Marok erwacht in einem braunen Ledersessel der vor einem Kaminfeuer steht. Verwirrt blickt er erst in das Feuer ehe er seinen Blick im Raum schweifen lässt.
Ein Raum der sich als Bibliothek heraus stellt. Die Wände sind bedeckt von meterhohe Bücherregalen, alle gefüllt mit den verschiedensten Büchern.
Gerade als er aufstehen will ertönt eine Stimme die aus dem Sessel neben dem seinen kommt. "Ich habe mich schon gefragt wann du mich mal besuchen kommst."
Die Stimme ist kalt und klingt gehässig. Marok sieht dann auch gleich zur Quelle der Stimme die sich als ein älterer Mann entpuppt. Ein alter Mann vor dem sich
jedes Kind fürchten würde. Er trägt eine Priesterrobe deren Farbe in schwarz und rot gehalten ist und das Emblem von Abaddon auf der Brust prangert.
Die langen schwarzen Haare sind nach hinten gekämmt. Seine Augen teilen sich die Kälte seiner Stimme, sein gehässiges Lächeln wirkt beinahe teuflisch.
Marok sieht den Mann eine Weile argwöhnisch an ehe er seine eigene Stimme erhebt. "Wo bin ich? Und wer seid ihr?" Marok sitzt dabei deutlich angespannt im Sessel während der alte Mann sehr entspannt und zufrieden ist. "Hat man dir nicht beigebracht ältere erst zu grüßen bevor man sie anspricht?" Der alte Mann klingt nicht böse oder wütend dabei eher amüsiert. "Ich habe keine Zeit für Spielchen" sagt Marok daraufhin nur. "Also, redet." Der Mann lacht leise auf. "Wo wir sind? Wir sind an einem Ort der vielen Menschen fehlt." "Ich sagte keine Spielchen." Marok schnauft genervt aus. "Du könntest dich etwas anstrengen, aber nun gut. Wir sind in deinem Verstand." Marok sieht den Mann ungläubig an. "Und ein Verstand sieht aus wie eine Bibliothek?" Der Mann zuckt mit den Schultern. "Er sieht so aus wie du ihn dir vorstellst." Marok sieht ihn nachdenklich an. "Wenn das mein Verstand ist..was macht ihr dann hier?" Abermals lacht der Mann auf. "Endlich
eine gute Frage. Ich bin hier seid dein Meister versucht hat mir einen
neuen Körper zu schenken. Doch du hast dich bei dem Ritual als äußerst resistent ergeben. Wobei es mir nicht möglich war deinen Körper zu übernehmen."
Der Mann steht von seinem Sessel auf und geht zu einem Bücherregal. "Dabei hat dein Verstand aber Schaden genommen, du hast versucht diesen Schaden hinter falschen Erinnerungen zu verstecken." Er klopft mit seinem Handrücken gegen das Regal. "Das sind deine Erinnerungen gepaart mit meinen Erinnerungen und zusammen bilden sie eine Wand." Er greift hinter das Regal und zieht daran welches auch gleich mit einem lauten Scheppern zu Boden fällt und die von schwarzen Rissen durchzogene Wand dahinter preisgibt. "Siehst du dein Verstand zerfällt, trotz der Erinnerungen." Marok springt von seinem Sessel auf und geht auf den Mann zu. "Was habt ihr getan!?" Wieder lacht er nur auf. "Nichts..dein Verstand hätte sich ohnehin mit der Zeit aufgelöst aber, und ich dachte nie das ich einem Priester Balthasars danke, durch ihn und meinen treuen Anhängern hat dein Verstand einen weiteren Schlag bekommen. So handelt es sich nur noch um Minuten bis er vollständig ausgelöscht ist und ich mich breit machen kann. " Der Mann schlägt kurz mit der Faust gegen die gerissene Wand wobei die Risse gleich größer werden und auch die anderen Regale in der Bibliothek zu Boden fallen und die gerissenen Wände hinter ihnen zeigen. Marok kann nur zusehen wie die Risse in den Wänden immer größer werden bis sie schließlich wie eine gesprungene Glasscheibe zerfallen und nichts weiter übrig lassen als pure Schwärze und das Kaminfeuer das
noch etwas Licht spendet.
Bevor Marok etwas sagen kann durchfährt ihn ein Schmerz der ihn auf seine Knie zwingt. "Gleich ist es zu Ende mit dir." Lacht der Mann boshaft. " Auch Maroks Körper durchzieht sich langsam mit schwarzen Rissen. Der alte Mann kniet sich dann weiterhin lachend zu ihm runter. "Es war eine Freude mit euch Leben zu dürfen. Ich grüße eure Eltern von.." Gerade als er seinen Satz beenden wollte schnellt Maroks rechte Hand zu seinem Hals und drückt zu. Der von rissen durchzogene Marok
sieht dabei voller Zorn zu ihm hoch und steht auch langsam wieder auf, wobei er den Mann an seinem Hals mit hoch zieht. Mit entsetzen muss er
zusehen wie die Risse in Maroks Körpers sich zurück ziehen. "Wie ist das möglich!?" Zwingt er unter dem Druck von Maroks Hand hervor. "Das ist mein Verstand, ich entscheide was geschieht und ich habe geschworen jeden von euch Anbetern Abaddons auszulöschen kostet es was es wolle und wenn es eine Ewigkeit dauert. Ihr seid der Anfang." Jetzt als sich die Risse von Marok vollkommen zurückgezogen haben tun sich die gleichen Risse beim alten Mann auf, der sich unter Schmerzen versucht aus Maroks Hand zu befreien doch ohne Erfolg. Nachdem die Risse ihn vollkommen durchzogen haben zerspringt er genau wie die Wände zuvor dabei trägt er einen Blick der Angst im Gesicht.
Marok braucht eine Weile bis er realisiert was geschehen ist und seine nun leere Hand senkt. So steht er nun allein in den Trümmern seines Verstandes umringt von Schwärze und nur dem Kaminfeuer das ihm Licht spendet.