damals....
Lucius lag auf dem Rücken und blickte an die Zimmerdecke.
Kleine Risse zogen sich durch den Stein und hier und da blätterte etwas Putz ab. Dennoch war es sehr schön hier.
Unten in der Küche klapperte es leise. Petra kochte wohl gerade wieder.Was hatte Lupin zu ihm gesagt?
"Tu ihnen kein Unrecht an? Das hat der alte Mann nicht verdient?" Waren das seine Worte? Lucius drehte sich auf dieSeite, sein Blick lag auf dem Mantel. Rote Seide schmückte das Leder von innen und der Name "Bevala" glänzte in goldenen Fäden.
Lupin wollte ihm helfen, sie zu finden.. herauszubekommen wer diese Frau war.Doch wollte er das wirklich? Reichte es nicht langsam?
Ein zarghaftes Klopfen an der Tür. "Lucius? Kommst du essen?" Andrews Stimme war ohne Kraft. Jeden Tag kam er nach oben und klopfte, fragte ob sein Sohn nach unten kommt und bekam nie eine Antwort. Lucius rollte sich vom Bett, zog seine Hose an, schlüpfte in die Weste und öffnete die Tür.Alte, müde, hoffnungslose Augen blickten ihn an. Andrew wusste nicht was er sagen sollte, stand nur da und blickte Luc entgegen.
"Was gibt es denn zu essen?", Lucius lächelte und auch Andrew wurde klar, dass die schlimmste Phase überstanden war. Jedenfalls hoffte der alte Mann dies sehr, was an einem leisen Aufatmen deutlich wurde. "Petra hat Kartoffeln und Gemüse gemacht. Glaube auchMoa-Steak."
Lucuis nickte und schob sich an Andrew vorbei, schloss die Tür hinter sich.. sein letzter Blick in das Zimmer galt dem Mantel.
"Schön das du wieder Hunger hast Junge. Tat gut das Alexandre hier war?"
"Du weißt doch das er nicht anders kann. Der Retter der holden Jungfrauen..." "... er hält die Familie zusammen.", warf Andrew ein und
blickte Lucius mit einer Ernsthaftigkeit an die verriet, dass er tatsächlich daran glaubte, das Lupin ihn gerettet hatte. Damit er nicht
an der Gewissheit des Verlusts seiner Eltern zerbrach. Luc betrachte seinen Ziehvater genauer. Die Haare, die bereits weiß wurden als er ihn
aus Löwenstein mitgenommen hatte, wurden immer lichter. Sein Gesicht war durchzogen von kleinen Falten die nur an Augen und Mund tiefer wurden und jede für sich war ein Zeuge der vergangenen Jahre.
Als Lucius seinen Dienst antratt waren sie noch nicht so deutlich zu sehen und als er zurück kam nicht mehr zu übersehen.
Andrew streckte sich und legte die Arme um seinen Jungen, der immer sein Junge sein würde. Genauso wie Lupin hatte er einen Platz im Herzen des alten Herrn der nicht leichtfertig verspielt werden durfte.
"Komm Junge, deine Schwesterwartet schon." Mit diesen Worten lies Andrew ihn los und ging Richtung Küche. Die Stufen knarzten leise, als sein Gewicht dem Holz einigesabverlangte.
Lucius strich über das Gesicht und dann vom Nacken durchs Haar. Seine Schulter tat immernoch leicht weh und die bläuliche
Färbung an seinen Augen lies auch nur langsam nach.
*Wo ist eigentlich deine kleine Freundin?* Lupins Worte hallten plötzlich durch seinen Kopf. Eine der Fragen auf die er auch keine Antwort hatte. Sie verschwand, nachdem sie beim Saizew waren, obwohl sie ihm vorher noch so viel gestanden hatte. Oder hatte er sich das in seinem Laudanumwahn zusammengesponnen?
Lucius schüttelte den Kopf, vertrieb die Gedanken und folgte Andrew hinunter in die Küche.
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