Charaktere: ❀ Chinoha ❀ - Cygall - Thuarad
Spoiler weil derbe Sprache!
Anmerkung: Es handelt sich nur um einen Teilausschnitt des ganzen RPs!
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Thuarad drehte sich noch einmal um und sah Chinoha an.
“Kommt Ihr mit uns?”
Einen Moment stockte Chinoha. Soweit hatte sie noch gar nicht gedacht. Das Bündel mit den restlichen Kleidern noch in den Armen, aber in Gedanken bei Boom und Lava, musste sie sich entscheiden. Lava wusste wie man überlebt. Sie würde das Lager verteidigen und sich um Boom kümmern, ganz gleich wie lange Chinoha weg war.
“I-ich ähm... also... das... J-Ja, ich würde vorerst... mitkommen.”
“Sehr gerne.”
Lächelnd sah der Historiker zu ihr. Drehte sich dann auf dem Absatz um und gab dem Gardisten ein Handzeichen zum Aufbruch. Ohne Umwege gingen sie zum Östlichen Durchgang. Chinoha legte ihre Ohrringe wieder an. Ein kleines Gefühl von Stärke und Schutz. Es war immer noch ungewohnt ohne ihre Pistolen. Aber all ihre Ausrüstung war noch in der Höhle. In der gesamten Zeit viel kein Wort davon. Weder die Höhle, noch ihre Kiste wurde gefunden. Cygall muss genauso wie sie völliges Schweigen darüber gehalten haben.
Der eisige Wind der kalten Zittergipfel wehte ihnen schon entgegen, bevor sie den Tunnel durch die Berge halb durchquert hatten. Auf der anderen Seite war es heller und noch viel kälter. Für den Moment konnte sie das ertragen, aber ihre Feuernadel vermisste sie dennoch. Schweigend folgten die drei dem Gardisten. Bis auf kurze Absprachen zum Weg oder Warnungen vor Rutschgefahr oder Felsen wurden nicht gesprochen. Eine Stille bei der man selbst auf der anderen Seite die Schneeflocken landen hören konnte. Das typische dumpfe rauschen von dicken Flocken. Erst als sie die Stufen zur Abtei erreichten, hielt der Gardist inne. Kramte wie beiläufig den Schlüssel für Cygalls Handschellen hervor und öffnete sie recht emotionslos. Salutierte ernst und verabschiedete sich auch schon wieder, verschwand mit schnellen Schritten. Cygall rieb sich die Handgelenke. Seine neuen Kleider hatten trotz der magischen Handschellen schon kleiner Brandlöcher. Aber alles in allem waren sie unversehrt. Obwohl seine Empathie den ganzen Weg über unverändert blieb, konnte man jetzt mit jedem Schritt hinauf zur Abtei einen Anstieg erleben. Wut, Hass, Schmerz und Leid bahnten sich wie ein aufkeimendes Feuer ihren Weg. Noch blieb Chinoha wie den Weg über auch, mit einem Abstand zu Cygall.
“Cygall... bitte...”
Ihre Stimme brach das Schweigen zwischen den dreien, war leise, gebrochen und Kraftlos. Sie ahnte bereits was kommen würde und hatte Angst das es zu weit gehen könnte. Angst davor das er die Kontrolle verlieren würde und sie ihn vergiften musste, damit er sich beruhig. Aber es war zu spät. Er blieb stehen und seine Kleider fingen wieder Feuer und zerfielen zu Asche, schneller als sie reagieren konnte. Er folgte den Überresten mit Blicken, als wäre er ehrlich betrübt darüber. Schlagartig änderte sich aber sein Gesichtsausdruck, seine Empathie in ein von Zorn zerfressenes Monster. Fauchend wie ein Lindwurm fluchte er Lautstakt vor sich hin. Beachtete weder Thuarad noch Chinoha mit einem Blick.
“Diese dummköpfige Pute von Menschenbrut! Was glaubt dieses Weibsbild eigentlich wer sie ist?”
Panik stieg in ihr hoch. Schon zuvor hatte sie bemerkt wie wenig Cygall von Konstabler Loevenstain hielt. Sie versuchte mit mehr Kraft auf ihn einzureden, aber seine Wut schien wie eine erdrückende Mauer.
“Cygall... bitte hör auf! Du tust dir nur selber weh!”
Auch Thuarad ließ die Situation nicht kalt und das wohl auch nicht nur, weil es seine Aufgabe war, auf den Schreiber aufzupassen.
“Schreiber! Wenn Ihr Eure Wut an wem auslassen wollt, beschwör ich Euch einen Eiselementar. Aber nun kriegt Ihr Euch ein!”
Der fast befehlende Ton schien an Cygall wie Wasser an einem Lotusblatt abzuperlen.
“WER tut mir weh?”
Immer noch fauchend sah er zu Chinoha. Ein Blick der sie glauben machte, er sehe sie gar nicht. In einen Funkenflug gehüllt ballte er die schon von Flammen überzogenen Fäuste. Obwohl sie großen Respekt vor seinem Feuer hatte, wollte sie nach ihm greifen. Ließ dabei das Kleiderbündel fallen und wäre fast darüber gestolpert. Strauchelte und sah wie Thuarad mit seinem rechten Zeigfinger ein Symbol in die Luft malte, einen Zauber vorbereitete. Die Angst davor, dass der Gelehrte ihn verletzen könnte war so groß, dass sie einfach auf Cygall zuging, dem Historiker die freie Bahn nahm. Weiter auf Cygall einredete.
“Bitte Cygall... Ich will dich nicht vergiften! Ich will das nicht!”
Aber sie hätte. Je weniger er auf Thuarads oder ihre Worte reagierte, des do mehr war sie gewillt.
“Ich? Oder diese Barbaren, die mich in meinen eigenen Flammen verrotten lassen? Versprechen machen und mich dann am ausgestreckten Arm verhungern lassen? Dieses dumme Stück! Ich hätte sie zu Asche verbrennen sollen, sie und all ihre geistig beschränkten Kollegen!”
Seine Empathie ging mit ihm durch. Nur noch blanke, blinde Wut und ein stechender Schmerz, der so groß war, dass er sich auf Chinoha übertrug. Thuarad hatte seinen Zauber abgebrochen, war aber deutlich noch in Alarmbereitschaft. Ein letzter großer Schritt und Chinoha stand direkt vor Cygall. Die Hitze des falsch wirkenden Feuersturms auf ihren Blättern und seine helle Glut in den Augen. Selbst wenn er ihre Tränen hätte sehen können, seine Wut fegte sie schneller hinweg, als dass sie ihr rechtes Auge verlassen konnten. Sachte und sich den folgen in vollem Umfang bewusst, legte die viel kleiner Sylvari ihre Hände an seine schwarzen Wangen und sah ihn in die von Hass geblendeten Augen.
“Hör auf... sie sind doch längst alle weg... Nur ich bin noch da... Bitte Cygall... Sag meinen Namen!”
Sie hatte ihn fast angeschrien. In all der Zeit hatte er es erst einmal geschafft sie bei ihrem richtigen Namen zu nennen. Alles was sie wollte, war sich zu konzentrieren. Auf etwas völlig anderes. Alles hätte sie als Antwort akzeptiert. Jeden noch so weit entfernten Spitznamen, den er ihr gegeben hatte, wenn er nur aufhören würde.
Die Angst war immer präsent, nicht vor ihm, um ihn. Das Feuer fraß sich bereits durch die Blätterhandschuhe. Die Hitze in ihre dünne Borke darunter, dann erst reagierte Cygall auf all das. Keuchte entsetzt auf und sah zu ihr runter.
“Chinoha!... Was tut Ihr?”
Wohl mehr aus Reflex griff er mit den brennenden Händen an ihre Handgelenke, zerrte ihre Hände von den Wangen und realisierte zu spät, dass er ihr nur noch mehr schadete. Schreckte zurück, ließ sie los und wich zurück, prallte mit dem Rücken gegen das Geländer. Er war verwirrt, perplex und merklich unfähig die Situation zu begreifen.
Panisch drehte Chinoha sich zu Thuarad. Cygall sollte keine Chance bekommen sich zu verteidigen.
“Thuarad! Was auch immer Ihr tun wolltet... Jetzt!”
Ein nicken und der Historiker hob wieder den rechten Zeigfinger, die linke Hand fest um Cygalls Stab geklammert. Schloss die Augen, bevor schnelle aber konzentrierte Bewegungen ein Symbol in die Luft zeichneten. Komplex und doch in wenigen Zügen vollendet.
“Geht aus dem Weg!”
Kaum gesagt, wicht sie schon zurück. Schnell genug um nicht erfasst zuwerden, aber noch zu sehen wie sich kalte Winde zusammenrafften, einen großen weiten Wirbel bilden und Cygall als Mittelpunkt vereinnahmten. Schneeflocken und Eiskristalle fingen an im kalten Wind der Zittergipfel zu tanzen. Schneller wilder und kamen ihm dabei immer näher. Als wollte der schneidende Wind ihn fesseln, zog er immer engere kreise um ihn.
Die Flammen kämpften gegen das Eis an. Zischten dem Schnee entgegen und wurden doch erbarmungslos von seinen Gliedern gerissen. Funken in Asche verwandelt und das Glühen In der Kälte erstickt, bis nur noch kalter Rauch vom einstigen Feuersturm um den Sylvari erzählte.
Erleichtert seufzte Thuarad auf, die Situation, der Zauber hatten ihn erschöpft. Seiner Sinne nicht mächtig, begann Cygall in sich zusammenzusinken. Die Empathie des Schreibers flackerte nur noch schwach, der Bewusstlosigkeit nahe. Aber er beruhigte sich, der Zorn, der Hass verschwanden. Schnelle Schritte und Chinoha war wieder bei ihm, fing ihn auf und hielt ihn fest. Der mitgenommene Körper sollte weder zu Boden gehen noch aus Verwirrung heraus fliehen. Ihre Angst bröckelte, ihre Sorge wich Erschöpfung. Ihre eigenen Wunden ignorierte sie. Ebenso erleichtert über den Ausgang wie Thuarad, sah sie über die Schulter zu ihm.
“Es... ähm... Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen?”
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