entschlossen erfolgen und darauf abzielen den Gegner derart kampfunfähig zu machen, dass er zu einem weiteren Aufbegehren in dieser Situation nicht mehr in der Lage oder willens ist. Gedanken dem Gegner bleibende Schäden zuzufügen oder gar für sein Ableben zu sorgen, sollten dem Handeln dabei nicht im Wege stehen. Attacken aus Winkeln, die für den Gegner einen Nachteil bedeuten, sind vorzuziehen, um eigene Verletzungen zu vermeiden und die Handlungsfähigkeit zu jeder Zeit aufrechtzuerhalten. Gleiches gilt für Taktiken oder Zauber, welche den Gegenüber verwirren oder in eine nachteilige Lage versetzen.

    Kriegszeiten
    Die Aufgabe des Lyssa-Klerus in Kriegszeiten umfasst die folgenden Punkte:

    • Inspiration und Seelsorge
    • Spionage
    • Unterwanderung
    • Sabotage
    • verdeckte Operationen hinter den feindlichen Linien
    • asymmetrische und psychologische Kriegsführung


    Sich selbst und den Feind zu kennen, ist der erste Schritt zum Sieg. Die Beschaffung von Informationen rund um den Konflikt ist daher vital für den Erfolg einer Kampagne. Das Mittel der Täuschung kann dazu dienen dieses Ziel zu erreichen. Nahe an den Gegner zu kommen und diesen genau beobachten zu können, gibt tiefe Einblicke in die Aufstellung, Logistik und Pläne des Feindes. Verdeckte Operationen hinter den feindlichen Linien und Sabotage, können die Formation des Widersachers unterbrechen und günstige Gelegenheiten schaffen. Dem Feind mit wenig Leuten und Mitteln empfindlichen Schaden zuzufügen, demoralisiert diesen und schont die eigenen Streitkräfte immens.

    Wo andere das Breitschwert sind - sollte der Lyssa-Klerus das Stilett sein.

    Konstruktive Kritik: Der manipulative Versuch durch psychologische Taschenspielertricks seinem Gegenüber die eigene Ansicht überzuhelfen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Natsu (12. September 2015 um 15:14)

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