Spoilergrund
ooc: Hier hat's hin und wieder verbale Gewalt
Geschichte
Ich war mir zu Beginn der Angriffe nicht sicher gewesen wie die Stadt darauf reagieren würde. Nicht dass es mich über die Maße interessiert hätte. Aber es lag in meiner Verpflichtung mir ein Bild von der ganzen Sache zu machen. Am Ende kam ich zu einem ernüchternden Ergebnis. Die verräterische Hure auf ihrem Thron hatte allen ihren Schwanz gezeigt (mal wieder) und ihre kleinen, geistlosen Hampelmänner starben jetzt vor den Toren ihrer schönen Stadt wie die Fliegen im Sommer auf dem Arsch der Rinder in der trügen Mittagshitze. Es hatte mich wahrlich nicht überrascht, dass Jennah selbst diese Sache dazu benutzte sich zu profilieren. Man sah und hörte nichts von ihr und konnte förmlich dabei zu sehen, wie die Stadt zugrunde ging, aber dann, wenn es hieß als strahlender Ritter vor die Menge zu treten, dann war sie ganz vorne mit dabei. Mal ganz davon ab was es für ein gewaltiges Machtpotenzial voraussetzen musste so einen allumfassenden Schutz aufzubauen, kotzte die elende, schuhlose Schlampe mich einfach nur noch an.
Auf der anderen Seite hatten all jene, die sich Königstreue schimpften, es ja gar nicht anders verdient. Hachelten ihrer Herrin nach wie stumpfsinnige Köter, die darauf hofften einen Krümel vom Tisch ab zubekommen, wenn ihre Zungen nur besonders weit aus ihren Hälsen heraus hingen. Heuchelten ihr mit ihrem fauligen Atem Bereitschaft und Verlässlichkeit entgegen und packten dabei aber schon hinter ihren Rücken Hab und Gut zusammen, nur um im nächsten Moment nichts mehr weiter als eine sich verflüchtigende Staubwolke am Horizont zu sein. Diese Leute wussten doch gar nicht wirklich was es bedeutete sich ihrem Land, ihrem Volk ganz und gar zu verschreiben. Was es hieß sich für den Schutz ihrer Lieben in den Krieg zu stürzen. Sie waren allenfalls billige Kopien einer kaltschnäuzigen Realität, der es an jeglicher Konzentration fröhlicher Würze mangelte. Krieg...Das war doch lächerlich. Das hier war doch kein Krieg! Das hier war, wenn man ihm denn unbedingt einen Namen geben wollte, vielleicht gerade einmal so etwas wie ein im Grunde überflüssiges Ärgernis. Krieg...Lächerlich. Eine Belagerung! So ein Unsinn. Ich habe schon Belagerungen gesehen und mit gemacht und das hier, bei den Göttern, das war wirklich keine. Die Portale standen offen, die Tore sowieso und jeglicher Weg in die Stadt war selbst für Hans Fritz Tunichtgut mit verbundenen Augen und abgeschnittenen Füßen problemlos zu beschreiten. Ja gut, man wurde jetzt kontrolliert. Na und?! Bei uns sieht die harte Realität so schon seit Jahren aus! JAHREN! Beschwere ich mich? Hin und wieder, ab und an. Aber das ist ja nicht miteinander zu vergleichen. Ich immerhin folge meinen Prinzipien. ICH habe ein Ziel im Kopf, das weit über das bezwingen einer Minderheit hinaus geht.
Der weiße Mantel. Solche Affen. Die hätten mal lieber in ihren Verschlägen bleiben und weiter auf ihren Eiern brüten sollen. Sind doch im Grunde nicht besser als die Seraphen. Glucken beieinander und brüten über Pläne, die sie sowieso niemals auch nur im Ansatz erfolgreich in die Tat umsetzen können. Folgen falschen Priestern, die ihnen das Blaue vom Himmel versprechen und paktieren mit Kräften, die sie am Ende, ich bin mir sehr sicher, selber verzehren werden. Plötzlich ist jeder ein Mesmer. Plötzlich jeder ein Meistermagier oder Kleriker, der mit einem Fingerschnippen die Welt zum Guten verändern kann. Plötzlich will jeder helfen. Und die, die es schon die ganze Zeit über im Stillen getan haben, sehen sich jetzt mit einem Mal vor dem Problem stehen, dass all diese unwichtigen Würdenträger sich meinen einmischen zu müssen und das nur um ihre feisten Ärsche davor zu bewahren noch unwichtiger zu werden, als sie es ohnehin schon sind.
Wenn es nach mir ginge...dann könnte der Mantel hier ruhig einfallen. Er könnte all diese Fratzen zerschlagen und sich dann selber zerfetzen. Über kurz oder lang würde er das mit Sicherheit. Ihm fehlt es an Disziplin. Ihm mangelt es an Überzeugung. Er arbeitet mit Lügen und dem Mittel der Einschüchterung. Man kann keine Revolte gewinnen, wenn man vor seinen Leuten nicht mit offenen Karten spielt. Aber das glaubt einem ja niemand. Sie wissen es ja alle besser. Sie, die großen, tollen, anbetungswürdigen Idioten, die sich von ihren inzestuösen Schwachsinnigen verehren lassen. Wenn ich aufs Scheißhaus gehe, dann kommt da der selbe Driss raus, wie bei jedem anderen auch und solange sie nicht begreifen, dass wir alle gleich sind, werden sie immer und immer und immer wieder mit ihren hässlichen Visagen vor eine Mauer der Ignoranz laufen, die sie sich selber erschaffen und in den Weg gesetzt haben.
Das regt mich auf! Dieser Dreck! Das ist doch alles sinnlos! Wieso muss ich mich immer wieder mit der nicht vorhandenen Fähigkeit zur Selbstreflexion solcher stupiden Arschlöcher herum schlagen?! Ich finde...ich finde das unter uns gesagt wirklich...dass sie mal etwas mehr Rücksicht auf mich nehmen könnten. Mich und meine Leute, die wir wirklich etwas tun um die Zukunft ins Positive zu verändern. Wir halten nicht stundenlange Reden in gefüllten Keller, während unsere „Getreuen“ sich ein billiges Bier nach dem nächsten in den Rachen stürzen. Wir haben es auch nicht nötig uns in ellenlange Monologe zu werfen, in denen es nur darum geht wie toll und gut und einzig wahr und gülden wir sind. Oder wie erstrebenswert es ist sich uns anzuschließen. Wir sind einfach was wir sind und wir sind damit zufrieden! Wir tun Dinge. Wir reden nicht bloß darüber. Wenn wir sagen, dass wir eine Stadt einnehmen, dann tun wir das auch. Wenn wir sagen, dass wir Charrfleisch von unserem letzten Raubzug in Tavernen einschleusen...Dann tun wir das! Wenn wir sagen, dass wir Brunnen in die Luft jagen, Wasser vergiften, Häuser sprengen, Leben nehmen, Maulwürfe einsetzen, Verräter öffentlich hingerichtet zur Schau stellen...DANN TUN WIR DAS AUCH! Aber wir gehen verdammt nochmal nicht her und starten eine Belagerung offensichtlich nicht ausreichend durchdacht und einfach aus dem Wunsch heraus es zu tun. Wir zetteln keinen offenen Krieg mit einer so unglaublich unzureichenden Vorbereitung an! Das ist doch Schwachsinn! Das tut doch weh! Im Kopf! Im Hirn! Sofern sie so etwas überhaupt besitzen.
Wieso muss ich mich denn schon wieder mit so etwas herum plagen?! Waren denn der Winterball und seine modischen Entgleisungen noch nicht genug? Wieso quält ihr mich denn so? Habe ich denn nicht schon genug Opfer gebracht? Reicht es denn nicht, dass ich diese UNFARBE tragen muss? Ist es denn noch nicht genug, dass ich meine Zeit mit dieser magersüchtigen Närrin verbringen, in die Visagen dieser schmierlappigen Silberschwingen gucken und mein Lächeln an all diese schwanzgesteuerten Skrittärsche verschwenden muss? Und zu allem Überfluss ist uns auch noch der Kartoffelschnaps ausgegangen...Lyssa...gib mir Kraft. Gib mir Kraft diesen Wahnsinn zu überleben. Der weiße Mantel muss fallen. Ich will mich endlich wieder um die wirklich wichtigen Dinge kümmern können.
Sprach sie und stellte das letzte Weizenbierglas falsch herum auf das Abtropfgitter neben dem Spülstein.
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