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Training mit Hindernissen, Tag 28
Hallo Jonathan,
gestern sagte ich, heute wird es besser... rate mal? Wurde es nicht. Heute ist so viel verrücktes passiert, dass ich nicht einmal weiß, wie ich es angemessen beschreiben soll. Fangen wir wie immer am Anfang an und hoffen es macht Sinn.
Heute Morgen brachte ich den Brief von Mejohra zu Andra, der mich für das Training zulassen würde, oder zumindest empfehlen, niemand konnte sie dazu zwingen mir etwas beizubringen. Wie so üblich hatte sie schlechte Laune sobald sie mich sah und reagierte ungehalten darauf, dass Mejohra ihr das nicht persönlich sagte. Wer weiß, vielleicht hatte die keine Zeit? Aber bevor ich mich wieder mit ihr anlegte ging ich lieber wieder hinaus und legte mich dort auf eine Bank während ich auf den Beginn wartet, was plötzlich schneller Ging als gedacht.
Evan weckte mich aus meiner Apartheit in dem er meinen Kopfsalat auseinander pfriemelte. Ein irrsinnig merkwürdiges Gefühl, aber es war Evan, das war schon in Ordnung so. Mit ihm zusammen ging ich rein, wo sich bereits viele versammelt hatten und Druul gab eine Erklärung, die eigentlich keine war. Wir sollten zum Ausgang, fasst hoffte ich er würde mit uns im Dschungel jagen gehen, das konnte ich. Gut das mit dem Töten noch nicht, aber suchen, auffinden und verfolgen das ging schon gut, aber meine Hoffnung wurde nicht bestätigt.
Als wir am Anfang waren wurden dann die Testsubjekte vorgebeten, in eine Reihe gestellt und jeder sollte einmal seine Stärken aufzählen. Dabei gab es die verschiedensten Versionen von Erfahren wie Juno, gigantisches Ego wie Siina, unsicherer Neuling wie ich oder einfach viel zu weit ausschweifend wie Yvvin. Wir sollte so tun als wären wir eine Gruppe Späher und Verteidiger die ich hier umsehen sollten, wie wir es am Anfang getan hatten und dabei wohl Hindernisse überwinden. Kein allzu schlechter Plan, auch wenn ich etwas anderes gehofft hatte. Doch da beginnen meine Probleme mit dem Ganzen.
Das Kommando war: "Erythna und Juno vorne weg, der Rest in Zweierpaaren hinterher, Druul hat das Kommando." Was mache ich denn dann jetzt? Bin ich Späher und muss Gefahren auskundschaften oder bin ich Verteidiger und beschütze den mir zugeteilten Späher während er sich umsieht? Darf ich etwas dazu sagen wie unpraktisch es mir scheint eine brennende Charr mitten in einer Gruppe laufen zu lassen, anstatt sie möglicherweise an eine Position zu stellen, wo sie mehr Arm und Schwanzfreiheit hat im Notfall? Nein ich hielt meinen Klappe ich hatte Mejohra versprochen einfach nur Befehle zu befolgen, dafür war ich heute hier.
Später meinte Avariss zu mir, dass heute keiner eine explizite Rolle gehabt hatte sondern jeder alles hätte sein müssen, das machte es aber nicht besser. Dann hätten sie uns vielleicht einfach vorher mal eine kleine Einsicht geben sollen, wie man das macht. Klar kann man sich auch ohne Ahnung das meiste denken, aber man kann es vielleicht nicht gut machen und mich frustriert, wenn ich absichtlich Dinge schlecht machen muss, weil ich mich vorher nicht darin bilden konnte. Hier fühlte ich mich einfach nur fehl am Platz.
Auch wenn ich recht schnell sehen konnte, dass man uns zum Klettern motivieren wollte brauche es etwas bis dieser merkwürdige Vertrauensübungsakt bei mir durchsickert. Klettern war jetzt nicht das Hindernis, auch wenn ich mein Bein noch nicht so stark belasten wollte. Doch darum ging es ja nur halbseitig, also ließ ich mir gerne von Malvala und Avariss hinauf helfen und assistierte danach jedem willigen. Doch es gab auch unwillige.
Evan zum Beispiel. Ich hatte immer wieder Vorschläge von ihm gehört unter anderem Mesmerei zu benutzen. Etwas was natürlich weniger Aufwand für viele bedeuten würde und zumindest bei Marvin Sinn ergeben würde, aber, den sollten wir wohl nicht mitnehmen, weil joar einfach weil er vielleicht auch beim ersten Mal nicht dabei war und sich Yvvin sonst nur hinter Marvin verstecken würde. Legitim aber sehr unbefriedigend für Evan der so seine Fähigkeiten nützlich hätte einbringen können. Ich fühlte mich orientierungslos und unwissend und deshalb nutzlos. Er fühlte wo so, weil man ihm verbot seine ihm eigenen Stärken zu nutzen. Darüber kam es zum Streit mit Druul in dem er scheinbar drohte die Gruppe zu verlassen. Ery wollte ihm noch seine Sachen zum Portal bringen und das wäre es gewesen.
Das gab der Stimmung schon einen Dämpfer, aber was soll man machen. Gut möglich, dass Druul unsere schlechte Stimmung witterte, denn Ery und ich sollten, als wir auf ein neues Hinderinss trafen voraus gehen. Hohe Gitter, die wir im Slalom umlaufen sollten, ich befürchtete fast sie wären mit irgendeinem Zauber belegt, der einem einen Schlag verpasste, wenn man sie anrührte, aber sie standen weit genug auseinander, dass nichts passieren konnte. Dafür wurden wir am Ende des Gangs mit einem Netz beschossen, denn oben stand ein Mavedrem und zielte auf uns. Es traf mich und ich musste mich zu Ery die Treppe herunterrollen, um mich von ihr wieder aufschneiden lassen.
Andere die uns versuchten zu folgen wurden auch gefangen, aber Avariss rief wir sollen weiter vor. An dieser stelle fügen wir einen sehr irritierenden Inneren Monolog ein, den ich mit einer mir vorgestellten Andra diskutierte. Wie weit vor, war denn vor. Nein das war zu weit konnte ich sie schimpfen hören. Aber man sagte doch vor. Doch man muss doch die anderen retten, man kann Juno da nicht einfach liegen lassen, zeterte sie in meinem Kopf. Ich war hin und her gerissen, weil mein Befehl war es nicht gewesen und es war wieder etwas was ich eigenmächtig entscheiden würde. Ich kehrte um, so auch Ery und schnitt Juno los? Nein, denn die war gar nicht gefangen, da sieht man wieder wie irritierend Stimmen im eigenen Kopf waren, aber gut irgendwann überwanden wir auch dieses Hindernis.
Dann galt es den Mavedrem auszuschalten. Er wurde zu einem Mordrem, weil ich Yvvin sagte sie solle sich vorstellen, er wäre einer anstatt ihm zu winken, woraufhin ich sogar erschreckender Weise ein lob von Andra erhielt die sich irgendwo über uns befand. Verdammte Raubkatze in Plattenrüstung, schleicht wie ein Schatten. Aber gut, wir waren dort und es wurde entschieden die leisefüßigen Sylvari würden vorgehen und ihn ablenken während die schwerer gerüsteten oder leuchtenden Leute nachkämen, um ihn zum Schein zu besiegen, aber nur zum Schein, sonst bekämen sie es mit Minna zu tun und ehrlich das will niemand. Leg dich nicht mit der Dame an die über dein Essen entscheidet. Gut wir Sylvari lenkten Maven also mit Tiergeräuschen ab, was eigentlich ein totaler Fehler war, denn wie wir eigentlich wissen, gibt es hier keine Tiere. Bedeutet wir als angebliche Neulinge wussten das nicht, aber der Mavedrem hätte es wissen müssen. Freundlicherweise spielte er einfach mit, wahrscheinlich weil wir uns so viel Mühe gaben und ließ sich besiegen.
Danach war es endlich vorbei und wir gingen nach Hause, dachte ich. Doch die schwerste Prüfung stand noch bevor. Mitten auf der Brücke drehten sich Avariss und Malvala zu uns um und simulierten zum Feind übergegangen zu sein. Das war der Moment wo ich einfach angefangen habe zu brabbeln. Befehle zu geben und zu versuchen damit irgendwas zu erreichen. Ich formte Juno aus Blättern Kugeln die sie ohne Probleme auf die Zwei abfeuern konnte. Siina hielt sie mit einer Art Wand von uns ab. Yvvin klammerte sich an Minna und Minna machte ihr Schild. Ich bin mir nicht sicher, ob sie es taten weil sie ebenfalls daran dachten es so zu machen oder ob ich sie dazu motiviert hatte, aber es war mir in dem Moment auch egal, ich wollte das es vorbei ist.
Wir hatten so viele Sylvari in der Gruppe, was auch bedeutete, dass Avariss die gefährlichere von beiden war. Also schnappte ich mir ein Seil und zusammen mit der Hilfe von Ery, die ihr die Augen zuhielt begann ich sie um die Schultern herum zu fesseln, da wo sie Kleidung trug in der Hoffnung das würde reichen, das Seil vor ihren Feuerarmen zu schützen. Irgendwie fühlte ich mich währenddessen auch viel schneller und stärker als vorher, ich schrieb es dem Adrenalin in mir zu. Ich hatte Angst, so viel Angst davor, dass ich gerade wieder alles falsch machte und dafür am Ende die Quittung bekam, dann fiel ein Schuss, ich bemerkte es nicht mal wirklich, aber als ich Avaris an den Brücke gebunden hatte stand sie plötzlich auf.
Was auch immer mir Kraft gegeben hatte war nicht von mir gekommen, es war magisch, zumindes konnte ich das deutlicher ausmachen, als es mich verließ und ich ein wenig in mich zusammen sackte. Es war ein merkwürdiges Gefühl verzaubert zu werden, unsicher von wem, aber offensichtlich hatte einer der drei Magier versucht mir zu helfen. Avaris sagte mir es hätte einen echten Schuss gegeben, die Übung war wohl vorbei also schnitt ich sie los. Ich brauche nun ein neues Kletterseil, das andere ist nun leicht angeschmort. Geschossen hatte Minna, in die Luft natürlich, aber mit der Aussage, wenn Avariss das Leben der Gruppe so direkt bedrohen würde, würde sie diese erschießen. Mir währe so direkt auch nur eingefallen sie von der Brücke zu werfen, aber nun ja, sowas machen wir in einem Test nicht. Da nun die ersten diese unlustige Übung verließen war sie auch vorbei und wir kehrten zurück.
In der Taverne saßen ein paar später noch zusammen. Ich glaube ich habe erneut ein Lob von Andra bekommen, aber ich war viel zu unzufrieden mit mir und dem Tag, dass ich es kaum zu würdigen wusste was passiert war. Es wirkte mir alles zu bitter, zu sehr nach Chaos und besser verteidigen kann ich mich nun auch noch nicht. Das lerne ich einfach wann anders. Vielleicht frage ich mal Ylvael, der konnte ja durchaus kämpfen. Doch mein Tag sollte noch viel schwerer werden. Wie? Ja Joathan ich habe ein großtastisches Talent (das Wort hab ich mir mal bei Malvala ausgeliehen) zu ehrlich zu sein. Eigentlich ist es ja gut oder so, aber manchmal, nun sieh selbst.
Nach der Unterhaltunsgrunde im Gasthaus ging ich mit Malvala. Als wir raus gingen kam gerade Evan mit Leza hinein und scheinbar wollte er nicht mehr gehen, das erleichtete mich sehr. Das Gespräch mit Malvala allerdings kehrte sehr schnell zu meinem Verhnalten in der Mine zurück und hier war es wo sie unglücklich wurde und wo ich unglücklich war. Es tat mir leid, dass ich ihr und den anderen in der Situation nicht genug vertraut habe mir vielleicht zuzuhören und die meiste Schuld lastet durchaus auf meinen Schultern, aber sollten sie sich nicht auch fragen, wieso es mir so schwer fällt darauf zu vertrauen, dass sie mir glauben? Nein wahrscheinlich nicht. Aber ich legte ihr offen, dass ich absichtlich gesprungen war, in dem vollen Bewusstsein, dass sie für mich anders handeln würden, als für denjenigen der dort unten Hilfe brauchte und auch, dass ich es wieder tun würde.
Klar räumte ich ein, dass es dumm war, dass es arrogant war und egoistisch, aber nicht allein das. Sie wurde sauer, nein sie wurde zornig und ich denke sie hatte das schon eine Weile mit sich herumgeschleppt, aber nie wirklich zum Ausdruck gebracht, vielleicht war es wichtig, dass sie es ausleben durfte, aber mir ging es schlecht, sie fühlte sich auch nicht gut, aber es wurde besser. Sie beruhigte sich, sie machte sich eigentlich nur Sorgen wie immer, so wie sie eben war, liebevoll und fürsorglich, Malvala eben. Am Ende nahm sie meine Hände und später würde ich neben ihr ruhen, wie so oft in letzter Zeit. Aber ich wollte Evan noch sagen wie leid es mir tat ihn mit seinen Sorgen allein gelassen zu haben, also kehrte ich zurück.
An der Gaststätte waren sie allerdings nicht mehr, aber auf der Brücke leuchtete etwas in der Ferne. Das sah nicht wie eine Blume sondern mehr wie Feuer aus, vielleicht ging er ja doch. Aber das war etwas was ich kontrollieren konnte. Auf der Brücke traf ich dann auf Avariss, Evan und Leza, die waren gerade dabei über die Erignisse in der Mine zu reden, aber weil keiner von ihnen dabei gewesen war stockte es etwas. Also rollte ich auch hier die Geschehnisse auf wie sie passiert waren und hier vor ihnen war es etwas schwerer, weil ich nicht sicher war, wie sie auf meinen Fehler reagieren würden, aber ich blieb ehrlich. Doch diesmal bekam ich Zuspruch, dass sie ebenso gehandelt hätten, was mich irritierte nun auf der anderen Seite zu stehen und damit zu argumentiere wie gefährlich und unüberlegt es gewesen war gegen Leute die sagten, dass es die Richtige wahl war.
So setzt sich der Abend fort. Ich erzählte von meinen Eindrücken aus der Halle und was ich so erlebt hatte und vieles was mich frustierte und fand begeistere Zuhörer. Später gingen wir noch in die Bibliothek wo Evan sich schlafen legte, irgendwann wird er mir eine Malstunde geben, da freue ich mich drauf. Und Leza hat mir angeboten mir etwas unterstützende Magie zu zeigen. Später bin ich ins Heilerzelt zurückgekehrt, ich war wirklich sehr müde.
So Jonathan das war der Tag und er war schwer ist noch schwer, aber ich habe keine Kraft mehr.
Schlaf gut mein Freund