Ich meine, mal ehrlich ... Mallyx? Mallyx war ein Dämon, ein Anführer von Dämonen. Natürlich wird der in der Position etwas auf dem Kasten gehabt haben, aber er war genauso austauschbar wie jeder andere Anführer. Gibt es nicht den einen, schwingt sich eben ein anderer mit ähnlichen Qualitäten auf. Er war kein Gott und er wurde von stinknormalen Sterblichen besiegt. Jalis? Wieder ein Anführer. Ein Zwerg, verwundbar wie jeder andere, keine besondere OPnes im Kampf. Nichts was nicht auch ein anderer hinbekommen hätte. Ventari? Müssen wir echt von dem anfangen? Der hat nichtmal gekämpft, als man ihm an den Kragen wollte. Er war ein Heiler/Schützer und konnte auch nix anderes als andere seiner Zunft. Dann haben wir vermutlich noch Glint. Drache. Hm, ja, gut. Die sind jetzt auch nicht unbedingt die übelsten Überwesen wie schon seit Jahrhunderten gezeigt wird (hier nehme ich mal die Altdrachen etwas raus).
Was diese Charaktere tatsächlich ausmachte, waren doch andere Dinge. Mallyx war so etwas wie ein Statthalter für Abbadon und war deshalb legendär. Jalis, Anführer einer Zwergenfraktion, oft erwähnt - legendär. Ventari, hat sich einen Namen wegen der Tafel und der Aufzucht des blassen Baums gemacht - zack, Legende. Glint, so ziemlich der erste bekannte Drache, der sich auf die Seite der Menschheit stellte - Alleinstellungsmerkmal, schwupp Legende. Der Revenant ruft keine Götter an, sondern historisch wichtige Persönlichkeiten. Dahingehend würde ich sogar sagen, dass der Derwisch damals viel OPer war oder jede Menschenfigur, die die Rassenskills benutzt ... Und was vielleicht auch gern aus den Augen verloren wird; wir sprechen hier von einem 'Echo' einer Legende. Das ist dann nochmal was schwächer als das Original.
Ventari und Jalis, das hört sich plausibel an, das Kleinreden von Mallyx und Glint klingt aber wenig überzeugend. Drache ist Drache, eine gewisse Größenordnung gegenüber Normalsterblichen kann man nicht verkennen. Und die Austauschbarkeit von Mallyx macht ihn auch nicht automatisch schwächer, das Problem besteht ja dann auch, wenn es sein Second-in-command .. - ich nenne ihn einfach mal - Malicious gewesen ist.
Hm, runterspielen? Vielleicht wird olle Mallyx auch einfach nur hochgespielt? Mal Butter bei die Fische, was genau machte den denn nun so unglaublich mächtig? Aber bitte nur Punkte, die nicht auch von anderen in ähnlicher Weise abgedeckt wurden. Gleiches gilt für Glint. Ich sag gern so: wer eine Armee braucht um 'Dinge' zu tun, ist als Einzelperson alles andere als mächtig - im höchsten Fall ist er ein guter An- oder Verführer.
Was Mallyx angeht muss ich passen, habe Guild Wars 1 nicht gespielt. Mich hat nur gewurmt, dass Mallyx' Austauschbarkeit seine Mächte irgendwie infrage stellt, wie groß sie auch immer sein soll. Glint hingegen hat Kralkatorrik eine zeitlang Paroli geboten, das ist für mich ein "Feat-of-Strength".
Eine Armee zu haben sagt denke ich nichts darüber aus, wie mächtig eine Einzelperson/-wesen ist. Zhaitan hat eine Armee UND ist mächtig.
Zhaitan wurde mit einem fliegenden Konstrukt fragwürdiger Stabilität und einer Batterie Funkensprüher vom Himmel geholt. Wir hatten mehr Mühe mit dem Krieg in Orr, als Zhaitan wegzupusten. Nicht auszudenken wie das alles ausgesehen hätte, hätte Zhaitans Armee nicht zwischen ihm und dem Pakt gestanden. Btw. wäre Kralkatorrik um ein Haar durch einen Speerwurf eines Charrs ums Leben gekommen ... Und genau derselbe Kumpel ließ sich von einer Illusion Jennahs zuvor noch zum Narren halten. Das lässt sich alles relativieren.
Ein meisterhafter Elementarmagier mag von einem einfachen Dieb erdolcht werden, während er schläft. Aber man spricht ihm deswegen doch nicht seine Fähigkeiten ab. Gleiches trifft für meine Definition zu, wenn man an Gift stirbt. Kralkatorriks Verwundbarkeit zähle ich in diese Kategorie.
Zhaitans Armee war furchterregend und mächtig. Der Sieg über Zhaitan wäre ohne die Armee sehr viel entschiedener. Aber selbst dann darf man doch annehmen, dass ein mit Magie vergifteter, "augenloser und mundloser" Zhaitan mächtig sei, oder nicht? Dass eine Armee ihn nur noch mächtiger gemacht hat, ergibt sich aus der Sache. Mehr ist mehr.