NAME: Páris / Der Schütze
Den bezeichnenden Namen „der Schütze“ erhielt Páris durch einen Vorfall, der eher eine possenhafte als eine ruhmreiche Erzählung abgibt.
Während seiner Zeit in einer Schar von Wegelagerern und Banditen kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der eine Gruppe dorfeigener Soldaten – mehr selbsternannte Kämpfer, die den Räubern teils an schlechten Methoden in gar nichts nachstanden – sie in die Enge trieben. Für einen aus seinen eigenen Reihen stand es schlecht, weil ein Kerl mit einem großen Wetzmesser nahe daran war, ihn mit seinem Instrument zu erschlagen. Páris sollte, um ihn zu retten, einen Schuss abgeben, aber weil es ein rechter Tumult war, hatte er keine Zeit zum Zielen und schoss daneben. Die Kugel drang nicht dort ein, wo sie hintraf, sondern prallte ab und schlug doch noch als Querschläger in den Kopf desjenigen ein, den er eigentlich von Anfang an zu treffen versucht hatte. Dass eine gewisse Ironie mit dem Namen in Verbindung steht, regt Páris nicht auf.
ALTER: 28
HERKUNFT: Kessex
Über seine genaue Herkunft hält Páris sich bedeckt. Dieser Teil der Vergangenheit liegt zu weit zurück, um noch irgendeine Rolle zu spielen. Er stammt vermutlich von einfachen Leuten ab, ebendaher hat er nur die Bildung, die ihm das Leben selbst beigebracht hat. Er kann mehr schlecht als leidlich lesen und schreiben, dafür deutet alles darauf hin, dass er eine Kampfausbildung in irgendeiner Form haben muss und wahrscheinlich schon früh damit begonnen hat, sich Gewalt auszusetzen. Die Feder mag mächtiger sein als das Schwert, aber nicht in Páris' Händen.
CHARAKTER // AUSSEHEN:
Páris gehört nicht zu den Menschen, die erst sprechen und dann denken; eigentlich spricht er überhaupt nicht besonders viel. Trotzdem hat er eine gesellige Ader, einen ruhigen Witz und ein gelassenes Gemüt. Seine Schläue ist eine Bauernschläue, nicht die eines Gelehrten. Das Leben hat ihn zu einem Prügel geformt, der in der richtigen – oder eben gerade falschen – Hand eine grausame Zugkraft entwickelt.
Sein hochgewachsener Körper ist ein athletisch gestählter Schild, und obwohl er erbarmungslos mit Klingen ist – vornehmlich kürzeren, einhändigen -, löst er einen Konflikt hauptsächlich mit bloßen Händen, wenn Befehl oder Situation ihm nichts anderes abfordern. Páris hat Erfahrung mit Schusswaffen und stellt sich damit gar nicht einmal schlecht an, im Gedränge ist aber das Beste, was ein Mensch tun kann, sich aus der Nähe seiner Schussbahn zu bringen.
Entweder er ist ein großer Überleber oder aber er hat in einem unverschämten Maße mehr Glück als Verstand. Immer wieder war er Teil von Banditengruppen und Räuberhaufen, und bisher ist er noch jedes Mal lebendig davon gekommen, wenn eine Bande zerstreut wurde oder alle anderen Vaganten aufgebaumelt waren. Er ist erst seit kurzem in der Stadt, den größten Teil seines Lebens hat er als Nichtsesshafter in heruntergekommenen Blockhäusern in geheimen Quartieren oder in fieber- und ruhrstinkigen Höhlenverstecken zugebracht, hat sich zwar in Löwenstein für eine Weile als Dockarbeiter verdingt, aber niemals wirklich etwas von der Stadt gesehen.
Makellosigkeit kennt Páris nur von feinen Damen und unmannbaren Jünglingen. Sein Gesicht ist hübsch von Natur, aber um als Schönling durchzugehen fehlt es ihm an Eitelkeit. Er wäscht und pflegt sich, wenn er es einrichten kann, manchmal sieht er gut aus, manchmal abstoßend. Sein Haar beweist eine außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegen seinen legeren Lebensstil, denn es glänzt dunkel und gesund auf seinem Kopf. Seine Haut ist wettergegerbt was die Farbe angeht, dazu nicht allzu selten von einem schmutzigen Film belegt, darum haben die hellen Augen in dem dunklen Gesicht eine seltsame Wirkung.
Er hat viele kleinere und unauffälligere Narben und manche größere. Ein alter Klingenschmiss zieht sich hell über sein Schlüsselbein.
Seine Schönheit ist weder besonders eigenwillig noch sticht er auf eine sehr interessante Weise zwischen anderen skrupellosen und kantigen Gestalten hervor. Er taugt nicht zum Philosophen und hat kein Zeug zum Anwalt, wer aber ein Auge auf seine Muskelkraft und Koordination wirft, wird schnell erkennen, dass Páris sein Salz wert ist.