Wintersonn ((Norn-Feiertag, 22.01.2016))

  • *

    Haben sich die Winde gewandelt? Die Wirklichkeit knistert in diesen Tagen und hinterlässt ein eigenartiges, tatkräftiges Kribbeln tief in den Muskeln der Kerle und Weiber. Noch schmilzt die dicke Eisschicht nicht, die sich auf dem Erdreich festgefroren hat, aber die Welt bewegt sich in einer Bahn, die nach Aufschwung schmeckt, nach dem Erblühen lebensbejahender Kräfte, nach Vogelsang und dem zarten Keimen neuer Triebe.

    Emsigkeit stiehlt dem Alltag die schneegraue Färbung des wintertrüben Himmelsrunds, und ein vergnügtes Timbre herrscht zunehmend auf den Holzbohlen der Hütten. Starke Rufe bellen eine heisere Order und hier und da fliegt ein großes Wort, das dröhnendes Gelächter nach sich zieht. Der Pechofen würzt die Luft mit intensiven, balsamischen Aromen, denn frische Fackeln müssen in den Vorbereitungen für das Fest gebunden werden. Flinke Finger geübter Näher steppen Kräutermischungen aus Thymian, Rosmarin oder Minze in dicke Leinenkissen ein, andere brühen einen konzentrierten Sud aus ätherischen Pflanzen auf. Rhythmisch rollen tiefe Erdenbässe aus Hörnern und Didgeridoos, die die Lungenflügel für die Meditation am Abend stärken. Birkenzweige werden an den schmalen Ästen zu Reisig zusammengebunden, um sie mittig in den Hütten aufhängen zu können, die Dampfschalen gereinigt und duftende Potpourri in glatten Holztellern angerichtet, die die Luft beleben.

    Ich fühle es bis tief ins Mark. Nichts muss unverändert bleiben an dem Tag, an dem die längsten Schatten nur durch die angefachten Lebenslichter selbst erhellt werden. Darüber soll ein großes, alles verzehrendes Feuer die Seelentore weit werden lassen, um den Geistern Einzug zu gewähren. Die Fackeln sollen deren Weisheit in sich aufnehmen und den Weg zur Reinheit erleuchten, damit dieser sich in der läuternden Hitze der Schwitzhütten offenbare. Eine sengende Hitze, die bis zum schmerzvollen Verlust hin das Alte auszubrennen vermag, um dann mit der Kühle eines wachen Verstandes die Wiedergeburt zu erfahren.

    Überall sind die Sehnsüchte zu spüren, die sich durch die klammen Wintergemüter kämpfen, leise unverbraucht locken und ihr stetiges Weiterkommen einfordern. Der Abschied von den langen Schatten des Winters ist nah, um danach dem satten Weltenerwachen mit gereinigtem Blick begegnen zu können. Der Schneefall, ich versprech's, wird weniger am Tag nach Wintersonn und die Ahnung langer Tage greifbar werden - denn die Winde haben sich gewandelt.

    - Gedankengang von Thure Alwinson, wenige Tage vor der Wintersonn.


    * * *


    (( text by Thoran // Updates folgen :smiling_face: ))

    Einmal editiert, zuletzt von Moe (5. Januar 2016 um 14:50)


  • WANN: 22. Januar 2016 // 20 Uhr Beginn des Ritus (Bitte zeitig vorher einfinden)
    WO: Der Ritus findet bei der Halle der Legenden am Feuerplatz statt.
    Die Schwitzhütte wird durch Sigfasts Gehöft dargestellt.

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    Worum geht es?

    Die Sonne erreicht ihren tiefsten Stand, markiert damit den kürzesten Tag und die längste bevorstehende Nacht. In diesen geweihten dunklen Stunden feiern wir den bevorstehenden Wiederaufstieg des Lichts und den Beginn des neuen Lebens. Ab diesem Zeitpunkt werden die Nächte wieder kürzer und was verloren scheint, wird wieder erwachen. Wir feiern das Zurückgewinnen natürlicher Kraft und waschen uns rein von den Altlasten des Vergangenen und der Melancholie des Winters.


    Wie feiern wir es?


    Den Geistern danken

    Diener der vier großen Geister finden sich zur Abendstunde am Feuerplatz ein, laden Kerl und Weib dabei zu sein, wenn das große Feuer entzündet, dem Vergangenen gedacht, der Geister gedankt wird. Sobald die mannshohen Flammen hell in den Abendhimmel lodern, ziehen die Norn im Fackelzug gemeinschaftlich zur Schwitzhütte. Dieses Jahr hat sich die Gemeinschaft des Hochgipfel-Klans dazu bereit erklärt, die Schwitzhütte zu leiten, Verköstigung zur Verfügung zu stellen und die Hüttenmeister für diesen Abend zu ernennen.

    Hüttenmeister und Schwitzhütte

    In traditionelle Tracht gewandet, sind sie den Abend über dafür da, Anleitung zu geben und aufkommende Fragen zu beantworten.
    Sie läuten die Pausen ein und kündigen die verschiedenen “Gänge” und ihre Bedeutung an.



    Der erste Gang - Zur Ruhe kommen

    Symbolisch steht dieser Prozess für das Loslassen des Alten. In schlichte Leibchen und Tücher gehüllt, trudeln die Norn im hinteren aufgeheizten Bereich der Schwitzhütte ein. Ein jeder wird seinen Platz um den Feuersteinkreis in der Mitte herum finden. Hier gilt es, in der wohligen Wärme erstmals zur Ruhe zu kommen, den Stress und die Alltagssorgen langsam gehen zu lassen. Man genießt ein kühles Bier in warmer Hütte, während der Duft von Fichtennadeln, Wacholder und Wiesengräsern in die Nase steigt und an die Sommer in den Zittergipf'ler Wäldern erinnert. In geselliger Gemeinschaft trotzt man den letzten Spuren eisiger Winterskälte, kommt zur Ruhe, besinnt sich. Zum Dank an die Geister werden Kräuterbündel und Säckchen mit Tabak aufgehangen. Sobald die Hüttenmeister die Pause einläuten, kühlt man sich draußen im Schnee ab - das tut dem Kreislauf gut und schafft einen wachen Geist!

    Der zweite Gang - Körperliches Wohlergehen

    Sobald die Bande wieder zurück in die Schwitzhütte getrommelt wurde, findet der nächste Gang statt - dieser steht symbolisch für die Vorbereitung auf Kommendes! Gesund und munter will man dem neuen Jahr begegnen, so tut man sich Gutes, während die Steine - neu entfacht und aufgeschürt - deutlich heißer brennen. Körperliche Reinigung und Stärkung sind das Motto des zweiten Ganges, in welchem traditionell mit getrockneten Birkenzweigen der eigene Blutkreislauf und Stoffwechsel angeregt wird, und der Schweiß den Schmutz von tief unter der Haut nach außen treibt. Sobald die Zeit für diesen Gang verstrichen ist, kühlen sich die Norn einmal mehr im kalten Schnee draußen ab. Es ist nun an ihnen zu entscheiden, ob sie den letzten und heißesten Gang mitmachen möchten, oder diesen lieber aussetzen, um sich bei Speis' und Trank zu stärken.

    Der dritte Gang - Seelische Reinigung

    Dies ist traditionell der intensivste Gang, weil die Hitze hier am Heißesten und Drückendsten wird und nichts für schwache Nerven oder Weichnorn ist! Frisch glühende Steine werden aufgetürmt, um erneut ordentlich Hitze in der Hütte zu verbreiten. Ätherische Öle träufelt der Schamane über die zischenden Steine, während Aufgüsse die Feuchtigkeit hoch treiben und sie ordentlich dampfen lassen. Dies wird der Moment seelischer Reinigung. Das Aushalten der Hitze dient der Stärkung geistiger Zähigkeit. Der Schamane gibt Anweisung, wie man in sich kehrt, wie man aushält, zu sich findet. Sein Helfer erzeugt mit großen Fächern heißen Wind, der bis ins Mark zieht. Es wird gesagt, dass die Begegnung mit der Dunkelheit, der fast unerträglichen Hitze und dem eigenen Selbst schon die eine oder andere innere Blockade gelöst, oder Alpträume besänftigt hat. Sobald dieser Gang durchgestanden ist, wird sich nochmal draußen erfrischt, und dann wird eingeladen, die restlichen Nahrungsvorräte gemeinsam in der abklingenden Hitze zu verdrücken, und den Abend beim “Auswärmen” in Ruhe ausklingen zu lassen.



    * * *

    Einmal editiert, zuletzt von Moe (5. Januar 2016 um 14:54)

  • Brauchtümer


    Neujahrskränze flechten

    An diesem Feiertag ist es bei vielen Norn Brauch, einen winterlichen Kranz zu flechten und die Tür der eigenen Hütte damit zu schmücken. Gebunden werden sie aus Rainweide, Pampasgräsern, Ästen und Mispelzweigen, verziert werden die Kränze mit Federn, Nussschalen, Krallen, Fängen und Zähnen, mit Perlen, Muscheln, Knochen, Jagdtrophäen verschiedener Herkunft, Freundschaftsbändern... oder aber ganz anderen Objekten, die an das letzte Jahr erinnern und einem in den Sinn kommen. Kleine Holztafeln werden mit Runensymbolen positiverer Kraft und guter Wünsche bemalt, und in das Geäst hinein gebunden. Ein jeder Norn, der diese Tradition pflegt, bringt ein Zweiglein samt Runentäfelchen zum Geisterritus mit und flechtet es in den großen Wintersonn-Kranz!


    Salz an Tür und Tor

    Reinigt eure Behausungen, kehrt hinaus den Schmutz vom vergangenen Jahr! Schützt euer Heim und die Familien die darin leben vor schädlichen Einflüssen, indem ihr einige Tage vor Wintersonn Salz vor eure Türen und auf eure Fensterbänke streut. Salz ist ein Symbol für die Reingung und den Schutz vor negativen Einflüssen. Werft euch einen Schwung des Minerals zu Wintersonn über die Schulter, wenn ihr morgens aus dem Hause geht und abends wieder einkehrt!


    Kräutersäckchen für das Fest

    Bei der großen Schwitzhüttenzeremonie besteht bis heute die alte Tradition, dass man selbstgemachte Kräutersäckchen mitbringt und sie zu Beginn des ersten Ganges an die Deckenstreben der Hütte hängt. Füllt sie mit Melisse und Lavendel, denn diese Kräuter wirken besonders wohltuend und entspannend auf Geist und Körper!


    Der Härtetest

    Der dritte Gang in der Schwitzhütte gilt wegen seiner drückenden Hitze als der Anstrengendste. Nicht jeder Norn schafft es, ihn bis zum Ende durchzuhalten. Man erzählt sich, dass die Geister mit Wohlwollen auf all jene blicken, die ihre Standhaftigkeit unter Beweis stellen, indem sie den dritten Gang in der Schwitzhütte aufrecht stehend überdauern. Man soll ein glorreiches neues Jahr vor sich haben!



    * * *

    2 Mal editiert, zuletzt von Moe (11. Januar 2016 um 18:21)

  • -Ooc-


    Hello again, werte Community und Freunde des Norn-Rollenspiels! Mit diesem Event möchten wir einen weiteren großen Festtag zu den anderen anfügen und im Nornleben etablieren – die Wintersonn! Wie ihr sicher wisst, existiert dieser Festtag nicht der Lore nach, ist also frei interpretiert. Dennoch möchten wir alle Interessierten dazu einladen, diesen Abend und seine Bräuche in euer Rollenspiel einfließen zu lassen.
    Es ist ein Event von Nornspielern für primär Nornspieler – so möchten wir zwar alle neugierigen Spieler anderer Völker ebenso gern zu diesem Abend einladen, allerdings mit der Bitte, sich für diesen einen Abend zwecks Immersion ebenso einen Norn zu erstellen.
    Falls ihr Fragen dazu habt, meldet euch bei mir via Pm.
    Wir freuen uns auf euer Erscheinen!

  • Eine Hand, die aus dem Halbschatten greift. Sie legt sich schwer auf die Schulter, lässt keinen Zweifel daran, dass man nun hier bleiben muss. Für einen Moment wünscht sie sich, dass es diese Hand nicht gäbe, auch wenn sie schon fest mit deren Auftauchen – und dem Auftauchen der damit verbundenen Person – gerechnet hatte. So lässt sie einfach die Augen geschlossen, dessen harrend, was dort nun kommen muss, dessen, was von ihr verlangt wird.
    Hinter ihr vernimmt sie das vertraute knurren einer alten Stimme, die zu der Person gehört, deren Hand auf ihrer Schulter ruht. Fest, bindend.

    „Es ist gut, dass du endlich hier bist. Ich habe eine Aufgabe für dich.“

    Sie öffnet die Augen nun doch, nur um das Antlitz des Schreins vor sich zu erblicken und den Kopf noch einmal zu neigen; aus Demut vor dem Ort, als stumme Zustimmung zu dem Gesagten.

    „Die Wölfe leiten diesen Zyklus, du kennst die Rituale. Meine Knochen halten mich hier, es ist Zeit, dass du übernimmst.“

    Diesmal ist es ein deutliches Nicken: „Natürlich“, antwortet sie, ein sachtes Schnurren ist ihre Stimme gerade, als sei sie zur Besänftigung der alten Stimme gedacht.

    „Vier Tage. Bereite dich vor.“

    Die Hand gibt sie frei, der Eindruck den sie hinterlassen hat jedoch scheint sie noch immer zu binden, zu erden und dafür zu sorgen, dass sich ihr Drang nach Freiheit für den Moment hinten anstellen kann.

    „Vier Tage noch“
    , flüstert sie durchdringend in das Halbdunkel.

    I always felt like I was watching a dream I'd never wake up from.

    Before I knew it the dream was all over.

  • Die Schwitzhütte

    Der rechte Bereich der Hütte ist zum Umziehen und zum Lagern von Kleidung und Ausrüstung gedacht.
    Je nach gusto trudeln die Norn nackt oder in dünne Tücher gehüllt zu den Gängen an.


    Der Schwitzraum selbst, im hinteren Bereich der Hütte liegend und an den Seiten durch schwere, dicke Tierhäute abgehängt, kann nur durch die schmale Öffnung zwischen den beiden Ziegelwänden betreten werden. Während der Gänge wird dieser schmale Eingang ebenso abgehängt, damit die Hitze sich nicht nach draußen verflüchtigt.


    Zum geselligen Aufenthalt vor und nach den Gängen lädt der Aufenthaltsbereich, der sich linker Hand befindet sobald man die Hütte betreten hat.
    Vor dem ersten Gang wird hier etwas zu Trinken ausgeschenkt, nach dem zweiten Gang gibt es hier ein überschaubares, aber leckeres Futterangebot.



    ***

  • -ooc-



    Ho! In ein paar Stunden gehts los!
    Eine kleine Bitte an diejenigen, die mitmachen - bitte verwendet während der Gänge später am Abend, ausschließlich den Emotechannel.
    In den Pausen und drumherum könnt ihr das dann wieder nach eurem Gusto handhaben.
    Wir sehn uns! :smiling_face:


  • Hoelbrak lag noch im Schein von hunderten Feuern geborgen, die die Stadt im hohen Norden in das warme flackern, im Nordwind tänzelnder, Flammen hüllte - als sich zwei Gestalten aus den gewaltigen Schatten von Raben- und Bärenhütte lösten.
    Wie Tag und Nacht - so muteten die beiden Gestalten an - deren Wege sich bald schon kreuzen sollten.

    Die Haut des Einen hell - das wilde Haar kannte die Färbung des Feuers. Die Haut des Anderen schwarz wie die Nacht, durchbrochen von Tätowierungen in der Farbe des frisch gefallenen Schnee's - der unter den Füßen der beiden Schamanen knirschte als sie schweigsam ihren Weg beschritten.
    Bärin und Rabe - sie schritten Seite an Seite an diesem Morgen, den ersten Sonnenstrahlen entgegen die sich über die Silhouette der Stadt erhob um mit feurigem Glühen davon zu berichten, dass der Dunkelheit der Nacht doch stets das Morgengrauen folgte.

    Das Ziel ihrer Schritte sollte jener Platz sein an dem beim Abendgrauen ein Feuer lodern würde. Säuselnd glitt der Nordwind über die unberührte Schneedecke, malte Muster in das makellose Weiss und trug doch die Ahnung des Frühlings in seinem, vom Geruch nach Moos und Fichtenharz geschwängertem Atem.
    Es waren Tage des Wandels die vorweg gegangen waren und Tage des Wandels die noch folgen würden - jener Nacht in der das Wintersonn-Feuer brennen würde.

    Unter das Schweigen der beiden Schamanen mengte sich das leise Blöcken eines Dolyakkalbs - in dessen Fell uralte Runen gemalt worden waren, die den Tiergeistern ebenso huldigen sollten wie den vier Elementen. In stiller Eintracht sanken die beiden Männer vor dem Tier in die Knie - erhob sich das Murmeln leiser Worte, im Kanon zweier dunklen Stimmen gewispert, welche ebenso alt sein mochten wie die Tiergeister selber.

    Das Wispern des Windes unterstrich die Gebete - die schon von den Ahnen der beiden Schamanen einstmals in den Wind gewispert worden waren, als Hoelbrak noch nicht seinen stolzen Schatten über den Norden werfen sollte.
    Der Bär war es - der sich nach einer schieren Ewigkeit erhob um nach der, mit altem Leder überspannten Trommel zu greifen - deren Klänge vor wenigen Monden die Nacht der Geister erhellt hatte.

    Kraftvoll der erste Schlag der gewaltigen Pranke, die einen widerhallenden Laut in den Morgen zeichnete.
    Ihm folgte eine rhythmische Klangfolge, dessen Melodie die Kraft und den Stolz eines Volkes kennen sollte - sich weit über die noch schlafende Stadt erhob um ihre Bewohner aus den Träumen zu reissen. Und wo sich manch ein Blick den Klängen der alten Bodhrán entgegen hob - verfiel der kräftige Körper des Bärenschamanen in einen Tanz, der mit stampfenden Schritten beginnen sollte die das Erdreich um die beiden Schamanen herum im Rhythmus der Trommel beben ließ.

    Tiefkehliges Brummen erhob sich in die kalte Luft des Morgens - trug die Urtürmliche Kraft der Bärin in ihrem Klang, untermalt vom prasselnden Rasseln manch einer Trophäe die ins hüftlange Haar des Schamanen gewoben waren.
    An Intensität gewannen Klänge, mengten sich zu einer Kakofonie - deren Sein von uralter Macht beseelt im dumpfen Widerhall die Herzen eines Volkes erreichte um sie zurück zum Ursprung zu tragen und ihre Geister zu öffnen für jene Nacht, die die längsten Schatten des Winters kennen sollte.

    Im Klang der Trommel versiegte das Blöcken des Dolyakkalbs, dessen Kehle von einer Klinge - geführt von dunklen Fingern - durchtrennt werden sollte. Der Geruch von frischem Blut erhob sich in die Kälte des Morgens, seine dunkelrote Farbe netzte den Schnee - dessen einstmals unberührte Oberfläche von stampfenden Schritten zu einer harten Eisschicht zusammen gedrängt worden war! Ehrfurcht - sie begleitete die Seele des Tieres in die Nebel, hin zu den Ahnen.


    So begann es - Wintersonn!

    **************

  • Der Härtetest

    Es sind die leisen Klänge der alten Bodhrán, die all Jene begrüßen die sich dieser Prüfung stellen wollen.

    Kraftvoll - die Melodie die im beständigen, leisen Klang die dazu einläd den Geist zu öffnen um sich vom Zusammenspiel von Trommel und dem leisen Brummen des Bärenschamanen in eine Trance tragen zu lassen die, so weiß man es seit vielen Jahreswechseln, einen Jeden mit den eigenen Ängsten konfrontiert - sie zum Ursprung zurück trägt um sie der Hitze der Schwitzhütte mit neuer Kraft entsteigen zu lassen.

    Den Geistern und den Elementen geweiht - die Kräuter welche die Schwere der Hitze mit ihrem Dasein untermalen.

    Dem Feuer zugeschrieben, beginnt der Ritus mit Bernsteinen - die in die Glut gegeben, die Kraft der in ihnen gebündelten Sonnenstrahlen frei geben. Ein Symbol für das Wachstum im kommenden Jahr - befreit der Duft des langsam verräucherndem Harzes vor Ängsten und wiegt einen Geist in tiefer innerer Ruhe und Gelassenheit.

    Fichtenrinde und Lorbeeren folgen - sind der Luft zugeschrieben, in welcher sich nicht nur Hitze stauen wird sondern ebenso ihr Duft der im trauten Zusammenspiel nicht nur alte Wunden heilen sollen sondern ebenso reinigen und Selbsterkenntnis und Hellsichtigkeit fördern.

    Ihnen folgen Alant und getrocknetes Mariengrad. Dem Wasser zugesprochen bergen diese die uralten Kräfte der Fruchtbarkeit und erlauben es einem Geist Sicherheit zu fühlen und Selbstvertrauen tief im Inneren der eigenen Seele zu finden.

    Der Erde zugeschrieben - soll Fichtenrinde alsdann ihren würzigen Duft verströmen - die urtürmliche Kraft des Kriegers wecken der in jeder Seele verborgen ruht.

    Vollenden darf Schamanenkraut, abermals dem Feuer zuzusprechen schließt es den Kreis der Elemente und führt die Geister zurück zur Urkraft der Natur und den uns unterstützenden Geistwesen.

    Spoiler anzeigen

    Ein Link zur musikalischen Untermalung:

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