Gerüchte und aktuelles Geschehen


  • Am Abend des 30. Phönix wollen Anwohner der Salmagasse die junge Miss Rowenna Caldwell auf einem Besen reitend vor dem Haus von Levi Iorga "auflaufen" gesehen haben. Wie viel Wahrheit man in dieser Aussage sehen will, sollte jedem selber überlassen sein...
    Eine Tatsache hingegen soll es sein, dass in den frühesten Morgenstunden des 31. Phönix besagte Grafenschwester auf dem Rücken eines ascalonischen Riesen im Ossaviertel gesehen worden ist. In Begleitung eines glatzköpfigen Mannes, der das (blonde) Brückenoberhaupt gewesen sein könnte. Sein Pferd jedenfalls war es, da sind die Marktweiber sich einig! Anstatt aber Unzucht zu treiben und Grund für böse Gerüchte zu geben, soll die Caldwell auf dem Tier und der Hüne daneben gelaufen sein. Müde sahen die beiden aus, glücklich allerdings auch. Bunte Bänder schmückten angeblich das goldblonde Haar Rowennas, während den blank rasierten Schädel des vermeintlichen Iorgas verschiedene Zeichnungen krönten. Was genau das für Bilder waren? Niemand kam ihnen nahe genug, um davon zu berichten.

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    Geschwister Forbes/Die Brücke

  • Aufwendig verzierte Dolyak-Schädel, Cognacschwenker, Schnitzereien, Holunderbüsche in Töpfen, Edelsteine aus Elona, Konzertkarten, Präsentkörbe... Käselaibe, die sich lediglich als "Erschreck-Verpackung" entpuppten: die Präsente, die das Haus Caldwell noch immer anlässlich des Geburtstags von dessen Oberhaupt erreichten, waren vielfältig und unterhielten vor allem die Hausmägde, die gern dabei standen, wenn Kiando Lketinga Daouda oder Olivia Torrens die Pakete öffneten, um deren Inhalt einer ersten Prüfung zu unterziehen.

    Für besondere Sicherheit wurde auch im Weißen Hasen gesorgt, als Jasper Caldwell am 30. Phönix dort mit Sopranistin Renata Jakom zu einem geschäftlichen Treffen zusammenkam. Seit den Anschlägen auf die Oper und eine Kutsche, in der sie unterwegs gewesen war, hatte man die Sängerin nicht mehr häufig auf den Straßen von Götterfels gesehen. An diesem Abend saß sie recht lange mit dem Grafen zusammen und unterhielt sich sehr angeregt mit ihm. Über mögliche Themen konnte allerdings lediglich spekuliert werden. Auf die Privatsphäre der Gäste legte man in dem Restaurant viel Wert.

    Einen Tag später erhielt man am Stadtanwesen Besuch von einer inzwischen schon bekannten Asura, die - ebenfalls mit einem Päckchen eintreffend - vor allem von Rowenna Caldwell auf das Herzlichste begrüßt wurde. Ashoka Tahno bekam mehrere Wangenküsschen, noch ehe die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, und auf dieselbe Weise wurde sie auch von ihrer adligen Freundin verabschiedet, als sie das Haus nach einem Abend lauten Gelächters spät in der Nacht wieder verließ. Besonderes Aufsehen erregte dabei das Gebaren von Vale Caldwell: der sonst als so zugeknöpft und humorlos geltende Mann soll ihr doch tatsächlich zugezwinkert haben, ehe sie sich auf den Weg machte. Wäre er nicht Antialkoholiker gewesen, der ein oder andere hätte wohl geargwöhnt, er sei ein wenig angetrunken gewesen.

  • Am 32. Phönix verließ Jasper Caldwell die krytanische Hauptstadt und steuerte das Kloster von Eldvin an. Offenbar war er unterwegs, um den Kormir- und Melandru-Anhängern dort eine Spende seiner Familie zu überbringen. Zumindest wurde berichtet, dass er eine hinterlegt habe, nachdem er aufgrund des Gewitters an dem Abend die Nacht in einem der Klosterbetten verbracht hatte. Er soll allerdings nicht nur mit Geweihten zusammen gesehen worden sein, sondern auch mit zwei Männern und einer Frau, zu denen sich später noch ein älterer Melandru-Priester gesellte, der erst kürzlich als Gast im Stadtanwesen des Grafen untergekommen war.

    Am 33. Phönix sah man den Geschäftsmann erneut mit... nein, es war eine andere Dame, von der er sich durch die Gassen von Shaemoor in Richtung Flusslauf führen ließ. Dort aufgebaut fand sich eine Art kleines Freiluft-Café. Eine Überraschung, exklusiv für den Caldwell? Es schien nicht so. Die Gespräche, die dort im Beisein einer weiteren Frau stattfanden, von denen einige Anwohner behaupteten, es sei die Gesellschafterin seiner Schwestern gewesen, drehten sich offenbar um konkrete Veranstaltungsplanungen. Ob von dem Grafen initiierte oder von der Baroness von Greifental, die seine Verhandlungspartnerin gewesen sein soll, wurde nicht bekannt.


  • Am Vormittag des 36. Phönix war einiges los vor den Stallungen, die zu dem Stadtanwesen der Familie Caldwell gehören. Vale Caldwell selbst prüfte offenbar den Tierbestand, beaufsichtigte die Wartung der caldwellschen Kutsche und besprach sich mit den hiesigen Angestellten des Haushaltes. Erst vor wenigen Wochen hatte die Familie zwei ihrer Zugtiere während eines Vorfalles im Rurikviertel verloren. Der Ausfall wurde zwar recht bald ersetzt, aber dennoch schien es dem Bruder des Grafen wichtig zu sein sich ein genaues BIld von der derzeitigen Lage zu machen. Jetzt, so kurz vor dem Sommer, passte es vermutlich ganz gut. Die Männer ließen sich dabei auch nicht von dem schlechten Wetter stören, dass die Stadt bereits seit ein paar Tagen in seinen Fängen hielt.

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    Geschwister Forbes/Die Brücke


  • In den vergangenen Tagen mehrten sich Erzählungen, die Familie Caldwell stelle Personal ein. Nach Buchhaltern solle man sich umgehört haben. Ob diese Gerüchte der Wahrheit entsprachen, konnte nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Eigentlich, das wussten Freunde und Bekannte, besetzte das Adelshaus freie Posten innerhalb des Familienunternehmens nach Möglichkeit mit Mitgliedern ihrer eigenen Sippe.

    War das der Grund dafür, warum man Nathan Caldwell spät in der Nacht des 38. Phönix noch am Stadthaus eintreffen sah, Reisegepäck inklusive, das vermuten ließ, dass er eine ganze Weile in Götterfels zu bleiben plante? Deutlich länger als sonst jedenfalls? Warum verließ der jüngste männliche Erbe das Gebäude dann schon so bald wieder, die Baroness von Rotfuchs an seinem Arm in Richtung des Salma-Viertels führend? Und warum machte sich kurz zuvor ein Angestellter in den Farben des Hauses so eilig auf den Weg zum Fürstensitz Dunyana?

    Die häufigen Zusammentreffen zwischen Familienvorstand Jasper Caldwell und Brückenoberhaupt Levi Iorga hatten wahrscheinlich nichts damit zu tun, obwohl Letzterer sich zu Gast unter dem Dach des inzwischen zum guten Freund avancierten Grafen befand, als Nathan ankam. Licht im Büro ließ vermuten, dass die Männer sich zu einem Vier Drei-Augen-Gespräch zurückgezogen hatten. Der Iorga ging spät.

  • Es ist lange her, seit man die Komtess Lara Santari, stolze Besitzerin einer Seidenfarm in Löwenstein, gemeinsam mit einem Caldwell sah; oder die Frau überhaupt in der Öffentlichkeit erlebte. Gerüchteweise hieß es bereits, sie habe das Familienunternehmen verkauft und sich auf irgendeinen verschwiegenen Landsitz zurückgezogen.

    Das war offensichtlich nicht der Fall. Zumindest besuchte sie am Abend des 40. Phönix das Stadthaus der Caldwells, um die Geschwister zu sehen, als deren enge Freundin sie galt. Im Schlepptau ihren Leibwächter, im Arm zwei farbenfrohe Blumensträuße, die an die Damen Celia und Rowenna gingen.

    Apropos Rowenna: die schien von ihrem Gast gar nicht viel mitzubekommen. Anwohner wollen gesehen haben, wie sie auf ihrem Weg vom Garten ins Haus von einem bunt gekleideten Heranwachsenden aufgehalten worden sein soll. Eigentlich machte es den Eindruck, als versuche der schlaksige Kerl vor ihrem Wächter Kiando wegzulaufen; mit mäßigem Erfolg. Am Arm des Eloniers betrat der Junge schließlich das Haus. Vielleicht hatte er etwas ausgefressen?

  • Nachdem sich Jasper Caldwell am frühen Morgen des 46. Phönix an den Stallungen seiner Familie von seinem Bruder verabschiedet hatte, übernahm eben jener das Ruder über die Familienleitung, um den Grafen während seiner Abwesenheit zu vertreten. Was bedeutete das konkret? Dass die Dinge ihren gewohnten Gang gingen und sich nichts veränderte...

    Am Abend des 48. Phönix kehrte ein Schmied aus Beetletun bei der Familie aus dem Ossa ein. Er hatte einige Großschwerter dabei, die er offenbar gedachte an den Mann zu bringen. Bei einer der Klingen funktionierte das auch und als der Mann nach etwa zwei Stunden das Anwesen wieder verließ, war er um einen Batzen Stahl ärmer und um einen Haufen Silbermünzen reicher.

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    Geschwister Forbes/Die Brücke

  • Noch vor Sonnenaufgang des 49. Phönix kehrte Jasper Caldwell vom Stammsitz seiner Familie in den Harathi-Hinterlanden zur krytanischen Hauptstadt zurück. Er wirkte etwas abgekämpft, aber trotz des sehr kurzfristigen Aufbruchs nur drei Tage zuvor auch sehr zufrieden. Etwas erstaunt war man, dass er Götterfels von Süden aus erreichte, obwohl der Weg über Doric ein deutlich kürzerer gewesen wäre.

    Welche Gründe auch immer er gehabt haben mochte, er versäumte es nicht, sich trotz der anstrengenden Reise am Abend desselben Tages Zeit für eine spontane Besucherin zu nehmen: Ashoka Tahno kam auf ein Gespräch zu den Geschwistern und blieb bis kurz vor Mitternacht. Der Graf verabschiedete die Freundin der Familie selbst an der Tür.

    Der ältere seiner beiden Brüder war derweil auch nicht untätig geblieben. Während Jasper und die Asura sich unterhielten, legte er auf dem Vorplatz des Stadtanwesens mit Wachposten Kiando Daouda eine Trainingseinheit ein. Nötig hatte er es, lächelten einige späte Zaungäste, denn am Großschwert schien es ihm noch an Erfahrung zu mangeln. Und hatte er nicht auch ein bisschen zugenommen?


  • Am Abend des 51. Phönix erhielt die Grafenfamilie aus den Hinterlanden wieder einmal Damenbesuch. Die Baroness Eva von Greifental wurde bei Graf Jasper vorstellig und befand sich in Begleitung eines elonisch wirkenden Herren, als sie das Haus der Caldwells betrat. Deutlich später am Abend verließen es beide wieder und stiegen in die Kutsche des Grafen, die offenbar eigens dafür bestellt worden war. Kurz zuvor wollen Anwohner Vale Caldwell dabei beobachtet haben (nicht, dass sie jemals das Anwesen der Herrschaften beobachten würden!), wie er auf einer seiner eigentlich üblichen Runden das Gebäude umkreiste. Gefunden aber hatte der Mann offenbar nichts, was immer er auch suchte, denn mehr passierte nicht. Der anschlagende Trüffel, dessen lautes Organ einige nahe Anwohner aus ihrer wohlverdienten Nachtruhe riss, gab dem ein oder anderen mit Sicherheit Grund für Spekulationen...

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    Geschwister Forbes/Die Brücke

  • Am 52. Phönix traf vor dem Caldwell-Anwesen im Ossa-Viertel eine Kutsche mit in der Stadt bisher weitgehend unbekanntem Wappen ein. Begleitet von Nathan Caldwell und zwei weiteren Wachen, die allerdings nicht zum Haushalt des Mannes gehörten, stieg eine junge, dunkelhaarige Frau aus der Equipage, die vom Familienoberhaupt freundlich begrüßt wurde.

    Sie brachte mehrere Koffer und Kisten mit, die unter Anleitung von Opal Senshi und mit Hilfe des Kutschers von der Droschke geladen wurden, ehe man sie ins Haus brachte. Wachmann Kinado soll an diesem Abend mehrfach bei Runden auf dem Grundstück gesehen worden sein, um die Sicherheit des Gastes zu gewährleisten. Um wen es sich handelte, wurde unterdessen noch nicht bekannt. Dass die zierliche Dame mit dem schwarzen Pferdeschwanz jedoch eine Weile zu bleiben plante, war unübersehbar gewesen.

    Ebenso unübersehbar, wie dass ein bestimmter Dienstmann in den letzten beiden Tagen immer wieder zwischen dem Stadthaus und einem Gasthof im Salma-Viertel gependelt war. Meist hielt er irgendein Schächtelchen oder Briefe dabei in der Hand. Am Nachmittag des 53. Phönix sah man Rowenna Caldwell dann auf dem Weg in dieselbe Richtung. Nachbarn berichteten schmunzelnd, sie wäre weniger gelaufen als über das Pflaster geflogen; eilig, vorfreudig und mit einem strahlenden Lächeln auf den Zügen.

    Und ohne Hut.

  • Am Abend des 53. Phönix machte Jasper Caldwell sich zu eben jenem Gasthof auf, der in den Tagen davor bereits von einem Boten des Hauses regelmäßig frequentiert worden war. Er trug seine Uniform und holte eine mit einem Kopftuch verhüllte Dame dort ab, die er in Begleitung eines Wachmanns zu einem angesehenen Restaurant am Rand des Salma-Viertels führte. Um wen es sich handelte, wurde nicht ganz klar. Man speiste in einem separaten Raum abseits des Hauptsaales.

    Schon am frühen Morgen des Folgetages sah man ihn dann mit seiner Schwester Rowenna in der Stadt unterwegs. Gab es ja Gerüchte, die Verlobte des Grafen wäre am Freitag mit Sack und Pack ins Anwesen gezogen, ganz ohne, dass die Familie etwas bekannt gegeben hätte, schien sich dieses Gerde an diesem Vormittag auch noch zu bestätigen, denn die Geschwister besichtigten nicht weniger als fünf Objekte in den Vierteln Salma, Ossa und Rurik, die sich für ein zukünftiges Leben zu zweit nicht schlecht geeignet hätten.

    Dass allerdings ausgerechnet die jüngste Caldwell ihren anspruchsvollen Bruder begleitete, gab Anlass zur Verwunderung, denn hätte er sich auf der Suche nach einem Domizil für eine Familiengründung nicht eher auf die ältere Schwester verlassen sollen, wenn er schon Ratschlag in Anspruch nahm? Oder war Rowenna nur neugierig auf seine Auswahl gewesen?

  • Am 57. Phönix unternahm die Caldwell-Familie einen Ausflug. Was zunächst wie ein geschwisterlicher Spaziergang durch die Gassen von Götterfels aussah, entpuppte sich schnell als Stadtführung durch die verschiedenen Viertel und ihre Sehenswürdigkeiten. In Begleitung der Gruppe: die schwarzhaarige junge Frau, die unlängst eine Unterkunft in dem Grafendomizil am Rand des Ossa-Viertels eingenommen hatte.

    Offenbar machte man die elegante Dame, die etwa Anfang/Mitte Zwanzig sein musste und häufig ein Lächeln auf ihren Lippen zeigte, während sie mit ihrer Begleitung unterwegs war, mit den wichtigsten Zielen innerhalb der Mauern des krytanischen Herrschaftssitzes bekannt: der Rurikhalle, dem Schrein der Götter, den Palastgärten, dem Kronpavillon... Über mehrere Stunden guter Unterhaltung und einer Spende am Schrein erreichte man schließlich wieder das Anwesen.

    Erst am 59. Phönix erreichten Gerüchte über einen Zwischenfall im Gasthaus am Forst der Königin die Stadt, an denen ein Caldwell beteiligt gewesen sein soll und der sich abends zuvor dort abgespielt haben musste. Angeblich hatte ein vermummter Unbekannter eine Schlägerei vom Zaun gebrochen. Die Berichte über den Hergang des Ganzen liefen zum Teil weit auseinander. Worin sich alle einig waren: besagter Caldwell habe den Mann bewusstlos geschlagen und gefesselt auf sein Pferd geworfen, um wieder in Richtung Stadt aufzubrechen. Die Beschreibungen hätten sowohl auf den Grafen selbst wie auch seinen jüngeren Bruder Nathan passen können, der Nachmittags noch auf seinem Wallach in der Gegend gesehen worden war.

  • Am 62. Phönix sah man Jasper Caldwell in Begleitung einer Frau die Stadt verlassen. Sie waren zu Fuß unterwegs, weit außerhalb konnte das Ziel also nicht gelegen haben, zu welchem er die Unbekannte führte, die ihre Identität unter einem Seidentuch verbarg, das sie sich um das Haupt gelegt hatte. Kein Wachmann an ihrer Seite hätte Hinweis darauf gegeben, um wen es sich handeln mochte.

    Die beiden sollen den Großteil des Weges jedoch schweigend zurück gelegt haben, der Mann mit einem ernsten Ausdruck auf seinem Gesicht.

    Langsam mehren sich Vermutungen, der Graf könne eine arrangierte Ehe in Betracht ziehen.

  • Neben den üblichen Aufgaben sah man die Baroness von Rotfuchs in dieser Woche des Öfteren ziemlich aufgeregt im Haus der Caldwells umherwuseln. Sie plante gemeinsam mit der Köchin und den Dienstmägden einen Ausflug mit der Familie. Ein Picknick sollte es werden. Zunächst könnte man denken, dass dies nicht so einen Aufwand wert gewesen wäre, aber die Baroness stürzte sich förmlich Arbeit. Sie organisierte Lebensmittel, nähte Servietten und forderte bei einem Schreiner mehrere Holzkistchen an. Kissen wurden zusammengerottet und allerhand Besteck, als auch Teller und Gläser. Für alles sollte gesorgt sein und dazu noch ein hübscher Komfort. Wo genau es hingehen sollte, wussten nur ein paar der Bediensteten.
    Ausgerechnet ein Tag vor dem Picknick direkt morgens, erreichte eine Nachricht der Baroness das Haus. Sie sei am heutigen Tage unpässlich und wird zum Picknick auf jeden Fall wieder erscheinen. Hatte sie sich überarbeitet? War sie krank geworden? Jedenfalls sah man sie abends zuvor, wie sie zum Haus des Fürsten eilte, als jener mit der Gitarre spielend im Garten seine klänge verbreitete. Bestand da ein Zusammenhang oder wäre daszu viel der Spekulation?


  • Am 66. Phönix unternahm die Caldwell-Familie samt Gästen einen Ausflug ins Königintal. Mit der Kutsche für die Damen, die Herren zu Pferd, ging es durch Shaemoor über den Forst in Richtung des Delavan-Sees und an diesem vorbei zum östlichen Götterdamm, wo man auf einer Wiese einen bereits vorbereiteten Picknickplatz erreichte.

    An einer länglichen Tafel, auf Teppichen aufgestellt und von aufwendiger Blumendekoration bedeckt, waren zahlreiche Kissen ausgelegt worden, die zum Verweilen einluden. Angestellte des Hauses kümmerten sich unter Anleitung der Baroness von Rotfuchs, die das Ganze hauptverantwortlich organisiert hatte, um die Bedienung, die Getränke und nicht zuletzt die abgestellten Tiere, die ebenfalls vor Ort versorgt wurden.

    Gemeinsam wurde gespeist und getrunken und vor allem bei einem von der Baroness organisierten Spiel viel gelacht, bei dem Nathan Caldwell am Ende angeblich von einer ziemlich männlich wirkenden >Wassernixe< auf den Grund des Sees gezogen worden sein soll; zur Belustigung des Publikums und natürlich nur im übertragenen Sinne im Rahmen der Geschichte. Gewonnen hatte am Ende des Abends vor allem Celia. Der Vogelkäfig, den sie mit zum Anwesen zurück brachte, war allerdings leer. Ein Scherzpreis? Oder besaß die Dame ein Herz für die Freiheit?

  • Am Abend des 67. Phönix besuchten Jasper und Celia Caldwell in Begleitung der Komtess Cameron sowie der gemeinsamen Leibwache Kiando Lketinga Douda die Fellschau in Hoelbrak. Sie trafen sich dort mit Ashoka Tahno, um gemeinsam den Tauschmarkt zu besichtigen.

    Nachdem man einen kulinarischen Zwischenstopp beim Legendenkoch eingelegt hatte, suchte jeder nach seinem eigenen Geschmack Stücke aus dem Angebot der Nornhandwerker und -jäger vor Ort. So erstand beispielsweise die Komtess bei Steinmetzmeister Tork Wallrabenstein eine Bärenfigur aus Granit, über die sie besonders glücklich zu sein schien und die sie als Geschenk für eine ganz besondere, ihr wichtig gewordene Person mit zurück nach Götterfels trug.

    Für wen nur?


  • Während die einen die Fellschau im weit entfernten Hoelbrak besuchten, kehrte ein anderer an diesem 67. Phönix aus einer ganz anderen Richtung Heim. Vale Caldwell, der für etwa eine Woche nicht hatte in der Stadt gesichtet werden können, zeigte sich am Abend mit seinem Hund "Trüffel" auf dem Ossamarkt. Die beiden, Tier und Mann, drehten dort ihre allabendliche Runde, ehe sie sich am nächsten Tag gemeinsam mit dem Grafen Jasper, dem Bruder Nathan und der Baroness von Rotfuchs auf den Weg in Richtung Beetletun machten. Schon wieder also zog es die Caldwells in die Vogtei.
    Wenigstens die drei Brüder kehrten am frühen Abend des 68. Phönix zurück, auch wenn von der Baroness dabei jede Spur fehlte.

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    Geschwister Forbes/Die Brücke

  • Am 70. Phönix stattete Brückenoberhaupt Levi Iorga der Familie Caldwell einen Besuch ab. Wahrscheinlich kam der Mann nicht in offizieller Angelegenheit, denn er befand sich in der Gesellschaft seiner kleinen Tochter Arvilyn und in der eines seiner Hunde. Es war nicht selten, dass man den Mann gemeinsam mit Kind und Kegel in der Stadt antraf. Bei den Caldwells dagegen war er nur äußerst selten in dieser Konstellation zu Gast.

    Levi kam um die Mittagszeit und verließ das Haus nur etwa eine Stunde später bereits wieder. Dabei schien das ungleiche Trio recht zufrieden und gerade das glucksende Kinderlachen der kleinen Iorga hörte man noch eine ganze Weile bis auf den Vorplatz des Anwesens schallen.

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    Geschwister Forbes/Die Brücke


  • Am frühen Morgen des 69. Phönix war Jasper Caldwell Gast im Hause Iorga gewesen; falls man es so nennen mochte, denn zu der besagten Tageszeit hatte er zweifellos keinen Termin bei dem Brückenoberhaupt besessen. Nachbarn behaupten, er habe allerdings auf einem Empfang bestanden - der ihm auch gewährt wurde.

    Direkt im Anschluss war er in Richtung der Vogtei aufgebrochen, aus der er gegen Mittag zurückkehrte. Angeblich hatte er eine Außenstelle der Seraphen dort aufgesucht und eine zu dieser gehörende Krankenstation, jedoch ohne jemandem dort einen Besuch abzustatten. Vor dem Haus der Baronin Linett von Greifental, die sich angeblich in der Nacht zuvor umgebracht haben sollte, legte er Blumen nieder. Immerhin hinterließ die Frau sage und schreibe sieben Kinder.

    Erneut in der Hauptstadt angelangt, begab der Graf sich in das örtliche Spital im Salma-Viertel. Es dauerte eine Weile, ehe er es wieder verließ. Ohne die Begleitung der Baroness von Rotfuchs, der Gesellschafterin seiner Schwestern, die man ebenfalls dort gesehen haben wollte.

    Am 70. Phönix erreichte ein Seraphenkurier das gräfliche Anwesen im Ossa-Viertel. Er hielt sich nur kurz auf und trieb sein Pferd umgehend weiter. Das Wachpersonal der Familie sah man in den Folgetagen verstärkt auf dem Grundstück und in dessen näherer Umgebung unterwegs.

  • Am 73. Phönix sah man Rowenna und Jasper Caldwell trotz des anhaltend schlechten Wetters in Begleitung der Gräfin von Eichenweiler in der Stadt. Große Regenschirme über den Köpfen. Die Dreiergruppe besichtigte noch einmal die Objekte, die das Familienoberhaupt rund drei Wochen zuvor schon gemeinsam mit seiner Schwester in Augenschein genommen hatte. Wahrscheinlich, um sich eine zweite Meinung einzuholen. Im Anschluss an die Hausführungen, die mehrere Stunden in Anspruch nahmen, suchte man ein kleines Café nahe der Lyssa-Spirale auf, wo man bis zum frühen Abend blieb.

    Mit einer ganzen Platte Kuchen bewaffnet kehrte die kleine Gesellschaft ins Ossa-Viertel zurück. Wenig später suchte eine ziemlich nass geregnete Gestalt das Anwesen auf und wurde von dem Grafen eingelassen, der noch während er die Tür schloss das Hausmädchen schickte, Handtücher zu holen. Um wen genau es sich gehandelt hatte, wurde nicht ganz klar. Die einen sagen, es könnte die Komtess Cameron gewesen sein, die sich bei einem Ausflug etwas übernommen hatte. Na, soo klein wäre die Frau nun auch nicht, halten andere dagegen. Es war wohl eher Miss Tahno, die Asura, gewesen, die als enge Freundin der Familie galt.

    So oder so, es ging recht lebhaft zu an diesem Abend im Hause Caldwell. Zwischenzeitlich soll Wächter Kiando Lketinga Daouda gesehen worden sein, wie er ein kleines Bündel eilig durch den Regen hinüber ins Gesindehaus brachte. Manch einer mochte sich fragen, was es war, denn er kehrte eine ganze Weile lang nicht aus dem Gebäude zurück.

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