„Du dummes Gör“ ein harter Knall einer Ohrfeige war zu
hören und der Raum verstummte,… bis auf das Knistern im Kamin, das Brodeln des
Kessels darüber und dieses verdammte Kichern dieses jungen Knaben der sich
hinter seine Mutter stellte.
Hasserfüllt sah Leila den Jungen an, … wieder einmal wird
die Schuld auf sie geschoben. „Wie oft habe ich gesagt die Hühner müssen im
Stall bleiben, sonst werden sie von Füchsen gefressen und dann haben wir keine
Eier mehr! Weisst wie teuer so etwas sein kann ?!“ Wieder bekommt Leila eine
Ohrfeige und etwas Blut rinnt die Unterlippe herab, die Worte des Mannes
welcher nicht ihr Vater ist finden keinen Halt in ihrem Kopf.
Sie hat nur eines im Kopf puren Hass der sofort in
tiefste Trauer und Verzweiflung umschlägt als sie nur die Worte „Bestrafung“
und „mitkommen“ vernimmt, an ihrer Hand gepackt und ins nächste Zimmer gezerrt
wird.
Mit ihren letzten Blicken die ihr noch bleiben sieht sie
zu ihrer Ziehmutter auf, die ihre Tränen zurückhalten muss und die Lippen
zusammenkneift, sie ist genauso hilflos wie das Mädchen das in das Zimmer
mitgenommen wird. Leila schließt einen Moment die Augen und lächelt ihrer nicht
leiblichen Mutter zu, dieser eine Blick
der Leila geschenkt wird, dieser Blick voller Mitgefühl und Verständnis und Leilas
Hass auf diesen Mann erhält sie am Leben, … am Leben es kaum abzuwarten ihm bei
seinem Ableben zuzusehen, sein Ableben das sie eines Tages herbeiführen wird !