Unser Weg führte tief in den Jungel hinein. Eine Mischung aus Sumpf und Ruinen gab das dichte Blattwerk frei. Mein Blick versuchte so viele Details wie Möglich aufzunehmen. Besonderst Ruinen konnten Geschichten erzählen.
Gefahr..
Ich zuckte bei Torrics Worten zusammen, dennoch, er hatte recht, trotzdessen das ich den Ort nicht kannte spürte ich es ebenfalls. Es stimmte etwas nicht.
Ich zog den Captain am Ärmel und er verstand mein Handzeichen.
Kaum waren wir vorsichtiger in den Schritten, schossen Pfeile aus allen Richtungen auf uns zu.
"EIne Falle!" gellte der Schrei des Captains.
Ich übernehme...
Scion war talentiert, doch er lies sich meines Erachtens zu oft auf Gefuehlsduseleien ein. Bei präzisem Handeln erforderte es einer gewissen Kaltschnäuzigkeit. mein Blick huschte zu den Pfielen, die Fallrichtung sagte mir das es mindestens 2 waren. jeweils einer Links und einer Rechts. Ich konnte mich nur fuer einen entscheiden, somt ging mein Sprung nach links.
Die Pfeile des Schützen waren auf den ersten Blick präziser.
ich hetzte nach vorn, den Schrei des Capitaens hinter mir lassend, der mich zurück in die Gruppe forderte. Idiot, was soll ich auf Distanz mit ein paar Dolchen machen. Selbstentwaffen gehörte nicht zu meinen bevorzugten Kampftaktiken. Ich hielt inne.
Hinter mir raschelte es.
Platzvorteil fuer Eingeborene. Ich spannte mein Koerper an und lies mich klein werdem um entsprechend wenig Angriffsflaeche zu bieten.
Ein Pfeil sausste an meinem Kopf vorbei. verfehlt und gleichzeitig gab res die Position meines Gegners an. Bei solch dichtem Gestrüpp wären Waffen mit langer Reichweite unvorteilhalft. Es muss ein Kurzbogen sein. Ich setzte alles auf eine Karte und nahm mit einem kurzen Sprint Anlauf fuer den Sprung nach vorn. Das Güen raschelte ueber mir geräschvoll, während meine Hände versuchten, meinen unbekannten Gegner zu greifen.
Meine Hand bekam etwas zu greifen was sich wie die lederige Faser einer Orchidee anfühlte. Irrtierender weise seltsam warm.
Mein Gegner.
Er stürzte zu Boden. Ich schob mich nach vorn, wovon er oder sie nicht begeistert war. Offensichtlich waren ihm menschliche Anatomien nicht bekannt. Ich hatte Glück, das er mir sein Bein nicht in die Weichteile gerammt hatte. Ich hatte ihm dazu fatalerweise die Gelegenheit geboten.
Wir rollten in einem Handgemenge ueber den Boden. Er traff mich schmerzhaft in der Magengrubbe, worauf ich Luft keuchend austies. ich schlug die Faust nach dem was ich Gesicht vermutete und spürrte eine goldene, klebrige Fluessigkeit zwischen meinen Haenden. Mein Gegner schien einen Moment die Orientierung zu verlieren. Instinktiv riss icn mich auf ihn und verhackte meine Hinterbeine mit seinen. Ich war ihm im Nahkampf deutlich ueberlegen zu sein. die Dolche schnellten aus ihrer Halterung in die "Handäste" des Sylvari, wovon er laut aufschrie.
Ein gehetzter Blick zur Seite. Sind die anderen aufmerksam geworden?
>Tacktischer Fehler...<
"Nichts, was nicht zu loesen ist." antwortete ich Scion. ich spuerte wie ein dutzend Waffen aus dem Gebüsch auf mich gerichtet wurden. Ein Sylvari tratt dabei aus dem Schatten des Jungels auf mich zu. "Du bist der Beweis unserer Traeume. Das Leben ist verdorben und schohnt kein Leben." sagte die ueberaschend menschlich klingende Stimme.
"Ich hänge nunmal an meinem Leben und lasse mich ungern mal kurz durchloechern wie Kaese." antwortete ich trocken.
>Er scheint den provozierten Angriff fuer ein paar verdrehte Lehren zu verwenden<
Scions Stimme halte in meinem Kopf. Ich musterte das Pflanzenwesen vor mir mit unbewegter Miene. Schliesslich zog ich die Dolche aus den Händen meines Gegners. Er wimmerte vor Schmerz. Er wuerde wohl vorerst keine Gefahr darstellen. Ich übergab das Zepter wieder Scion. Allein die Rede des Anführers der Sylvari langweilte mich bereits. Sollte mein Bruder sich damit rumärgern.
Ich lies den Sylvari nicht aus den Augen waehrend ich seinem - offensichtlichen - Anführer antwortete: "Sähe Verderben und du erntest Tot. Das ist eine Tatsache, die für jedes Wesen gilt. Das als Begründung fuer die Verdorbenheit der Welt zu machen, ist ziemlich witzlos."
"Du leugnest also nicht, das die Welt nach Blut giert, alle Wesen zum Toeten letztendes veruteilt sind um selbst zu überleben?"
Geschickte Falle, der wird dir einen Strick daraus drehen.
"Ich frage dich, hätte ich deinen Freund je angegriffen, wenn er nicht den Pfeil nach mir geschossen haette?" ich hasse "hätte" und "wenn dann" Diskusionen.
"IHR SEID UMSTELLT!" brüllte ploetzlich der Captain von hinten. Die Soldaten hatten die Sylvari und mich gefunden und einen Ring um diese gebildet.
"Da hast du deine Antwort Mensch." hoehnte das Pflanzenwesen.
"Bist du dir da sicher? Sieh zu und lerne." antwortete ich.
"Captain, lasst die Waffen sinken!"
Ich richtete mich langsam auf, dabei lies ich den verwundeten Sylvari langsam los.
Der Captain schien zu verstehen worauf ich hinauswollte und lies die Waffen sinken.
"Nun seid ihr am Zug, Sylvari." antwortete ich.
"Alles hat ein Recht zu wachsen." eine Bogenschützin schien zu wanken und legte schliesslich den Bogen nieder.
Ein weiterer wankte und legte seine Waffen nieder: "Verräter des Albtraumes!" schrie der Anfuehrer auf und stürmte auf die weibliche Bogenschützin zu. In diesem Moment erklang ein Schuss und der Anführer krachte zu Boden.
Die Percussionspistole des Captains rauchte, während der Aangeschossene Sylvari tot am Boden lag.
Die Sekunden des Schreckens wichen einer hellen Panik in der Gruppe;
Die sich ergeben hatten, hielten sich den Kopf und gingen zu Boden. Die anderen flohen Kopflos in den Jungel hinein.
"Nur ein Unwissender oder ein völliger Narr legt sich mit dem Albtraumhof an und lässt die Waffen sinken. Euer Glück das Recht junges Gemüse dabei war, was noch nicht ganz vom Traum, getrennt war. ansonsten wären wir gutes Futter geworden." der Captain schüttelte den Kopf und musterte mich danach eingehend.
"Das Glück ist immer mit den Narren." antwortete ich, meinen Schrecken überspielend, das ich wirklich verdammtes Glück gehabt hatte. Der Captain wiegte nur mit gehobener Augenbraue den Kopf. "Wie dem auch sei, die Sylvari werden uns dankbar sein, einige ihrer Schützlinge zurueck zu geben. Würde sagen, ihr habt Dolche und Wams soweit abbezahlt. Ihr schuldet mir aber auf Dauer noch etwas." - "Ich vergesse das nicht, Sir." antwortete ich.
Als wir zur Feste zurueck kehrten, tratt mir Blutnadel entgegen: "Interessante Nachrichten habe ich fuer euch, Dloth. Offensichtlich werdet ihr in Götterfels bereits vermisst.
Was zum...?
Den Gedanken teilte ich mit meinem Bruder. Die Charr - so hies wohl das Volk der katzenähnlichen Wesen - hielt uns ein Pergament unter die Nase, ausgestellt von den königlichen Seraphen - wohl eine Art Stadtwache - die einen gewissen Freiherrn Scion Dloth suchten und eine Belohnung von 5 Gold ausgelobt hatten. Ob das stattlich war, fiel mir schwer zu beurteilen. Allerdings wurde hauptsächlich mit Kupfer bezahlt. Fuer einen Bauern oder einen Soldaten war das wohl eine grosse Summe.
Blutnadel beantwortete mir die Frage: "Bei dieser Summe kann ich mir endlich wirklich gutes Material kaufen für meine Arbeit. Ein Traum mit asurischen Materialien zu arbeiten." - "Dann habe ich ein Handel fuer euch. Ihr holt euch den Lohn, gebt den Männern in der Feste eine Feier und der Rest ist euch." entgegnete ich.
Du weist, dass das Gold von deinem Vermögen abgezogen wird.. erhielt ich die spitze Antwort von Torric.
"Vor 5 Minuten wusste ich nicht mal mehr, das ich ein Vermögen hatte.." murmelte ich.
"Ihr seid warlich ein Glücklicher; möchte auch einmal am Strand aufwachen und dann Logan Thackery heisen. Das Bett der Koenigin waermen." ein Soldat hinten lachte lauthals.
ich hob nur grinsend die Augenbraue, ich konnte mir denken, was dieser meinte, ohne den Namen Thackery auch nur mal gehört zu haben.
Gewisse Dinge wiederholten sich in jeder Welt.
"Leider wird das nicht so klappen, auch wenn der Vorschlag gut ist. Sie werden mich eher hängen wegen Entführung, als mir das Gold zu geben:" antwortete die Charr und erklärte mir gleich den Sachverhalt, ich hatte ja alles "vergessen":
"Die Menschen und die Charr hatten über 500 Jahre Krieg, der Streit begann mit der Besetzung der Steppe von den Menschen und den Bau von Ascalon. Es kam damals nicht zu einer Einigung, sondern zur Vertreibung." - "Was ihr uns schon mehr als einmal blutig vergolten habt." entgegnete ein Soldat sehr agressiv.
Überraschenderweise lies Blutnadel sich nicht aus der Fassung bringen: "in 500 Jahren ist ausreichend Blut geflossen, das man haette damit sömtliche Wasserquellen in Loewenstein befuellen können und das auf beiden Seiten." sie musterte den Menschen kurz; schliesslich sah sie wieder zu mir: "Wir Charr sind Krieger, im Kampf liegt unsere Ehre. So fiel es schwer und tut es immernoch, die Waffen niederzulegen. Der Frieden ist nur alzu brüchig."
"Seperatisten und Flammenlegion tun ihr übriges - Abtrünnige auf beiden Seiten. " der Captain drehte den Kopf von der Charr zu mir und wieder zurück. "Ich schreibe eine Beglaubigung, das ihr Freiherr Dloth gefunden habt. Ich hatte auch seit langem keinen Schweinebraten mehr.."
Blutnadel und ich lachten.
Götterfels.
Es war ein seltsames Gefuehl, durch das Asuraportal zu tretten. Mir wurde ein wenig flau im Magen, als mein Körper für eine milionstel Sekunde aufgelöst wurde um an einer anderen Stelle wieder zusammen gefügt zu werden.
Doch der Anblick des grossen Gartens der Königin entschädigt alles.
Eine beeindruckende Mischung aus Mechanik -schwebenden Sternen, Mond und astrologischer Zeitangabe.
Etwas zu kitschig, wenn die Königin eine erwachsene Frau ist und kein Kleinkind..
Kommentierte Torric den Anblick trocken.
"eine sinnvolle Mechnik für die deutung des Himmels, nur geschmacklich angepasst." erwiederte ich.
Ich richtete mein Blick wieder Richtung Blutnadel und folgte ihr zum Haus der Seraphen.
Die Charr wiegte den Kopf, wenn sie so nachdachte, wirkte sie wie eine zu gross geraten Schmusekatze im Menschenkörper und und Hörnern.
"Wir sind da, lass uns hoffen, das die Beglaubigung des Captains was nützt. Unter Vorraussetzung ihr seid der echte Freiherr."
Gute Frage, war ich der echte Freiherr oder nur reiner Zufall das er den gleichen Namen wie ich trug.
Als wir am Hauptquartier ankamen, beschlich mich die innere Unruhe, das er mir zumindest verdammt ähnlich sein musste. Viele mit rotblondem Haar und grünen Augen standen da und wollten ihr Belohnung plus Titel einheimsen.
Betrüger und Erbschleicher
"Könnte mich auch dazu zählen.." murmelte ich.
"Macht euch keine Gedanken, wir werden eintretten, euch vorstellen und erzählen was wir wissen. Kann uns niemand vorwerfen, das wir nicht hundert prozentig wissen, wer ihr seid. Ihr wisst es ja selbst nicht genau."
Die meisten, die eintratten, kamen nicht wieder raus. Offensichtlich wurde der Betrug entlarft.
Mir wurde etwas mulmig zumute, als schliesslich wir herein gebeten wurden.
Vor uns sass ein junges Mädchen mit dem Schalk in den Augen, schwarzes Haar und nussbrauner Haut. Ich schätzte sie auf 17 Jahre.
"Ein Charr in Begleitung? Na das ist nach den ganzen Clowns etwas neues." Dabei musterte sie mich allerdings neugierig um meine Reaktion ab zu warten. ich wiegte den Kopf: "Tut mir leid, wenn du dir eine Reaktion erhoffst." ich versuchte es mit einem hilflosen Grinsen.
Dämmliches Grinsen wohl eher...
Blutnadel ergriff das Wort: "Ich habe ihm am Strand nahe des Hains aufgegabelt. Splitternackt wie ein frischgeborenes. Er scheint sich ausser an seinem Namen an nichts zu erinnern." sie reichte dem Mädchen das Dokument. Diese las es aufmerksam und nickte langsam.
"Kann ich mir deinen Rücken ansehen?" fragte sie schliesslich.
Ich schaute das Mädchen etwas verwirrt an. "Es ist notwendig." entgegnete sie auf meinem Blick hin.
Ich hob die Schultern und tat schliesslich wie geheisen. Mein Körper war eigentlich ein zernarbtes Stueck Fleisch, was mal vor langer Zeit ein wirklich sehenwerter Koerper war.
Ich drehte ihr den Rücken zu.
die Taettowierung..! rief Torric in meinen Gedanken.
Ich habe am Rücken eine Tättowierung eines dämonisch anmutenden Dolches, umrandet von Engelsschwingen. Das hatte mir eine Zigeunerin verpasst, als ich volltrunken war. Sie hatte sich mit dem einen kleinen Spass erlaubt, nachdem wir im Bett Spass gehabt haben und ich völlig weggetretten bin.
Du bist auch der einzige, der im Vollrausch nicht merkt, das man ihn tättowiert.
"Willkommen zurueck, Werter Freiherr. Ich bin froh das wir euch gefunden haben."
Mir und Torric blieb die Sprache weg..