Der Lächelnde Meridian wird geführt und betrieben von Mitgliedern und Angestellten der Familie Iorga.
Bei näherer Betrachtung mag sich allerdings herausstellen, dass der Meridian selbst nur ein schlanker Baum und das eigentliche Unternehmen Iorga weder Stamm noch Krone dessen ist, sondern das ausgebreitete und weit verzweigte Wurzelgeflecht unterhalb der Oberfläche, das seine Triebe bis nach Kessex und Gendarran und vielleicht sogar weiter ausstreckt.
So mag es durchaus sein, dass der ein oder andere im Untergrund Tätige schon einmal von der Familie und deren Schaffen gehört hat oder gar mit ihnen zu tun hatte, obschon es doch meist nur Hörensagen, nur Gerüchte sind und sich, bekommt man nicht mit eigenen Augen mit ihnen zu tun, wenig über das eigentliche Geschäft eines Iorga sagen lässt. Teilweise scheinen sie wirklich ehrliche Entrepreneure zu sein, teilweise kamen sie schon mit dem Gesetz in Konflikt und verbrachten Jahre ihres Lebens in der Zelle, heißt es. Was der normale Bürger sieht, ist eine große Sippschaft blonder, trinkfreudiger Gesellen, die gern geben, gern nehmen und über alle Maßen gern feiern.
Wer allerdings in einem Bereich tätig ist, in dem er von den Iorgas zumindest gehört haben könnte, könnte auch die ein oder andere Regel aufgeschnappt haben, die es in diesem Familienunternehmen scheinbar unbedingt zu befolgen gibt. Es handelt sich dabei um strenge Richtlinien, nach denen nicht nur die Iorgas selbst, sondern auch ihre Verbündeten und Geschäftspartner absolut zu handeln haben. Dieses kleine Verfassungswerk ist im Grunde eher eine mündliche Überlieferung, ungeschriebene Gesetzgebung und keine Tafel an einer Wand, die in irgendeinem Gebäude aushängt.
Spielern krimineller Charaktere soll aber die Möglichkeit gegeben werden, eventuell schon das eine oder andere mitbekommen zu haben. Wir erbitten uns verantwortungsvollen Umgang mit diesem ic-Wissen und dass diejenigen, die davon gehört haben wollen, sich auch einen guten Grund überlegen, wo das gewesen sein könnte. Am Besten ist es noch immer, sich das Wissen zu erspielen, denn in der Tat handeln die Iorgas danach, und manche dürften damit bereits in Berührung gekommen sein. Einigen kommen die Regeln vielleicht anderswoher bekannt vor und sie sind in der Tat eine Anlehnung, allerdings wurden sie auf die Familie und das Geschehen im Spiel angepasst und entsprechend beschnitten oder erweitert. Je intimer die Regeln sind, desto unwahrscheinlicher ist es, von ihnen gehört zu haben. Und von einem Iorga selbst können es ausnahmslos nur jene Charaktere wissen, die es ihn ic sagen haben hören. Alles Weitere sind Gerüchte.
Das Manifest der Familie Iorga
1. Niemand stellt sich den Köpfen der Familie eigenmächtig vor. Der Kontakt wird über die Vermittlung eines Dritten hergestellt. Dies kann ein Familienmitglied oder ein Partner der Familie sein.
2. Die Köpfe der Familie haben das letzte Wort über Entscheidungen, die die Familie und das Geschäft betreffen oder sich darauf auswirken können. Mitglieder der Familie und Partner dürfen mit Anliegen an den/ die Patriarchen herantreten.
3. Es gibt einen Familienrat, der zu bestimmten Gelegenheiten tagt (Abstimmungen, bei Problemen etc.) Dem Rat sitzt eines der Oberhäupter der Iorgas vor. Jedes Mitglied, das zur Beratung eingeladen wird, hat eine Stimme. Auch Frauen sind zugelassen, Kinder allerdings nur in speziellen Fällen.
4. Die Familie steht füreinander ein. Sie verpflichtet sich, jederzeit zur Verfügung zu stehen. Ist ein Mitglied oder enger Verbündeter indisponiert oder aus anderen Gründen nicht erreichbar, hat er dies vorher zu melden und gegebenenfalls Rechenschaft abzulegen. Diese Pflicht haben auch die Oberhäupter gegenüber der Verwandtschaft.
5. Wer sich in der Öffentlichkeit in einer Weise benimmt, die der Familie oder einzelnen Mitgliedern schadet, hat sich vor den Patriarchen oder dem Familienrat zu verantworten.
6. Kein Iorga tötet ein Familienmitglied oder engen Verbündeten, es sei denn, es wurde im Rat beschlossen.
7. Die Tötung anderer Geschäftspartner oder Rivalen wird im Vorfeld mit den Köpfen der Familie abgesprochen.
8. Alle Frauen der Familie werden mit Respekt behandelt.
9. Kein Iorga legt Hand an die Ehefrauen von Verwandten oder Freunden, weder mit positiver noch mit negativer Intention. Selbes gilt für die Iorgafrauen bezüglich der Ehemänner der Familie oder Verbündeten.
10. Die Oberhäupter der Familie müssen über alle Geschäfte informiert werden.
11. Innerhalb der Familie besteht die Pflicht zur absoluten Ehrlichkeit. Für Verbündete und Freunde gilt diese Pflicht gleichermaßen.
12. Gelder, die der Familie gehören, sind sich nicht eigenmächtig anzueignen.