Der Raum war abgedunkelt. Nur wenige Kerzen und Fackeln erhellten den Raum so das er großteils in Dunkelheit getüncht war. Ein tiefer Atemzug durch die Nase folgte und er roch schwelende Kohlen, hörte ein knistern und knacken was von einem Kamin ausging. Die Sinne waren geschärft und die Haut fühlte sich seltsam an als würde er jedes kleine Haar wahrnehmen, jeden kleinen Wind und jede Nähe wenn jemand an ihm vorbeiging. Es war ein seltsames, unheilvolles Gefühl was ihn erfüllte und ein Schaudern ging über seinen Rücken so das sich die feinen Härchen aufrichteten und die Gänsehaut auf seinem Körper offenbarte. Er versuchte ruhig zu bleiben, doch wenn man die Hand auf seine Brust legte hörte man das Herz wild in ihm schlagen. "Warum sind wir heute hier?" fragte ihn eine ältere Stimme die von einem Mann stammen konnte die man sich gleich wie einen Großvater vorstellen konnte, doch er sah ihn nicht. Es dauerte einige Sekunden ehe er antworten konnte da sich die Gedanken soweit gesammelt hatten. "Um meinen Geist zu befreien." gab er die Worte gepresst weiter. "Schön und gut aufgesagt, aber was heißt es?" verlangte der Mann sogleich von Arian zu wissen und er wusste keine Antwort drauf. Er ließ die Gedanken wild umher schweifen, dachte nach, die Bedeutung, es musste einfach sein, das wusste er und nach wenigen Augenblicken hatte er die Antwort. "Es bedeutet, dass ich nicht aufgeben soll, das ich unter keinen Umständen breche, egal was passiert."
Erst waren nur Schritte zu hören und der Kopf wendet sich nach links und rechts, er konnte den Mann mit den Augen nicht erfassen, die Stoffbinde verhinderte es, doch er roch ihn wenn er ganz nah war, der Geruch nach geöltem Stahl, nach Leder, es war so intensiv als würde er seine Nase an der Rüstung des Mannes reiben. Er spannte die Arme an. Die jetzt schon leicht definierten Muskeln des Jungen der mal gerade 13 Jahre alt war, belegten den Körper und gaben ihm langsam eine Form und zeigten eine Richtung zu was er ausgebildet werden sollte. Noch einmal ging ein tiefer Atemzug durch die Nase in die Lunge als wollte er sich selber beruhigen. Ein zittern ging durch den Körper, eine innere Aufregung die sich aufbaute, eine Spannung die kaum zu übertreffen war. Es war eine Aufregung die sich immer weiter aufbaute und die dafür sorgte, das seine Sinne erweitert wurden, jetzt wo die Augen weg waren und er nur noch riechen und tasten konnte, war alles viel intensiver, aufregender und er konnte es kaum abwarten die Worte des Mannes zu vernehmen, ihn endlich zu erlösen damit er weiß ob er mit der Antwort war zufrieden oder doch nicht.
"Gut... gut... zumindest teilweise richtig. Du musst es fühlen, du musst dich loslösen von dem was dich hier in dieser Welt hält. Jeder Schnitt den du überlebst macht die stärker, jede Wunde die du erleidest lässt dich etwas lernen, jeder Schmerz zeigt dir, das du noch unter uns weilst und nicht schon längst woanders bist." Arian nahm die Worte des Mannes auf wie ein Schwamm der am verdursten war und jeder kleiner Tropfen seiner Stimme wurde dankbar angenommen, denn das hieß er war nicht alleine. Er versuchte seine Arme ein wenig zu bewegen, doch dann spürte er schon den Zug an den Handgelenken und die festen Schnüre darum. Sie brannten schon aufgrund der Anstrengung. Die Muskeln traten nur noch weiter hervor und ein leichter Schweißfilm bildete sich auf der Haut während man ein Ächzen von ihm vernehmen konnte. Die Luft war so stickig wie warm, trotz das sein Oberkörper frei von jeder Kleidung war. "Halte es aus und du wirst belohnt... bereit?" Arian hatte schon zu lange auf diese Frage gewartet und trotz des innerlichen Dranges nein zu sagen nickt er einfach nur und ehe er noch was anderes sagen konnte, kamen die Worte "Tut es." aus seinem Mund, dann wollte er einfach nur noch schweigen und noch einmal spannte sich alles in ihm an, der Moment wenn der Blitz einschlägt, er erwartete ihn nur, doch keine Vorfreude war es die ihn so innerlich zeriss, dann knallte es und ein brennender schmerz in seinem Rücken ließ ihn aufschreien. Er hatte alles erwartet, aber nicht diesen Schmerz dem er sich zu stellen hatte. "Eins..." kam die Stimme des Mannes ruhig nach dem ersten Peitschenhieb der den Raum erfüllte, welcher so aussah als könnte es ein Folterkeller sein.
Die Nacht war schon weit fortgeschritten und der Mond hatte den Zenit schon passiert während man aus dem Keller des alten Gemäuers die Schreie selbst von draußen vernehmen konnte die so unheilvoll klangen...