Vergangen ist Winter um Winter, soviele, wie die Wälder uns Bäume schenken. Jora und Svanir, Geschwister im Blute, beide noch jung doch voll Eifer und Mut. Über Berge, durch Täler, Schwarzes Gezauber, So zogen die Jahre, so fiel der Schnee und auf Weiß tropfte Rot wenn der Nornbär erschien. So lag es an Jora die Spur zu verfolgen, sie lief auf der Jagd, jahrein und jahraus. Erinnert euch, Norn, an den Schrecken der Berge!
Verhallt sind Lieder um Lieder, soviel, wie die Abendfeuer uns Flammen schenken.
Verklungen sind Hörner und Rufe, soviele wie Schlachten wir haben geschlagen.
So höret die Saga, erzählt seit vielen Wintern, vielen Liedern, vielen Schlachten,
von Jora und Svanir die zogen zum See.
Jora mit dem Haar aus Flammenherz, geliebt von der Bärin! Ihr Leib voller Kraft, so scharf ihre Augen.
Svanir vom Raben, durchdrungen mit Geistersegen! Finger voll Wunder, so scharf war sein Geist.
So zogen sie aus, ihre Namen zu brennen in die Lieder und Sagas des großen Volkes.
sie jagten zusammen,
die eine stets Stütze des anderen Tat.
Bis eines Tages sie kamen an Drakkars Ufer, ein Hort voller Übel in Nornenlied.
Und Jora sprach: "Svanir, so dunkel, es lauert im Eise. Lass ziehen uns weiter, die Beute ist nah!"
Und Svanir sprach: "Jora, ich spüre die Macht. Lass mich ziehen die Fäden, erwecken den Schläfer!"
Verlockung der Tiefe.
Das Unheil im Eise, es regte sein Haupt!
Es bebten die Berge,
der Himmel selbst weinte.
Kaltweiße Tränen auf der Geschwister Geschick.
Jora blieb standhaft, doch die Bärin verließ sie, vertrieben vom Griff dunkler Finger der Bosheit
Doch Svanir, er packte mit Gier nach dem Unheil: Statt dem Bruder der Nornbär die Fratze erhob.
Die Höfe verwüsten, die Wanderer töten, so schuf sich der Nornbär die eigene Jagd.
Legenden erzählen, so groß wie drei Jotun mit Zähnen so scharf wie zwölf Klingen er war.
Kein Norn konnt' ihn brechen,
kein Norn konnt' ihn finden,
den Nornbär, Plage der Lande im Eis.
Die Bärin ersehnend gab Jora den Schwur,
nicht zu rasten ehe Svanirs Leben geendet,
nicht zu ruhen bevor nicht der Fluch von ihm weicht.
Voller Mut und Geschick, im Geleit treuer Streiter stellte sie schließlich Nornbär und ertrug ihre Last
jenes Wesen, einst Bruder, eins Blut und Vertrauen,
von Schwester Hand starb er höhnend im Schnee.
Und Jora, sie weinte die eiskalten Tränen, die Bärin sie schützend mit Pranken umgriff.
Ihren Namen bekam sie, ihr Blut ward gereinigt als die eigene Klinge des Bruders Leben nahm.
Erinnert euch, Norn, an das Opfer der Jora!
Erinnert euch, Norn, an die große Legende: Taten voll Schmerz seien dennoch getan!
Gesungen und getrommelt vom Skalden Eik Johansson,
Bezwinger Bren Weisgeists von Lornars Tor, Betörer der Skrinna mit der Goldenen Kehle und Niedersinger von Stjarna Bogensang aus Kevachs Gehöft,
nach der großen Legende aus uralten Tagen,
gehört um den Jorastag in Rekkins Rast,
wie es Brauch ist unter den Norn.