Lucas & Sophie Cazardieu

Über Sophie fällt es mir tatsächlich noch manchmal schwer, ein Urteil abzugeben. Sie ist ein so liebes Mädchen, das macht sie sympathisch, sie hat aber auch einen gewissen Tiefgang, der sich andeutet. Allerdings hab ich das Gefühl, bei ihr noch nicht weit vorgedrungen zu sein oder vielleicht auch nicht die richtigen Charaktere zu haben für diesen Vorstoß. Ich glaube meine Charaktere sind undankbar für Sophie, weil sie es ihr immer schwerer machen werden, als sie müssten, da sie charakterlich auf so einer anderen Welle surfen. Adrian kann über sowas noch am Besten wegurfen, denn er ist mega der Surferboy - Gott, was schreib ich hier? =D
Was ich sagen will ist, dass ich sie in mehr Situationen sehen muss um festzustellen, wo ihr Licht seine Schatten hinwirft. Licht ohne Schatten wird auf Dauer unangenehm für die Augen. Und ich bin SICHER, Sophie hat Schatten. Bisher mangelte es (in meinem Beisein zumindest) ein bisschen an Gelegenheit, diese zu zeigen. Ab und zu deutete sich so etwas an und das fand ich immer sehr toll. Damit ist übrigens nicht "böse sein" gemeint. Sowas, also dieses Kanten und Abgründe zeigen, lässt sich nicht erzwingen und glücklicherweise versuchst du das auch gar nicht erst. Sie ist ein Charakter, von dem man irgendwie mehr sehen muss, um wirklich etwas über sie abgeben zu können.
Geschrieben ist sie natürlich fabelhaft.

Lucas ist einer der besten männlichen Charaktere, die ich kenne. Er sieht blendend aus und er verhält sich toll. Seine Art ist geistreich, er lässt sich selbst nie zur Selbstverständlichkeit verkommen, du schreibst ihn auch einfach klassse. Ich finde für diese Art Mann hast du - ausgehend von Lucas als Beispiel - ein Händchen, das scheint dir zu liegen. Er ist eine tolle Ergänzung von Licht und Schatten, von Tiefe. Bei ihm gab es allerdings auch schon mehr Gelegenheiten, sein inneres Reflief etwas genauer zu beleuchten. Ich sähe ihn gern mehr in der Gesellschaft, in letzter Zeit lebt er in seine Arbeit zurückgezogen und das ist ein Verlust für seine potenziellen Mitspieler. Ich mag es, dass Lucas nicht zu jedem nett ist, um sich gefällig zu machen. Ich mag die Härte hinter seiner Höflichkeit sehr, sehr gern.

Irgendwann geht dir vielleicht auf wie toll du bist und du zerbrichst dir weniger den Kopf. Das wäre schön. Ich kann dir, als Feedback, nur raten, noch mehr in dich zu vertrauen und ruhig mal vorzustoßen, zu verinnerlichen, dass du echt nie störst und immer willkommen bist. Aber ich glaube auch das ist schon viel besser geworden.

Und du schreibst immer schöne Geschichten, die verdienen auch ein Lob.

Also gut, ich will mich auch mal auslassen:

Sophie:

Eine supersüße Maus. So wie du hätte ich niemals erwartet, dass eine Frauenfreundschaft so unkompliziert und selbstverständlich funktionieren kann. Vor allem nicht mit Lynn. Aber irgendwie war Sophie plötzlich da, das kam für mich auch ooc ziemlich überraschend, und dann hat sie sich entschieden: So, ich bin jetzt Lynn's Freundin. Ich war skeptisch, auch ooc, gerade weil Sophie selbst sehr rechtschaffend ist, auch wenn man merkt, dass sich da langsam eine gewisse Toleranz entwickelt, aber der Erfolg gibt ihr recht.
Obwohl sie, wie ich finde, nie wirklich hart wirkt, hat sie trotzdem Kraft. Kein verhuschtes Mauerblümchen, wie ich zuerst befürchtet hatte. Viel mehr zehrt sie von subtiler Stärke und hat es gar nicht nötig sie wie einen Schild vor sich herzutragen. Besonders beendruckend finde ich an den zweien, dass sie es immer schaffen die prikären Themen, ich nenne es mal 'das Geschäftliche', zu umschiffen, ohne das der Eindruck entsteht, Lynn müsse zwingend etwas vor Sophie verheimlichen, oder es gäbe eine 'Grauzone', von der Lynn Sophie mit aller Gewalt fernhalten müsste. Meistens habe ich eigentlich das Gefühl Sophie weiß schon was es da zu erfahren gäbe und hat es für sich akzeptiert. Akzeptanz ist, finde ich, überhaupt das große Zauberwort zwischen den Beiden. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass Lynn ein bißchen in Sophie verliebt ist und wenn ich dir das so schreibe, weiß ich, dass du es richtig deuten kannst.
Und natürlich ist Sophie auch Vorbild. Gerade was Soziales angeht hat Lynn ja einiges an Nachholbedarf.
Das Lynn immer Schild für sie spielt bedeutet nicht, dass Sophie beschützt werden müsste. Es liegt zum einen in Lynn's Natur und zum anderen fühlt es sich irgendwie organisch an. Es gehört einfach zu dem 'Ergänzen' dazu, das dieses Duo-Gesamtbild komplettiert. Ergänzen, weil, und ich glaube deswegen funktioniert das auch so wundervoll, sie beide junge, starke Frauen sind, von denen keine den Drang hat sich in den Vordergrund zu spielen.

Lucas:

Lucas ist mal unglaublich nah und greifbar, und dann wieder ist er zwar da und trotzdem irgendwie ganz weit weg. Helena sagt, er lässt sich selbst nicht zur Selbstverständlichkeit verkommen, und das stimmt auch, aber er besitzt die Souveränität und die Reife, Dinge die er sagt oder tut eine Selbstverständlichkeit sein zu lassen. Der Mann ist Arzt und dazu gehört auch eine gewisse Authorität, die ich ihm mühelos abkaufen kann, ohne dass ich mich ständig daran erinnern müsste, dass das zu seiner Rolle gehört. Zudem macht er es einem nicht schwer ihn zu mögen. Er ist abgeklärter als Sophie, vielleicht auch schon desillusionierter, erscheint mir trotzdem in seinen Launen aber extremer und vor allem auch näher am Abgrund. Er wirkt nie aufgesetzt und oft und viel aus dem Bauch heraus, hin und wieder sogar etwas unbedacht, das aber nur selten.
Ich fand die kleine Tanzeinlage nebst tiefgründigem Gespräch in der Lampe toll. Und auch, dass sie sich vor dem ersten Hallo erstmal geprügelt haben. Mir hat auch die Szene im Badehaus gut gefallen und ich denke man darf den Umgang den sie miteinander pflegen durchweg als intim bezeichnen. In jeder Hinsicht, ohne das Sex jemals eine nennenswerte Rolle gespielt hätte. Ganz sicher gibt es da eine körperliche Anziehungskraft, aber ich mag wie die beiden darum wissen und damit umgehen, ohne dass es je nötig war dem anderen einen Korb zu geben. Ein bißchen damit spielen kann man ja, wenn nicht gerade eine gewisse eifersüchtige Blondine, ich schaue niemanden an, daneben steht und sofort wieder sonstwas denkt...