Hallo zusammen!
Ich kann mir denken, dass sich einige hier bestimmt auch eine "Stellungnahme" zu den genannten Themen von mir wünschen, als de-facto "Chef" des Forums. Ich habe aber erst mal fleißig mitgelesen, auf die Stimmung geachtet (dazu werde ich auch gleich noch ein paar Worte sagen) und habe mir mal eine Nacht zum drüber schlafen genehmigt.
Erstmal, ich find es toll und mutig von Erythna, dass sie die Themen, die hier diskutiert werden, angesprochen hat. Unabhängig davon, ob mancher es übertrieben oder theatralisch findet, vor allem wenn man es im Kontext mit den folgenden Beiträgen betrachtet. Ich finde es genau so gut, dass hier jeder bis jetzt offen und ehrlich gesagt hat, wenn ihm alles so taugt, wie es ist. Genauso wie die Leute, die sich Veränderungen wünschen, das offen und ehrlich kommuniziert haben.
Und damit bin ich - für mich - nämlich schon beim Thema: Kommunikation und vor allem Diskussionskultur. Was mir in den letzten paar Jahren nämlich immer wieder aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass der Umgangston miteinander doch recht schnell ins passiv-aggressive bis offen angreifende überschlägt. Und das nicht nur hier im Forum, sondern z.B. eben auch auf dem Discord (an dem ich ja auch beteiligt bin).
Ich will jetzt auch gar nicht länger auf der Metagilden-Thematik herumreiten, aber das, was dort in der Kommunikation gestern passiert ist, das ist - aus meiner Sicht - eigentlich ein Paradebeispiel für das Problem, das mir am Herzen liegt. Ich meine, klar, manchmal überliest man etwas. Manchmal überfliegt man lange Texte oft nur. Da packe ich mir an die eigene Nase und sage "schuldig im Sinne der Anklage".
Aber wenn man doch merkt, dass eine Diskussion sich aufheizt, wenn man merkt, dass die beteiligten Parteien felsenfest auf ihren Standpunkten verharren und sich davon nicht wegbewegen wollen, oder man sich schon denken kann "vielleicht habe ich da was falsch verstanden" - warum muss man dann noch nachtreten? Was spricht denn dagegen, einfach mal einen Moment inne zu halten, durchzuatmen und mal darüber nachzudenken, was man als nächstes schreibt? Oder das man vielleicht noch mal nachliest, was der andere denn eigentlich gemeint hat? Oft stelle ich mir bei sowas auch die Frage: "Muss das in aller Öffentlichkeit ausdiskutiert werden?"
Und natürlich, wenn es zu viel wird, dann schreiten die Mods ein (hier auch noch mal ein großes Dankeschön an dich, Graugaenger ) - aber ich bin bei sowas oft der Meinung, wenn sich nur einer der Beteiligten einen Moment zurückgenommen hätte, dann wäre es dazu vielleicht gar nicht gekommen. Und ich denke auch, dass solche Vorfälle eben zu der schon angesprochenen "Warn-Problematik" beitragen.
Auch hier gebe ich offen und ehrlich zu, dass ich nicht unschuldig bin. Das ich auch schon vor anderen Mitspielern gewarnt habe, und umgekehrt natürlich auch gewarnt wurde. Und auch das ich mich bei den Leuten, mit denen ich öfter zu tun habe, über andere "ausgekotzt" habe, weils mir mal wieder alles auf die Nerven ging.
Es ist halt... einfach nur menschlich. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, jemandem den Umgang mit anderen zu verbieten (wovon ich auch schon gehört habe - leider!) oder allgemein Ideen schlecht zu reden usw. - ich sage: "Macht eure eigenen Erfahrungen." Ebenso ist es halt nun mal normal, das gewisse Parteien einfach nicht mit anderen können (eben weil man besagte Erfahrungen schon gemacht hat). Aber das sollte halt nicht dazu führen, das alles immer mehr zersplittert und zerfasert, wie es in dem Thema hier ja auch schon angemerkt wurde.
Und ich kenne leider einige Leute, die GW2 eben genau deswegen den Rücken gekehrt haben. Weil es in ihren Augen überall nur noch Streitereien und "Hofhaltung"/Grüppchenbildung untereinander gab. Das traurige ist - ich muss mich da selbst dazu zählen. Vielleicht ist das auch eher ein Problem, das vor allem die "alten" Veteranen betrifft.
Deswegen zu mir kurz noch ein paar Sätze, für die, die mit mir nix anfangen können: Ich bin der Pete, bald 32 Jährchen alt und seit Anbeginn von GW2 hier dabei. Davor war ich auch schon ein paar Jahre in GW1 unterwegs, auch im - damals noch recht überschaubar besetzten - RP in Löwenstein.
Ich habe damals anno 2012 schon in den ersten Betas mitgemischt und auch dort schon hier und da RP betrieben. Ich habe den ganzen Ideenfindungsprozess inklusive der Entscheidung, Drakkarsee als inoffiziellen, deutschen RP-Server zu wählen, miterlebt. Ich habe die Hochzeiten des RPs mitgenommen, musste in der Zeit aber auch einige Tiefschläge mit mehreren Projekten und Organisationen hinnehmen. Manches davon IC in so manchem wirklich epischen Plot, manches leider rein OOC aus unterschiedlichsten Gründen - im einfachsten Falle ein schlichtes "Die Gildenleitung zieht sich raus und zieht weiter, Projekt wird eingestellt."
Bis vor 2 Jahren war ich - mit Pausen - eigentlich verstärkt eher im Pakt-Umfeld unterwegs, sprich ich habe hauptsächlich Charaktere der 3 Orden Tyrias bespielt, allen voran natürlich Grom, meinen Wachsamen-Kriegsmeister mit seiner 7. Kompanie. Wie einige wissen ist das Projekt inzwischen auch Geschichte. Ich habe nach einigem hin und her wohl irgendwann einfach akzeptiert, dass es keinen Sinn macht, ein Projekt zu leiten, wenn man ständig nur allem hinterherlaufen muss. Und auch, dass ich als Leiter einer RP-Projektgilde vielleicht doch einfach nicht geeignet bin.
Ich will hier auch nicht mit dem Finger auf irgendwen zeigen, das ganze Pakt- und Ordens-Rollenspiel hatte schon immer irgendwo einen schwierigen Stand mit oft begrenzter Spielerzahl und auch sonst eher geringem Interesse innerhalb der gesamten RP-Gemeinschaft, was wohl auch daran liegt dass es verstärkt plotbasiert ist und halt sonst nicht viel passiert, wenn Arenanet uns keinen bespielbaren Content gibt.
Für mich war das jedenfalls der Zeitpunkt, wo ich sozusagen meinen Hut genommen und mich auf die "Ersatzbank" verdrückt habe.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich das Forum an sich in nächster Zeit loswerden möchte. Eher im Gegenteil. Ich bin jetzt, nach der Übernahme von Robin und Blacky, sogar der Ansicht, dass die gewisse Distanz zum Rollenspiel (und nur noch gelegentliches Reinschauen) vielleicht sogar ganz nützlich ist, aber das kann jeder sehen, wie er möchte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde mir auf alle Fälle das, was hier angesprochen wurde im Hinblick auf das Forum und das Team dahinter zu Herzen nehmen. Wir sind offen dafür, das Mod-Team in Zukunft aufzustocken (bzw. eben umzugestalten) und hier für mehr Aktivität zu sorgen. Ich bin ehrlich - mir sind 2-3 Mods mehr, die Däumchen drehen weil es nichts zu tun gibt, lieber, als das Graugaenger alleine einen potentiellen Sturm, der mit EoD kommen kann, bewältigen muss. Wir haben darüber auch schon geredet.
Ebenso werde ich heute noch einen Discord einrichten, an dem sich alle Leiter eines Community-Projekts beteiligen können. Einfach um einen schnellen Kommunikationskanal zu haben, um auch über ein paar der vorgebrachten Vorschläge zu reden. Im Moment sehe ich hier Erythna als Leiterin des Discords, Van als Leiter der Meta-Gilde und mich - ihr dürft und sollt aber gerne noch weitere Leute aus euren jeweiligen Führungsriegen benennen, die ich dann gerne mit dazuhole.
Ich sehe es aber auch so wie einige, die das hier schon angesprochen haben: Eine "Vermischung" der Kompetenzen, was die Leitung der größeren Projekte angeht, ist vielleicht gar nicht mal so gut. Das fördert auch wieder ein "Machtmonopol" und sorgt dafür, dass so eine Führungsspitze eventuell unnahbar wird.
Abschließend möchte ich noch sagen: Ich finde es gut, dass hier im Großen und Ganzen sachlich und differenziert über doch teilweise recht schwierige Themen, die alle irgendwo betreffen, geredet wird. So kann es gerne bleiben - und damit hab ich jetzt auch genug gesabbelt
TLDR: Gute Kommunikation ist wichtig; trotzdem wird - aus meiner Sicht - oft mal aufeinander herumgehackt. Ist nicht so gut. Lasst uns das besser machen! Vorschläge und Ideen sind angekommen und wir kümmern uns darum, danke euch!