Still arbeitet der Rotschopf auf dem Hof. Es sind noch einige Kürbisse auf dem Feld, die noch keinen Käufer gefunden haben. Am Haus und an der Umzäuung stehen andere Kürbisse, mit grässlichen Grimassen, ausgehöhlt und mit einer Kerze versehen.
Man hat sich wohl den Angsteinjagenden Nächten angepasst und den fleischig-orangenen Inhalt zu Suppe, Kuchen und kleinen Törtchen verarbeitet. Ein seufzen erklingt von ihr als sie gerade mit der Hand ein wenig unter die Erde geht um eine Wurzel heraus zu ziehen.
Sie schaut auf und sieht über das Gelände, was noch leicht neblig ist. Es ist früh am Morgen und an den Grashalmen hängt noch der Morgentau. Albrecht hat sie weiter schlafen lassen, der alte Mann braucht diesen, ihrer Meinung nach, auch dringender.
Weiter hinten am Feldesrand bellt es dumpf auf,
dort wo Teddy, ein großer schwarzer und bulliger Mastiff,
herumläuft und sein Gebiet kontrolliert. Sie hebt den Blick und sieht in die Richtung. Mehr als eine frühaufsteher Familie ist allerdings nicht zu sehen. Ashera seufzt und wirft die herausgezogene Wurzel in einen Eimer. Die sonst fröhliche junge Frau wirkt seit einigen Tagen nicht mehr so munter
. Kein wunder, als sie vor einigen Tagen das nicht ausgefüllte Formular in ihrem Zimmer fand.
Er hatte zu lang überlegt, sie wusste schon innerlich dass er es nicht ausfüllen würde und dennoch war und ist sie enttäuscht darüber. "Die Götter werden sich schon dabei was gedacht haben. "sagt sie leise zu sich selbst und wandert ein Stück auf dem Feld weiter. "Vielleicht habe ich keine Familie verdient. Ob ich vor meiner Vergessenheit was angestellt habe?"
Sie redet mit sich selbst und hebt einen kleinen Stein auf, der mit einem klackern im Eimer versenkt wird. Vor ein paar Wochen hatte sie Albrecht Adoptionsunterlagen gegeben. Sie traute sich nicht zu fragen, gab ihm damals einfach die Papiere und verschwand wortlos im Zimmer. Die Zeit hat sie gut überbrücken können, sie hat nicht nachgefragt, Abrecht nicht bedrängt. Ein seufzen folgt, ehe sie den Blick hebt und zu einem Vogelschwarm auf dem Feld sieht.
Einige Sekunden dauert es, kommt ihr doch ein unwillkürliches lächeln auf die Lippen. Etwas ablenkung hatte sie ja dennoch, als Kilian ihr Abend's ein paar Sternenbilder zeigte. An dem Abend kam Albrecht auch nicht nach Hause, wo wohl der Zettel,
dass sie später wiederkommt, mehr als überflüssig war. Zumindest konnte sie am See,
zusammen mit dem großen und liebenswerten Kerl, den Nachthimmel begutachten.
Es war eine angenehme ablenkung, wo sie nicht darüber nachdenken musste ob sie auf der Welt überhaupt geduldet war. So auch an dem Tag wo sie mit ihm zusammen den Hain erkundete. Nur eine Etage hatten sie geschafft - die unterste.
Beendet mit einem Essen zusammen auf einer Picknickdecke und den Blick auf das Gebiet. Auch die Sylvari wurden, immernoch, neugierig betrachtet. Als hätte sie kaum oder nie einen vor sich gehabt.
Ashera seufzt leise und senkt den Blick wieder. Auch Blanche und Ghabriel kamen langsam aus Götterfels zum Hof. Die beiden neuen Mitarbeiter des Hofes. Gegrüßt wurden beide, ehe erklärt wurde was noch zu tun ist. Die Schafe mussten noch gefüttert werden, sowie Erik, der dicke Bulle.
Auch dessen Stall muss gesäubert werden. Da geht der Blick zu Blanche. Soll dies wohl ihre kleine Rache sein als sie Teddy einfach einen Zauber auferlegt hatte.
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