Snezana & Ljubo
„Du hast Nerven hier aufzutauchen, Maya.“ Seine Stimme klang wie die seines Bruders, benebelt blinzelte ich hinauf in sein Gesicht. „Ljubo..“ Er hatte mich an einen der Stühle gefesselt. „Hm-mhm.“ Er krümelte reichlich von dem gelben Pulver auf das dünne Zigarettenpapier. „Das solltest du nicht rauchen.“ raunte ich heiser. Wie lange war ich weggetreten? „Das ist nicht für mich. Das ist für dich, Maya. Wenn sie kommt, solltest du etwas aushalten können.“
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Ihre schrille Stimme erreichte irgendeinen Punkt in meinem Hinterkopf. Die Tortur dauerte schon eine Weile, längst verstand ich nicht mehr alles was sie mir vorwarf. Nur das es um ihren Sohn ging. Ihren zweiten Sohn. Der andere stand lächelnd hinter ihr, angelehnt im Türrahmen. Ich ließ es zu, denn sie hatten mir mit den Fesseln keine andere Wahl gelassen. Außerdem hatten sie recht. Es war meine Schuld.
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Ihr Handrücken traf mein Gesicht erneut, doch diesmal fühlte es sich anders an. „Scheiße..! Ich hab doch gesagt, dass du aufpassen sollst.“ Ljubo riss seine Mutter von mir weg und holte zu einem weiteren Schlag aus. „Tu es nicht.“ hauchte ich. Sein panischer Blick fiel auf die aufgeplatzte Wunde an meiner Wange. „Tu es nicht.“ wiederholte ich und kanalisierte die Magie bereits in meinem Inneren. Ljubo zögerte und seine mittlerweile hysterische Mutter schrie ihn an und zerrte an ihm. Ein Tropfen Blut fiel auf meinen Oberschenkel.
Kommentare 5
Motte
Also ich mag diesen Ljubo, der scheint sich zumindest etwas um sie zu sorgen.
Border
Sehr schön. Man hat eigentlich eine Beschreibung was passiert, aber versteht es trotzdem nur fetzenweise. Die entstandenen Lücken werden dann mit reichlich Interpretation gefüllt.
Kurz, würzig, das sähe ich irgendwann gerne mal zu einer richtigen Kurzgeschichte ausgeschrieben.
Saso
Entschuldigung?! Ich möchte bitte mehr sehen!
Minna Autor
Ery hat gesagt das reicht so.
Erythna
Ery bleibt auch dabei