Es war ein mal ein Junge, der nicht träumen konnte.
Jeden Morgen, nachdem er aufgewacht war,
ging er in einen Wald, weil er hoffte, dort etwas traumhaftes zu entdecken.
Eines Tages fand er einen Schmetterling mit tiefblauen Flügeln,
welches in einem Spinnennetz gefangen war. Der Junge befreite es
aus dieser Falle und hielt den Schmetterling an den Flügeln fest.
Der Schmetterling zappelte und versuchte zu fliegen, da sagte der Junge:
"Ich habe dich aus dem Spinnennetz befreit, und du willst es mir danken,
indem du weg fliegst? Das erlaube ich nicht." Und damit riss er
dem Schmetterling einen Flügel aus. Der Junge wollte,
dass es bei ihm bleibt. Er besorgte sich einen Käfig
für den Schmetterling und frische Blumen, die er in ebendiesen legte,
damit der Schmetterling Nektar zum trinken hatte. Auch den Schmetterling
setzte er auf eine Blume und den Käfig stellte er auf sein Nachtschränkchen,
als Glücksbringer, damit er nun wieder träumen könne.
Als Der Junge sich dann am Abend schlafen legen wollte,
sah er vorher noch einmal zum Nachtschränkchen und entdeckte dort
den Schmetterling tot auf dem Boden des Käfigs.
Er nahm ihn heraus und hielt den leblosen Kadaver in den Händen.
Todtraurig darüber jammerte der Junge: "Möchtest du mir das nicht
heimzahlen? Bekämpfe die Spinne, die dir das angetan hat!
Nicht der Spinne im Wald, sondern die Spinne mit der Menschenform.
Räche dich doch... sei grausam und brutal, reiß mich in Stücke.. aber lebe!"
Kein Tag verging, als das Haus, in dem der Junge lebte, niederbrannte.
Der Junge kam mit schwersten Verbrennungen ins Hospital. Seraphen erklärte man,
dass er bloß den Schmetterling verbrennen wollte. Es sollte eine angemessene
Bestattung bekommen. Wie bei einer Beerdigung. Zwei Tage später starb der Junge,
doch er wollte, dass seine letzten Worte als Inschrift
auf seinem Grabstein eingraviert werden.
"Ich habe seit langem wieder einmal geträumt.
Da war ein Schmetterling in einem Spinnennetz gefangen.
Doch dieser Schmetterling hatte keine Flügel.
Und dieser Schmetterling...
war ich."
-Kohaku Masamune