❀ Das Gift der Assistentin ❀

Charakter: ❀ Chinoha ❀


Als Ashoka mit der Bitte auf sie zukam, war Chinoha mehr geschockt als sie zugegeben hätte. Ihr Gift war letzten Endes tödlich, daran würde sich nie etwas ändern. Das wollte sie auch nicht. Zusammengerollt lag sie auf der rechten Seite unter der Decke. Hielt sich den linken Arm. Schon bevor der Pfleger mit merklichem Respekt den Verband anlegte, hatte das Gift aufgehört zu tropfen. Aber das sich die Wunde nicht so schließen wollte wie sonst, lag einfach daran das sie schlecht fühlte. Ein Schlechtes Gewissen hatte.

Cygalls Hitzeausbrüche mit ihrem Gift unter Kontrolle zu halten, war ein Zweischneidiges Schwert. Wenn es klappte, wäre er bis zur endgültigen Lösung von ihr abhängig. Ganz gleich wie sie es drehte. Eigentlich wollte sie das nicht. Wie sehr diese Abhängigkeit in die falsche Richtung gehen konnte, hatte sie schon bei Nathan erlebt. Dabei ging es nur um sein Stottern.

Aber endlich hatte sie Gewissheit, warum sie ihn nicht finden konnte. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie sehr Cygall im inneren vor Wut brodelte, weil man ihn so isolierte. Aber alles war nur zu seinem Besten. Auf der einen Seite würde sie sich freuen ihn wiederzusehen. Sich entschuldigen zu können. Aber auf der anderen Seite hatte sie Angst davor, wie er reagieren könnte. Jemand wie Cygall duldete keine Dominanz neben sich, kein weiteres Genie das ihn im besten Falle sogar noch in Frage stellte oder übertraf. Geschweige denn eine Abhängigkeit von seiner Assistentin.

Irgendwie tat es schon weh, dass er sie Assistentin genannt hatte. Aber am Ende war sie selber schuld, wenn sie ihn so schnell als Freund betitelte.

Die Urteilsverkündung stand kurz bevor. Die meisten von der Löwengarde sagten, dass ihr Urteil nicht so schlimm ausfallen würde. Aber keiner von ihnen hatte das letzte Wort und am Ende würde es keinen Unterschied machen. Zwar hatte sie nicht vor wieder zu den Hainhüter zurückzukehren, aber dann wäre es ihr wohl für immer verwehrt.