Der Vorabend, Durmand-Abtei im Lornar...
"Wisst ihr, warum wir Feste feiern? Feste sind nicht einfach nur Tage, an denen wir uns zum Fressen und Saufen treffen, nein. Natürlich, ein Humpen Friesson gehört zur Fassnacht wie der Johannisbrand zu Midsommar. Und gegen einen dicken Braten hat keiner etwas. Aber Feste sind so viel mehr. Wisst ihr um die Orte der Macht auf dieser Welt? Unzählige gibt es alleine in den Zittergipfeln. An manchen steht ein Schrein, damit wir sie jederzeit wiederfinden. Viele findet nur das kundige Auge. Wieder andere sind seit Urzeiten vergessen während neue Orte stets entstehen. Diese Orte sammeln und bergen die Kräfte des Lebens. Und so tun es auch unsere Feste. Unsere Feste sind Zeiten der Macht in einem Jahreskreis, dessen Strom von Kräften immer im Fluss ist. Zur Fassnacht feiern wir den Abschied vom Vintarjarl, jenem Sternbild, dass in dieser Nacht seinen höchsten Punkt am Himmel erreicht. Von dort aus sinkt der Jarl hinab und nimmt langsam und stetig den Winter mit sich, auf dass die Fruvemaid aus dem Westen den Frühling aufsteigen lässt. Und so, wie wir uns vom Winter trennen, trennen wir uns auch von unseren Sorgen, unseren Nöten, unserem Leid: All dies übergeben wir dem Fassnachtfeuer. Wenn unsere Flammengabe zu Rauch wird, steigen die schlechten Kräfte hinauf in die Sterne. Der Vintarjarl nimmt sie mit sich und wir werden frei. Frei für den Aufstieg der Fruvemaid. Frei für den Frühling. Frei für einen Neubeginn.
Wir haben kein Friessonbier.
Wir haben keinen Braten.
Wir haben keinen Jormag aus Holz, der uns als Fassnachtsfeuer leuchten wird.
Aber sagt mir dennoch, ihr Mädchen: An welchem Ort auf dieser Welt werden wohl die Mächte des Neubeginns mehr und dringender gebraucht ...als hier?"
OOC
ZitatIm zweiten Jahresmond unterziehen die Norn sich einem Zehntag des Fastens und Reinigens. Norn stählt seinen Körper mehr als sonst, übt sich aber dabei in Verzicht. In jener Zeit wird die Nähe zu den Geistern mit Fasten und Rauschkräutern, Meditation und vermehrten Opfer- und Pilgerfahrten gesucht. Das Ende dieser Zeit markiert ein orgiastisches Gelage, bei dem die Kehrtwende der dunklen Zeit in das Frühjahr gefeiert wird. Die letzten Vorräte des tiefen Winters werden zu diesem Fest auf einen Sitz verfressen und versoffen. Zu Ehren der Geister, denen man sich in den Festvorbereitungen besonders nahe gebracht hat, tragen die Norn zum Fassnachtsfest Tierverkleidungen (Masken, Felle, Bemalungen, Verwandlung etc.). Eine Nachbildung Jormags aus Holz wird zum Höhepunkt des Festes in Brand gesteckt. In dessen Flammen verbrennen die Feiernden sogennante "Flammengaben". Diese kleinen Symbole aus Holz, Stroh, etc. stehen für Sorgen und Nöte, von denen man sich trennen will.
Die Fassnacht ist das zweite, wiederkehrende Brauchtumsevent der Nornspielerschaft im Borealiswald. Wer vielleicht letztes Jahr schon dabei war, erinnert sich daran. Die Feier war launig, die Flammengaben wunderschön und feierlich und am Ende jenes Rituals tauchten aus dem Winternebel neue Ströme an Flüchtlingen aus dem Norden auf. Hier und heute schließt sich dieser Kreis: Was mit Flamme&Frost damals seinen Anfang nahm, ist nun mit der Zerstörung Löwensteins am Höhepunkt angekommen.
In einer kleinen, IC improvisierten Fassnachtsfeier wollen wir daran anknüpfen. Dies wird keine große Sache, vermutlich nicht einmal eine großartig launige Geschichte. Immerhin haben wir kein Friesson-Bier, keinen Braten, keinen Jormag aus Holz. Diesmal legen wir das Hauptaugenmerk auch auf die spirituelle Geste der Flammengaben. Dazu laden wir alle Norn und diesmal auch Menschen, Sylvari, Asura und Charr ein, die sich im Abteilager befinden und die sich mit solchem religiösen Quatsch anfreunden können. Wir bitten darum, ernsthaft teilzunehmen und bei mangelnder Motivation des Charakters auch einfach fortzubleiben.
Die Feier findet heute Abend ab 20. Uhr beim kleinen Lagerplatz auf der anderen Seite der Abtei statt, also hier:
Anmerkung: Dieser Festtag und seine Hintergründe sind, wie immer, freie Erfindung. Nichts davon findet sich im Kanon. Es wurde rein von der Spielerschaft ausgedacht. Wer möchte, kann dieses Brauchtum mit seinem Norn-Charakter bereits kennen. Da wir damit auch keinen Kanon schaffen wollen, ist es auch keinerlei Problem, mit euren Chars diesen Festtag nicht zu kennen oder schlicht zu übergehen.