Sooc~

(Für Tsachy,daspete und Salem. Nichts großes, aber überfällig!)
----------------




Löwenstein war zur blühenden Metropole aufgestiegen, ein Wahrzeichen des Widerstands und Neubeginns. Wo, wenn nicht hier, hätte man Zuflucht vor dem Tumult suchen sollen, der gegenwärtig Götterfels befiel?
Es war der Rückzug für einen Moment der Sicherheit gewesen. Fort von der täglichen Angst, die magische Barriere über den Mauern könne einreissen und die Blutgeschosse in die Straßen schlagen.
Sie hatten das Heim zurück gelassen und sich vertrauensvoll in ihre Hände begeben, wissend, dass die Schlangentochter bereits die nächste Zuflucht auserkohren hatte.
Eine von vielen, doch jene, die noch am meisten Seele, Charakter und Geschichte besaß.


Hier, in dem alten Haus am Strand, dass selbst Scarletts Angriffe überstanden hatte und wo ihr zweites Leben im Dienste des Ordens begonnen hatte, wurde auch der Grundstein für ihre Erbin gelegt.
Der Auftrag war simpel, gemessen an den Fähigkeiten ihrer Vertrauten.
Verfolgung und Observation, mit bestmöglichen Ergebnissen und ohne sich zu zeigen. Ersteres hatte Alexa mit Bravour gemeistert, wie sie erwartet hatte, letzteres jedoch, erwies sich als ausbaufähig.
Letztendlich war es aber nicht schlimm. Man musste auch improvisieren können und obgleich Alexa das getan hatte- im Übermaß wohl- war der Magister ohne weitere Schäden in Löwenstein angekommen.
Man hatte ihn in einem Gasthaus untergebracht wo er warten sollte und natürlich begann hier alles schief zu laufen.
All die voraus gegange Planung, dass informieren der löwensteiner Zweigstelle- zunichte gemacht von einem überdurchnittlichen Intellekt, mit der Hörigkeit eines altklugen Kindes.
Mie hätte es besser wissen sollen, denn sie hatte zwei davon, doch die Erwartung zur gesunden Selbsterhaltung des Asura, hatte sie eindeutig überschätzt.


~Es ist faszinierend, wie jemand mit dieser herausragenden Intelligenz, so kleingeistige Entscheidung treffen kann.~
Sie hatte es gesagt, bevor sie sich auf den Weg machten, um den Magister in Empfang zu nehmen.
Worauf sie es bezogen hatte, war ihr mittlerweile nicht mehr klar, doch vielleicht hatte sie geahnt, dass die Nacht noch Schrecken bereit hielt.
Vielleicht hatte sie ein Gespür dafür entwickelt, wann diese Schrecken auch sie betrafen, als die Schüsse in der Ferne fielen und der kleinen Gruppe verriet, wo es ihr Ziel hin verschlagen hatte.
Und sie behielt recht, als man den leblosen, kleinen Körper am Strand fand und der Anblick sie bedauern ließ.
Es war seltsam, denn sie kannte den Asura nicht und doch bedauerte sie es, wo die Gelegenheit zum kennenlernen verstrichen war.


Er hatte es gut gemeint, ganz gewiss und doch hatte er unheimlich dumm gehandelt und nun dafür bezahlt.


Einer der Männer enthob den schlaffen Leib seinem Sandgrab, um ihn fort zu bringen.
Sooc hatte wacker gekämpft, um zu ihnen zu finden, da war es nur gerecht und richtig, wenn man seinen Leib nicht der einsetzenden Flut überließ, zumindest fürs erste.


Am Ende der Nacht fand sie sich an einem anderen Strand wieder. Auch hier waren irgendwann blutige Spuren hinterlassen worden, doch nicht in diesen Tagen und nicht heute.
Das einzige Bedauern das in diesem Teil Löwensteins den Abend erfüllt hatte, war die Entscheidung ihres jüngsten Sohnes gewesen, an den Tentakeln einer Qualle zu lutschen, kurz bevor der Vater ihn sich packte und das wabbelige Tierchen zurück ins Meer warf.


Ein Opfer wurde der ewigen Weite also dargebracht, wo man ihr ein anderes vorenthalten hatte und nach einem Abend voller Schrecken und bedauern , endete die Nacht in den Armen der Familie, in Dankbarkeit um ihre Sicherheit und dem stillen Versprechen, keine dummen Entscheidung zu treffen~

Kommentare 2