[h1]Was man sich über ihn erzählt[/h1]
Für einen Norn im besten Alter gibt es kein größeres Grauen als die Unbekanntheit - und doch ist es das, was den Kerl, der auf den Namen Rodec hört, für die meisten ausmacht. Kaum ein Skalde singt von seinen Heldentaten, denn es kursieren einfach keine großartigen Prahlereien. Und das trotz der diversen Trophäen in Fell und Knochen, mit denen sich nur ein erfahrener Jäger schmücken kann.
Eine Heimstatt scheint er ebenso wenig zu haben wie feste Jagdgründe - die unwirtliche Einsamkeit der Zittergipfel verschlägt den stillen Jäger mal hierhin und mal dorthin. Jedes Mal verschwindet er genauso unangekündigt, wie er in der Gegend aufkreuzte. Er agiert unabhängig und hinterlässt selten Spuren, weswegen die wenigsten seine genauen Methoden kennen. Dass die Schneeleopardin sein Totem ist, bleibt oft das Einzige, was er in Eigeninitiative preisgibt.
Wenn er in Siedlungen seines Volkes oder Freitstätten der Löwengarde einkehrt, dann meist nur, um stählerne Materialien aufzustocken - fast immer für Mechanismen, die man zum Fallenbau benötigt. Dabei bezahlt er meist in gutem Fleisch, denn an erlegter Beute scheint es ihm nie zu mangeln. Manchmal bleibt er für eine Zeit und trinkt einen Schluck mit den Einheimischen; übernachten tut er jedoch stets in der Wildnis.
[h1]Charakterdaten[/h1]
Name: Rodec
Geschlecht: Männlich
Alter: Unbekannt - Menschen würden ihn vielleicht auf Mitte Dreißig schätzen
Größe: 2,80m
Statur: Schlank - für einen Norn
Gewicht: 300kg
Augenfarbe: Blau
Haarfarbe: Sandfarben mit Rotstich
Geburtsort: Unbekannt - irgendwo im Eisklamm-Sund
Spezialgebiete: Fallen und Hinterhalt
[h1]Aussehen[/h1]
Die körperlich geringeren Völker sehen einzig das, was sie in fast allen Norn gezwungen sind zu sehen - einen gigantischen Fleischberg. Tatsächlich jedoch ist Rodec an nornischen Standards gemessen, obschon in Maßen hochgewachsen, ein relatives Leichtgewicht. Er hat aus der natürlichen Muskelmasse seines Volkes nie mehr werden lassen - sehnig und robust allerdings zeichnet sie sich unter der hellen Haut ab, die an den Armen in volkstypischen Knotenmustern dunkelblau tätowiert ist.
Da er nicht daran spart, jene Haut auch zu zeigen, mag dem Auge hier und da die blasse Ahnung einer Narbe auffallen, was davon kündet, dass der Jäger durchaus das bewegte Leben führt, für das seinesgleichen berüchtigt ist. Spuren wirklich schwerer Wunden sucht man allerdings vergeblich. Seine Bewegungen sind rasch, geschmeidig und zumeist lautlos - ganz, wie man es von Jüngern der Schneeleopardin erwartet.
Das Haar des Norn ist voll und lang, fällt ihm ungezähmt aber ohne zu verfilzen in sandfarbenen und rotstichigen Wellen auf die Schultern. Auch der Bart wird nicht geflochten, dafür aber erstaunlich gut getrimmt für soeinen vermeintlichen Wilden. Ein bisschen sieht er dementsprechend aus wie ein archetypischer Holzfäller - wäre er denn ein Mensch.
Rodec hat ein recht streng und hart geschnittenes Gesicht mit scharfen Brauen, die sofort ins Auge stechen. Dies jedoch scheint nicht sein Wesen widerzuspiegeln, denn auch wenn er schweigsam und gefestigt erscheint, trägt er häufig herzliche Laune im Blick und ist sich selten um ein mildes Lächeln zu schade. Die wachsamen blauen Augen bewahren sich allerdings eine stete Wahrnehmung der Umgebung, ohne dass es allzu vorsichtig wirkt.
[h1]Kleidung & Ausrüstung[/h1]
Der Norn trägt grundlegend Hosen und kurzärmlige Weste aus simplem Rohleder. Dass ein Großteil der tätowierten Arme frei liegt, scheint ihn trotz der klirrenden Kälte seiner bevorzugten Jagdgebiete nie so recht zu stören. Ein echter Norn friert nicht in Eis und Schnee.
Wo die grundlegende Kleidung allein schlichter nicht hätte sein können, wird sie doch merklich in den Schatten gestellt von der Menge an Trophäen, mit denen jener Jäger sich schmückt. Die robusten ledernen Handschuhe sind gefühlt mehr Schaufenster als Fingerschutz - in den linken wurden etliche entrissene Fangzähne und Klauen verschiedenster Kreaturen eingenäht, und an der Außenseite des rechten prangt das Stück einer Wirbelsäule, aus der noch die Ansätze abgebrochene Rippen sprießen.
Auch an den Stiefeln sind hier und da animalische Klauen befestigt, und seine Knieschoner scheinen doch tatsächlich die ausgemeißelten Frontseiten zweier Grawlschädel zu sein. Schmiedeeiserne Spangen in Form kleiner, stilisierter Leopardenköpfe befestigen das Fell eines Arctodus um seine Schultern, auch wenn er hin und wieder auch andere Felle am Leib trägt.
Besonders auffällig ist jedoch vorrangig die morbide, nur Mund und Kinn schützende Maske, die er häufig im Gesicht hat. Auf einer ledernen Basis wurden hier aufgespaltene Widerrhörner als Rahmen für die schaurigen, spitzen Zähne einer unbekannten Kreatur aufgeleimt, die mittig dazwischen prangen, so angeordnet, dass sie für den Betrachter einen neuen Mund fingieren.
Bewaffnet ist der Norn nur mit den nötigsten Dingen. Die einzige Waffe, die Rodec zu jeder Zeit am Leib trägt, ist ein großer Langdolch mit zweischneidiger, gefalteter Stahlklinge. Kenner können erahnen, dass es sich dabei um waschechten Deldrimor-Stahl handelt. Der Dolch hat ein ungewohnt langes, mit griffigen Lederriemen umwickeltes Heft, das sich bei genauerer Betrachtung als ein Oberarmknochen entpuppt.
Ein Jagdbogen aus Ulmenholz ist ebenfalls in seinem Repertoire, dessen aufgeleimte Nocken aus Hirschgeweih geschnitzt wurden. Zwei kleine Rehschädel rahmen den nicht biegenden Griffbereich der Waffe ein. Die Maße des Bogens sind halbwegs kompakt, dem nomadischen Leben angemessen - für einen Menschen wäre die Fernwaffe noch immer riesig und unmöglich zu spannen, für einen Norn bewegt sich das Zuggewicht jedoch nur im mittleren Bereich. Einen Köcher dazu scheint es nicht zu geben, und er fertigt selten mehr als ein halbes Dutzend Pfeile - diese allerdings sind mit guten Stahlspitzen bestückt.
Ansonsten besitzt er zwei schlichte Beile mit kurzem Griff und langen Spornen auf der Rückseite. Die kleinen Äxte eignen sich gleichermaßen zum Holzhacken wie auch als Wurfwaffe.
Da Rodec keinen feste Heimstatt hat, transportiert er all seine Habe, sobald er den Standort wechselt, in einem großen, rohledernen Rucksack, der stets ordentlich gefüllt ist und einiges Gewicht zu haben scheint. Häufig sind größere Felle oder Geweihe daran festgebunden, die zum Tauschhandel taugen. Wo er das Gepäck abseits der Reisezeit unterbringt, ist ungewiss. Bei Trinkausflügen in die besiedelten Gebiete hat er es nie bei sich.
[h1]Bekanntes zur Vergangenheit[/h1]
(reine Meta, RP-Entwicklungen nicht inklusive)
Spoiler anzeigen
Es ist so gut wie Nichts über die Vergangenheit dieses Norn bekannt. Man weiß, dass er immer schon im Zeichen der Schneeleopardin stand und irgendwo im Eisklamm-Sund geboren wurde, doch er scheint sich gesellschaftlich rar zu machen. Zumindest kursieren ein paar wenige Dinge, die er bereitwillig preisgibt. Darunter etwa das Wissen darum, dass er eine Zeit lang gern gereist ist und auch schon fernab der Zittergipfel gejagt hat. Er kennt nicht nur die Jagdmethoden der Norn, sondern hat laut eigener Aussage auch Einiges von der Kunst des Waldläufers bei den Menschen erfahren, auch wenn er es vermeidet, diesbezüglich von mehr als einem Kennenlernen zu sprechen.
Das vielleicht einzig Bemerkenswerte ist der Name seines Vaters - Hraguld. Hraguld Oklundsson etwa? DER Hraguld? Der, den sie vor fast einem halben Jahrhundert den 'Stollenfluch' nannten, nachdem er der Sage nach eigenhändig und einzig mit seiner treuen Streitaxt bewaffnet einen ganzen Hort neuer Schaufler ausmerzte, die damals die Ausläufer Wanderer-Hügel bedrohten? Er, der aus zahllosen Wunden blutete und doch die Köpfe all seiner maulwurfsartigen Feinde auf einem selbstgebauten Schlitten bis nach Hoelbrak zurückschliff, um alle seine Tat sehen zu lassen, bevor er mausetot umfiel? Ja, das war ein Krieger, von dem man ordentlich singen konnte, hin und wieder heute noch singen kann.
Der pompöse Hraguld allerdings war aus der Gegend um Hoelbrak - ein Ort, den Rodec nur auf einigen Abstechern als Erwachsener besucht hat. Es wurde schon gemunkelt, dass er sich bei den Flachlandvölkern etwas abgeschaut hat und Hragulds Namen vielleicht nur trägt, um wenigstens ob des Ruhmes seines vermeintlichen Vaters Beachtung zu ernten - welcher echte Norn tut denn sowas!