Erbärmlicher Zustand

"'ch weiß auch nich' , wie lang ihr weg wart. 's Zeitgefühl geht verlor'n wenn man wartet un' wieder anfängt zu den Gött'rn zu beten - merkt das 's nichts bringt un' dann..."


Die Unordnung in unserem Zuhause spiegelte den inneren Aufruhr wider die mein Verschwinden ausgelöst hat. Ja, ich war schuld daran. Es war offensichtlich, dass er während meiner Abwesenheit Probleme gehabt hatte. Wir führen keine romantische Beziehung, aber wir sind doch Freunde. Sind wir doch?


"Wenne' mir egal wärst', od'r 'ch dich hassen würd' hätt'ch die Gelegenheit gehabt dich zu erschieß'n, ab' r... Ich kann nich'..."


Er ist genauso anfällig für die Suchtspirale, wie ich es bin. Insbesondere beim Alkohol und auch bei anderen Drogen. Während ich fort war, um Dunkelheit zu erforschen, musste er allein gegen seine inneren Dämonen kämpfen. Doch er hatte verloren. Allein. Dieses Gefühl der Einsamkeit schmerzt.


"Jeden Tag allein' in der Arbeit od'r hier hat keinen Sinn gemacht. Jed'n einzelnen Tag hab'ch verflucht. Ich habe mich gefragt ob 'ch was falsch gemacht habe, ob'ch irgendetwas übersehen habe... Ob'ch etwas hätte anders mach'n können. Ich hab' vielleicht nich' viele die mir nahe stehen, ab'r wenn dann... "


Diese Zeit hatte den großen Mann zerbrechlich und verletzlich gemacht. Ich wusste, dass der Weg zurück in den Alltag nicht einfach sein würde, aber ich bin tief entschlossen ihm dabei zu helfen. Er würde das gleiche für mich tun. Oder?


"'s soll das? Was is' passiert wo auch imm'r du warst, eh?"


Ich kann ihn nicht zwingen sich zu ändern, aber ich kann ihm zumindest die Hand reichen.


"Nein. Lass mich raus, od'r ich vergesse mich!"

Kommentare 2

  • Huah, ich bekomme flashbacks von Hannah und Arik damals. 8|

    Toll geschrieben, es wirkt sofort bedrückend.

  • Aber Klimperboobs! Er hat doch garnis gemakt! Nur eine Bier getrunk'ne. :(