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Gewaltdarstellung gegen Personen und Tieren. Physische Gewalt.
Geschichte
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Der Bär in Ihm
Gehetzt von den Schreien seiner Tochter, kämpft sich der Norn seinen Weg hinaus. Er hat seine Frau verloren, dass darf nicht auch mit seiner Tochter geschehen! Sich an den Wänden stützend, gelangt er letztendlich ins Freie, in seinen ehemaligen Garten. Seine Augen weiten sich, als er sieht was ihn erwartet. Drei Gestalten in bläulich, eisiger Rüstung stehen ihm in einiger Entfernung gegenüber. Begleitet von vier Eisbrut-Wölfen. Einer der beiden, hält seine weinende Tochter an den Haare, trägt selbst ein Schwert bei sich. Ein weiterer stapft der Weile schon grinsend auf den nun am Boden knienden Norn zu. Jener ist sichtlich verzweifelt und kann nur mit ansehen, wie der eine seine Tochter an den Haaren zerrt. Die letzte Gestalt scheint ein Schütze zu sein, immerhin trägt er einen Bogen mit sich. Alle drei Svanir schauen den Norn mit einem finsteren Grinsen an, dann holt der eine mit seinem Schwert aus, trifft die Tochter des Norn mit dem Knauf am Kopf. Sie geht bewusstlos zu Boden, wird anschließend angehoben und über die Schulter geworfen. „Mit der werden wir noch Spaß haben!“, ruft jener Svanir. „Und...tötet den Großen.“ Er dreht sich samt des Schützen weg und geht einfach. Der Norn kann nur hilflos mit ansehen, wie sie seine Tochter mitnehmen, ehe sich die dritte Gestalt in sein Sichtfeld stellt und sein Schwert an die Kehle des Norn setzt. Er grinst und holt aus. Doch geistesgegenwärtig, greift der Norn an dessen Kehle, drückt jene mit gewaltiger Kraft zu. Von der Schnelligkeit des Norn überrascht, verliert der Svanir sein Schwert und hängt baumelnd in der Luft. Versucht sich aus dem eisernen Griff des Norn zu befreien, doch vergebens. Eine Bewegung und ein Knacken später, hängt der Svanir leblos in der Pranke. Wut und Hass sind dem Großen nun ins Gesicht geschrieben, während er den leblosen Körper davon wirft. Sein Blick geht zu den vier Eisbrut-Wölfen. Jene lechzen die Mäuler und fixieren ihre Beute mit den eisigen Augen. „Na kommt doch!“, brüllt der Norn ihnen entgegen und klopft sich auf die Brust. Dann setzen sich die Zwei vor ihm schon in Bewegung, kommen auf ihn zu gerannt und setzen zum Sprung an, während die anderen beiden den Norn umkreisen und in dessen Rücken gelangen. Er selbst fixiert die beiden vor ihm und versucht deren Angriff vorzeitig zu erkennen. Als der eine zum Sprung ansetzt, rennt der andere jedoch weiter...will das Bein des Großen. Der andere springt genau auf die Kehle zu. Doch der Norn besitzt wirklich eine gute Reaktionszeit, packt den Eisbrut-Wolf aus der Luft an der Kehle, wirft ihn zur Seite, während er den anderen mit seinem gepanzerten Schienbein erwischt. Beide fliegen jaulend zur Seite, einer landet am Zaun und scheint sich das Genick gebrochen zu haben. Doch ehe der Norn weiter reagieren kann, verspürt er plötzlich etwas in seiner rechten Schulter und der linken Wade. Je einer der vorerst verbliebenen Wölfe, beißt sich an jenen Punkten fest. Der an seiner Schulter, krallt sich zusätzlich in den Rücken des Norn bei den Versuchen, ein Stück Fleisch heraus zu reißen. Doch der Norn hat zu viel inneren Schmerz durch den Verlust seiner Frau und der Tochter...da spürt er den Schmerz von außen nicht. Wohl auch...weil er Wut- und Hasserfüllt ist. Ohne nachzudenken, greift er den Wolf an seiner Schulter, reißt ihn nach vorne und donnert ihn auf den Boden vor sich. Dabei wird zwar Fleisch aus seiner Schulter gerissen, doch die Eisbrut erhält die Strafe kurz darauf. Ein kräftiges aufstampfen auf den Kopf der Bestie und jener zerspringt in tausend Teile. Blut, Knochen und Gehirnmasse verteilt sich auf dem Boden, während der Norn bereits sein anderes Bein mit dem Wolf dran nach vorne reißt. Durch die aufkommenden Kräfte, fliegt auch jener Wolf vorerst davon. Doch Pause wird ihm nicht gegönnt. Einer der beiden ersten Wölfe hat sich bereits aufgerappelt und stürmt nun auf den Norn zu, welcher durch die Verletzung an der Wade, auf die Knie fiel. Er sieht den Wolf aus seinen Augenwinkeln und erspäht zugleich das Schwert des Svanir. Er greift jenes und holt gegen den anspringenden Wolf aus. Es trifft diesen in der Luft und bleibt im Hals des Tieres stecken. Durch die Wucht des Aufpralls, fliegt es zur Seite...allerdings samt des Schwertes. Scheint ja nicht besonders scharf gewesen zu sein. Die Eisbrut liegt noch zuckend und röchelnd an der Seite, während der verbliebene Wolf ebenfalls wieder steht. Jener leckt sich über die Zähne und setzt gleich wieder zum Sprung an. Erneut ist die Kehle des Norn sein Ziel und erneut packt der Norn den Eisbrut-Wolf. Doch diesmal, indem er mit der linken den Unterkiefer und mit der rechten Pranke dessen Oberkiefer erwischt. Der Wolf kann kein vollständiges Fiepen herausdrücken, als sich schon sein Unterkiefer vom Schädel trennt und er einfach zur Seite geworfen wird. Der Norn atmet schwer durch. Auch wenn er die Schmerzen seiner Verletzungen nicht spürt...die Beeinträchtigung der zerbissenen Wade und Schulter bleibt. Mit Tränen in den Augen kann er nur dahin schauen, wo die Zwei anderen Svanir samt seiner Tochter verschwunden waren. Er lässt einen Schrei des Schmerzes und des Verlustes aus seiner Kehle und beugt sich anschließend mit dem Oberkörper nach vorne. „Bitte...Geist der Bärin...gib mir die Kraft meine Tochter zu schützen. Bitte!“ Er kauert auf dem matschigen und von Blut durchtränkten Boden, betet zu den Geistern. Er versucht sich immer wieder zu bewegen, doch er kann es nicht. Er fleht, bettelt...doch nichts geschieht. Mittlerweile ist er auf allen Vieren, doch scheint nicht weit zu kommen. Seine Pranken formen sich zu Fäusten und er will gerade aufgeben, als sich um ihn herum blauer Äther bildet. Mystischer Staub und Nebel in blauen und weißen Farbtönen fängt an ihn zu umgeben. Er schaut sich um, weiß nicht was geschieht, doch spürt...er verändert sich. Der Nebel, der Staub und das Äther verdichten sich um ihn. Die klagenden Worte des Norn werden bald zu dem wilden Gebrüll eines Bären. Die Form des Norn ändert sich. Von Außenstehenden lediglich als Umriss zu erkennen, nimmt die einst noch etwas menschlich wirkende Form nun die eines gewaltigen Bären an. Die Rufe von jenem, schallen durch den ganzen Wald und erreichen auch die beiden Svanir. Jene zucken und drehen sich um...sie können nur erahnen, um was es sich dabei handelt und haben sichtlich Panik. Ihre Schritte beschleunigen, doch wird das nicht reichen. Äste brechen, Bäume knarzen und dünne Bäume werden einfach umgeworfen. Egal was da kommt...es kommt näher. Der Schütze bleibt stehen, will dem anderen einen Vorsprung verpassen, wobei jener seinen Bogen spannt und die Spitze des Pfeiles in Richtung der nahenden Bestie richtet. Doch viel Zeit hatte er nicht mehr. Aus einem Gebüsch vor ihm springt ein gewaltiger Bär hervor. Seine Augen leuchten bläulich und er scheint bedeutend größer als normale Bären. Der Pfeil löst sich, trifft die Schulter des Bären, doch setzt der seinen Weg fort. Es reicht ein Schlag im vorbeirennen, um den Schützen zu erlegen. Sein Ziel ist der Svanir mit seiner Tochter. Jener bleibt stehen, nimmt die Tochter und hält ihr sein Schwert an die Kehle. „Komm näher und sie stirbt!“ Und der Bär bremst seine Bewegung und bleibt vor dem Svanir stehen. Er brüllt jenen an und läuft ungeduldig auf und ab. Der Svanir grinst lediglich und scheint sich siegessicher. Er tritt langsam rückwärts...weg vom Bären, die Tochter noch immer an den Haaren halten. Doch...die Geister erhörten den Norn. Nicht nur mit der Verwandlung in jenen gewaltigen Bären...nein...auch durch die Unterstützung der Natur selbst. Ein Schneeleopard kam wie aus dem nichts gesprungen und verbiss sich in der Schulter des Svanir. Er wurde umgerissen, verlor sein Schwert und wurde letztendlich von jenem elegantem Tier zerbissen. Der Bär schaut dem Leoparden zu, dann scheint sich die Gestalt schon wieder zu lösen. Der Bär wird kleiner, blaues Äther entweicht aus dessen Leib und am Ende liegt da der Norn. Jener scheint nicht bei Bewusstsein und Blut quillt aus den Verletzungen. Selbst der eben abgeschossene Pfeil, befindet sich noch in der Schulter des Norn. Der Leopard zieht davon, als sein Werk verrichtet ist und übrig bleibt der bewusstlose Norn, dessen Tochter und der Tote Svanir. Ein Bild der Verwüstung ist dort zu sehen, wo der Bär wutentbrannt entlang stürmte. Und wo er gewütet hat, liegt nun der Norn.
Lange dauerte es aber nicht, als Reisende den Norn fanden. Sie sahen die Verwüstung und sahen die kleine Norn an dem Körper Ihres Vaters lehnend. Sie heulte und sah die Reisenden hilfesuchend an. Und diese Hilfe bekam sie...
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