Rowenna Caldwell

Rowenna Caldwell ist die Jüngste unter insgesamt sechs Geschwistern, die zu der krytanischen Adelsfamilie aus den Harathi-Hinterlanden gehören. Als Nachzüglerin und Nesthäkchen genoss sie stets eine gewisse Narrenfreiheit gegenüber den älteren Brüdern und Schwestern, gilt aber dennoch als freundlich, wenn auch bisweilen als etwas impulsiv und dickköpfig.

Sie wird viel auf dem Rücken ihrer Fuchsstute gesehen und, sehr zum Erstaunen so mancher Dame, bei der Ausübung einer großen Leidenschaft der Familie: der Jagd. Es heißt, dass sie zeitweise selbst dem Familienoberhaupt das ein oder andere Stück Wild vor der Nase weg geschossen haben soll, und es ist wohl nicht übertrieben, dass sie trotz ihres Alters von erst achtzehn Jahren ein großes Talent für diesen Sport besitzt.

In dem zum Anwesen gehörenden Garten züchtet sie nicht nur Heil- und Nutzpflanzen sowie verschiedene Kräuter, Obst- und Gemüsesorten, sondern auch exotische Kreuzungen aus weit entfernten Landstrichen, die sie von ihren eigenen Bienenvölkern bestäuben lässt.

Rowenna Caldwell engagiert sich ehrenamtlich in Belangen der Völkerverständigung. Außerdem arbeitet sie bei der Brücke und bringt in diesem Rahmen Kindern handwerkliche Künste bei, die sie selbst beherrscht, wie Nähen oder das Erkennen von essbaren Pflanzen. Ein bisschen, so sagt man ihr nach, sei sie zu ihren Anfängen in Götterfels in Brückenoberhaupt Levi Iorga verguckt gewesen, doch das scheint längst ein alter Hut zu sein.

Zwischen dem Sommer 1333 und dem Sommer 1334 unternahm sie mit dem Melandru-Geweihten Hochwürden Vasil Baranova eine Pilgerreise im Zeichen der Göttin. Eine Weihe zur Novizin fand an ihrem Ende allerdings nicht statt.