Krieg währt ewig, Krieg bleibt unverändert

Nach Luft schnappend trat ich durch die Oberfläche eines Sees aus Körpern, Blut und Unrat. Meine Sicht war verschwommen. Ich sah mich um. Überall Rauch, Feuer und der Geruch von Blut und Eisen in der Luft. Ich versuchte gegen den Drang des Übergebens anzukämpfen. Doch diesen Kampf schien ich zu verlieren.


Alles um mich herum wirkt so unwirklich. Meine Kameraden im Kampf mit den gehörnten Bestien, welche wild ihre Äxte und Schwerter in unsere Reihen schlugen. Etwas packte mich an der Schulter. Es war Mafas, ein Kamerad meiner Einheit.


"...steh schon auf, Sie greifen wieder an." Er zerrte an mir "Komm schon... uaahh" Ein Pfeil erwischte ihn an der Schulter und die Wucht beförderte Ihn neben mich in den "Schlamm".


Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Nach und nach wurde mir unsere SItuation wieder Bewusst. In jenem Moment hörte ich ein Gebrüll aus der direkten Nähe. Über mir und und Mafas stand ein hünenhafter Krieger der Gehörnten. Er hob seine Axt über den Kopf um mir und Mafas den finalen Schlag zu versetzen. Die Axt sauste auf meinen Kopf herab.


Ich erwartete, dass das Axtblatt meinen Kopf spalten würde, doch plötzlich kippte der Krieger hinten über. Verwirrt schaute ich nach dem Grund des ausbleibenden Angriffs. Bei genauerem hinsehen sah ich einen Speer aus dem Hals des Ungeheuers stecken.


"Macht euch Bereit den Feind zu empfangen! Greift zu den Waffen! Für Kourna, für unseren Sultan!"


Wie von den Göttern geschickt, stand unser Retter in einem Strahl von Sonnenlicht. Leutnant Tevos Al´Hakr.


Brüllend kam ein weiterer Krieger des Feindes und lief brüllend auf unseren Retter zu. Der Leutnant zog sein Krummschwert und setzte sich nun im Nahkampf zur Wehr. Ich suchte mein Schwert in der Pfütze. Neben mir richtete Mafas sich ebenfalls schmerzerfüllt auf und zog ebenfalls sein Schwert.


Als ich es fand stand der Leutnant neben mir und stieß mich an.


"Wo ist der Rest der Einheit?" fragte er uns brüllend, gegen den Schlachtenlärm ankämpfend.


"Wir wissen es nicht, Herr! Wir wurden nach der Explosion getrennt. Es ging alles so schnell." bemerkte Mafas, immer noch unter Schmerzen.


Leutnant Tevos nickte verstehend. "Wir werden den Rest suchen und uns sammeln. Mir nach!"


Und nach einiger Zeit fanden wir den Rest der Einheit der den Sturmangriff der Feinde überlebt hatte. An diesem Tag verloren wir über die Hälfte unserer Kameraden, begraben unter Bergen von Leichnamen, Schlamm und Asche.


Später kam heraus das der Leutnant Insubordination begangen hatte um uns zu retten. Er wurde seines Ranges enthoben und sollte der Vorhut zugewiesen werden.


Wir verdanken Ihm unser Leben. Wir werden ihm es niemals zurück zahlen können. Unser Held der Schlacht in der von uns genannten Blutstromküste.


Mein Name ist Nival Cod´Akir. Soldat des 3. Expeditionskorps seiner Hoheit dem Sultan von Elona. Wir schreiben den 192. Tag des Jahres 278 nach dem Exodus

"Wohin man auch geht, sich selbst entkommt man nicht. Es ist so wie mit dem eigenen Schatten, der folgt einem auch überallhin." - Haruki Murakami