Unerwartete Begegnung

Zwar bin ich es gewohnt lange auf den Beinen zu sein, aber dieser Gewaltmarsch gerade gibt mir das Gefühl, dass mir gleich meine Füße abfallen und der schwere Rucksack mir das Rückgrat bricht, aber es wird zum Glück bald dunkel, also halte ich ohnehin schon Ausschau nach einer geeigneten Stelle für mein Nachtlager.


Erleichtert stöhne ich auf, als ich den Rucksack endlich abstelle. “Hier ist ein guter Ort!” Nun erstmal alles für ein Feuer vorbereiten. Die Ausgesuchte Stelle wird von allem brennbaren gesäubert und ein kleiner Kreis aus Erde gezogen, dann suche ich Feuerholz.


Das Feuer ist vorbereitet, aber noch nicht entzündet und bei der Suche nach dem Holz habe ich einen kleinen See gesehen zu dem ich mich begebe. Mein Trinkschlauch hat gerade mehr Durst als ich, also wird er aufgefüllt. Morgen früh kann ich auch nochmal am See vorbei, dann geht meine Reise weiter, aber für heute Abend muss ich mich nun erstmal um etwas zu Essen kümmern. Am See angekommen wollte ich beinahe schon den Trinkschlauch abnehmen, da sehe ich einen Hasen in der Nähe. Ich verkneife mir das Seufzen und denke mir nur. “Natürlich gibt es wieder Hase.


Den Bogen schon im Anschlag lasse ich den Blick schweifen. "Sind da noch mehr Hasen? Junge vielleicht?" Aber nein, dieser hier scheint gerade alleine zu sein, also lasse ich den Pfeil los welcher auf sein Ziel zurast. Der Pfeil trifft und der Hase liegt reglos am Boden, langsam nähere ich mich der Beute und gerade als ich danach greifen will, höre ich Pferdehufe sich langsam nähern. “Zentauren? Hier?


Die Hufe kommen immer näher und ich habe meinen Bogen schon wieder gespannt, doch das, was dort zwischen den Büschen zum Vorschein kommt, das sind keine Zentauren, sondern ein schneeweißes Pferd samt Reiterin. "Unter anderen Umständen würde ich dir doch glatt ein Kompliment machen." Meine Gedanken schweifen ab während ich die schöne Fremde mustere, die anscheinend ein bisschen Wahnsinnig ist, sich Nachts und dann auch noch Alleine hier draußen herumzutreiben. Der Bogen in ihrer Hand fällt mir auch erst auf, da sie ihn gerade senkt und ihre zarte Stimme ertönt “Guten Abend, Fremder”

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