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Schimpfwörter
Geschichte
Irgendwo im Kerker tropfte es seit gut einer Stunde unablässlich und gleichmäßig von der Decke. Das plätschernde Geräusch, als der Tropfen auf den schon nassen Boden aufschlug war zu Beginn leise, doch erst einmal entdeckt, konzentrierte man sich auf das Geräusch und wurde mit jedem ~Plätschern~ lauter. Eindringlicher und Penetranter. Die Frau lag auf der Pritsche und starrte seit einigen Stunden die Decke an.
Den Geruch der mangelnden Hygiene, die man notgedrungen seit 3 Tagen nicht nachgehen konnte, ist schon längst ein normale Bestandteil an den man sich gewöhnt hat. Doch das Plätschern ist kein Teil davon. Nein. Eher im Gegenteil. Es machte die Frau nervös und aggresiv. Und anscheinend scheint die Wache sich herzlich wenig daran zu stören. Oder sie war taub und hörte es einfach nicht.
Mit einem Ruck richtet sich das blonde Weib auf, wuchtet die Beine über den Pritschenrand und blickte durch die Gitterstäbe zu dem Wachmann. Der stand wie eine Statue in der Ecke. Keine Regung.. Kein Wort. Nicht mal ein Zucken der Augenlider unter dem Helm. Brummend erhob sich Raaniza und geht auf die Gitterstäbe zu. "Eh !! Kannst Du mal ein Eimer unter das Leck stellen, sonst raste ich hier unten noch aus." die Arme der Frau legten sich zwischen den Gitterstäben auf die Quersträbe ab und baumelten dort locker rum. Doch der Wachmann reagierte noch immer nich. Stoisch starrte Er die Wand vor sich an.
Das lies Raaniza skeptisch die Augenbrauen zusammen ziehen. "HEY ! Bist Du taub !?" und nebenbei wedelt Sie mit einer Hand nach Ihm. Das muss Er sehen.. Da liegen keine 10 Meter zwischen ihnen. Völlig verwirrt zog sich die Frau zurück und schüttelte den Kopf.. "Was ein Arsch.." murrt Sie und suchte den Boden nach etwas ab, was man kurz darauf gefunden hat und es bückend aufhob. "Scheiß drauf.." nuschelt Sie weiter und drehte sich schon um, gen den Wachmann und hob den Kopf mit an.
"BEI DEN SECHS !" keuchte Sie plötzlich auf und lies den Stein fallen. Der Schock lies das Weib nach hinten stolpern, bis der Rücken gegen die kalte Steinwand stoß. Das Herz schlug schnell in der zierlichen Brust der Frau, während die Augen den Wachmann anstarrten der da nun direkt vor den Gitterstäben steht und aus leern Augenhöhlen zu Ihr blickte. "Was ist das für eine scheiß Zauberei !?" schrie Sie den augenlosen Wachmann an und drückte sich an der Wand entlang, bis zur Ecke.
Es gab kein Entkommen aus der Zelle. "Ist das wieder ein verfickter Mesmerzauberscheiß !" laut drang die Stimme der Frau durch den Raum.. doch bekam Sie keine Antwort. Weder von dem Wachmann, noch von einer anderen Person. Doch hatte man gehofft, das eine bestimmte Person sich nun melden würde.. aber.. nichts kam.
Nur das Plätschern, der aufschlagende Wassertropfen, tauchte in der unwirklichen Szenario plötzlich auf, als wäre er kurzzeitig fort gewesen, gar geräuschlos, wurde aber lauter... und lauter.. mit jedem neuen Ankommen auf dem nassen Boden, wo zu einer kleinen Pfütze zerplatzte. Hektisch geht der Blick umher. Sucht nach... irgendwas !? Und die Sekunden verstreichen, das Plätschern wird lauter.. so laut das er im letzten Aufschlag und dessen zerplatzen die Frau in die Knie zwang. An der Wand hinabrutschend dröhnte es Ihr im Kopf. Hallte von einer Ohrseite zur nächsten, durch den Kopf, ungebremst.
Und das gefühlt Stunden. Sie schrie auf.. glaube es zumindest, während man die Hände auf die Ohren drückte, den Laut somit verbannen wollte oder zumindest abdämmen. Die Augen zusammen gekniffen, bis es schmerzte diesen Kraftaufwand aufzubringen. Dann sackte Sie langsam auf die Knie und kippte nach vorne. Ohne es zu spüren schlug die Stirn auf den kalten Steinboden auf.
Und in diesem Moment wurde es still. Nur das eigene rasende Herz hörte man, begleitet vom Rauschen des Blutes und der schnellen hektischen Atmung. Langsam nahm Sie die Hände von den Ohren. Stille. Und dann erst hob Sie schwer schluckend den Kopf.. und erblickte die weiße Ratte mit den grünen Augen, einige Meter vor sich. Und in diesem Moment knarzte es überall. Holz knackste und brach. Steine brachen auseinander und schabten splitternd übereinander her.
In panischer Angst und Verwirrung suchte Sie nach dem Grund und erblickte zur rechten Seite die Zelle, aber zur linken Seite die Heilstube.. und deren Wände brachen auf, splitterten und verschlangen sich selber.. und... und das war die schlimmste Erkenntnis darüber.. sie wurden kleiner.. Der Raum um Raaniza wurde kleiner. Das Herz sprang in der Brust, wollte raus, weg.. die Stimme, die schreien wollte verkroch sich ängstlich im Hals.. und die Augen, die das alles nicht sehen wollten.. starrten.
Stumm bewegten sich die Lippen, formten Worte, formten Angst und Verzweiflung, aber ohne ein Ton.. hektisch peilten die Augen umher, ohne das der Körper reagierte sich zu bewegen. Der Raum würde Sie verschlingen.. langsam, Stück für Stück. Sie auseinander brechen und zersplittern. Knochen zu Staub zermalen. Die Wände.. die Decke und sogar der Boden kamen immer näher..
Doch plötzlich.. sprang die weiße Ratte ihr vor die Knie, wo sogleich der Blick in ruckte und.. wie in weiter ferne.. als würde sich dort der Raum langziehen.. war eine offene Tür. Sie war da, direkt vor der Frau. Unberührt vom Getöse der fressenden Enge. Sie wollte dort hin.. wollte sich gerade hochstemmen und los rennen, als etwas an der Schulter zu packte. Raaniza drehte den Kopf, mehr ein Reflex als eigener Wille.. und starrte in die Narbenfresse.. Und er zersplitterte, wie Glas das zerspringt.. verschlangen sich selber.. wurden geschluckt und die Lippen formten noch Worte.. Sie wollte los rennen.. Doch alles zerplatze.. wie ein Tropfen, der auf dem Boden aufschlug.. und sich wieder als eine kleine Pfütze ansammelte...
Raaniza zuckte erschrocken zusammen und knallt auf dem Boden auf, als Sie von der Pritsche fiehl, im Vorhaben sich seitlich weg zu rollen. Sie keuchte schwer, als hätte man Sie zu einem Dauerlaufmarsch durch ganz Kryte angetrieben. Völlig verwirrt und noch die anhaltende Panik in den Gliedern, blickte sich das Weib auf dem Boden liegend um. Sie war in der Zelle und jemand stand vor der Zellentür.. doch alles war.. normal.. Töne drangen dumpf an Sie heran. Worte.. jemand sagte was.. doch Sie verstand nicht was.. Sie bliebt einfach liegen, nun auf der Seite und kauerte sich zusammen..
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