Es ist keine gemütliche Substanz, die zum tifenentspannen einlud. Kein angenehmes Kraut, das einen sanft in bauschige Wolken deckte. Jack hatte, egal wie erfahren seine alte Freundin war, zu einer moderaten Menge an aufputschenden und ganz sicher nicht legalen Drogen gegriffen. Der Rausch von Alkohol war Maya nicht fremd, nur hat der eben die Nebenwirkung ab einem gewissen Pegel genauso das Leben leichter wirken zu lassen wie auch die Sinne zu nehmen. Das Zeug war anders - Die Farben um sie herum wurden heller, kräftiger. Nun war klar, warum hier nur ein paar Kerzen die gedimmte Umgebung erhellten. Ihr Griff im roten Stoff schien ihr nach den ersten Augenblicken die einzelnen verwobenen Fasern zu verraten. Ein sensorischer Tiefenblick. Ein fanatischer Aufputscher. Die Welt wurde zu einer Herausforderung, die nur darauf wartet an der Leine gegriffen und wie ein folgsamer Köter hinter sich hergezogen zu werden. Euphorie, ein Gefühl, das ihr Körper mit den kommenden Momenten auch gegen ihren Willen ausschütten würde. Sie versuchte sich die dunkle Miene zu bewahren, aber es wurde immer schwieriger gegen das Innere Kribbeln kindischer Unbeschwertheit anzukommen. Jack hatte das Zeug auch genommen. Als der letzte unreine Tropfen in die Kehle floss setzt er ab, entwirrte seinen Arm hinter ihrem und mit einem raschen Wurf nach hinten klatschte das leere und eigentlich solide Glas gegen die Wand und blieb einseitig eingebrochen neben einem Kessel liegen.
"Ich -liebe- das Zeug. Alles ist so wie es sein sollte! Mein Antidot gegen die Wirklichkeit!" Der darauffolgende harsche Griff einer herrschsüchtigen Hand packte Maya am Hals und ihre vermeintlich anfängliche Verwirrung wegen der einsetzenden Rauscheffekte wurde schamlos ausgenutzt. "Erst nehme ich das für die Inspiration, dann das blaue Pulver für den Fokus und das grüne für die ruhige Hand! Ich steche dir das Ankh knapp über deinen prallen Arsch.“ Obwohl sie in letzter Zeit nicht wenig Übung darin hatte einiges an Alkohol in sich hineinzukippen, überrumpelte sie das Geschehen und die Wirkung der ihr bisher unbekannten Droge. Ein schmales Rinnsal lief ihren rechten Mundwinkel hinab, weil sie tatsächlich kurz zusammenzuckte und den Blick in die Richtung der Scherben warf, statt sich auf den letzten Schluck zu konzentrieren. Er hatte das richtige Mittelchen gewählt, ohne die Hintergründe für ihren Besuch zu kennen. Noch immer hielt sie sich an dem roten Stoff fest, klemmte sich diesen zwischen Daumen und Zeigefinger und konzentrierte sich kurz auf das Gefühl, welches die einfachen Fasern auslösten. Die müden Augen wurden bald schon etwas munterer und die Mundwinkel hoben sich lasziv hinauf als sie sich seiner Hand an ihrem Hals endlich gewahr wurde. " Inspiration? Ich ging davon aus, dass du immer inspiriert bist, Jack." Zugegeben sie ging auch davon aus, dass er ständig auf Drogen war. "Ich werde das Glas nicht werfen." fügte sie noch hinzu und behielt es in der Hand.
Nah schwebten die Augen des Abyss vor ihrem Antlitz herum und sie konnte allein dem Biss auf seine Unterlippe entnehmen, wie er sie gedanklich bereits auszog. Als würde er den Vorhang von einem Gemälde lüften. Ein pervertiertes Gefühl irgendeiner verdorbenen Kultiviertheit. Er lebte in einer anderen Welt und die Grundgesetze dieser Existenz haben sich lang von vielem vor der Tür verabschiedet. "Das Glas könnte mir nicht egaler sein." Jack wahrte den Griff um ihren Hals und streckte ihr die Zunge entgegen. Ein Anblick der Maya schon früher fesselte, denn Jack hatte sich die Zunge bereits im Jugendalter spalten lassen. Ein rebellischer Akt eines Querschlägers.
"Es gibt Menschen wie dich, die das Beste in mir zu Tage fördern." Seine Worte raunend, leckte er ihr über die Lippen, rollte darüber wie ein heißes und nach Bitterorange schmeckendes Versprechen. Ohne Zurückhaltung glitten die beiden samtig warmen Zungenhälften unmittelbar darauf über das vergossene Rinnsal, begannen bei ihrem Unterkiefer in gerader Bewegung nach oben, ehe sie ihren Mundwinkel erreichten. Der unersättliche Hunger, die Begierde sie zu schmecken, er leckte mit den festen Spitzen seiner Zunge genüsslich und langsam streichend das Aroma von Mayas geschwungener Oberlippe. Alle Vernunft verabschiedete sich in diesem Moment und wollte aus diesem Haus nach draußen fliehen, denn die Nekromantin war sich sicher, dass sie weißen Rauch gesehen hatte, der durch den winzigsten Spalt in der Eingangstür nach draußen zog. Sie ließ sich den Eindrücken entgegenfallen und auch lehnte sich ihrem alten Freund zu. Die Farbe seiner roten Weste erinnerte sie an frisches Blut und weckte Erinnerungen an einige berauschende Abende.
"Und was fördert das Schlechteste in dir zu Tage? Nur damit ich weiß was ich tun muss?" hauchte sie ihm warm entgegen und ließ die Lippen danach leicht geöffnet. Sie schmunzelte und bekam die Rechnung für ihre Worte prompt. Nach einem lüsternen Schnauben biss Jack ihr in die volle Unterlippe und das fest genug, um sowieso leicht eingerissene Haut zu quetschen, ein paar kleine Tröpfchen schmalen Bluts zu vergießen. Als die Zungenspitze den ganz leichten eisernen Geschmack merkt wird der Griff um ihren Hals enger, die Finger krümmten sich sehr viel härter, seine verbissenen Zähne quetschten den feinen Riss nach mehr von dem daran. Die Tatsache, dass Maya nach Tagen des Stillstands in ihrem Leben, den Biss überhaupt fühlte, jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. Sie konnte schon diese winzige Menge Blut spüren die er ihr von den Lippen saugte und fragte sich wie es sich gar anfühlen wird, wenn mehr Blut an diesem Abend fließt. Ihre blassen Wangen wurden fleckig rot. "Das ist ganz fließend. Komm." drang seine Stimme an ihr Gehör.
Er ging auf die Treppe mit den freistehenden Kerzen zu. "Oben ist alles was wir brauchen. Ich werde ein Meisterwerk in deine Haut prägen! Die Verbindung aus Blut und Tinte.. Unheilig verdorben, ein erstes Symbol der Erzfeinde, devote Hingabe."
Diese Geschichte ist ein Mitschnitt aus dem Rollenspiel mit Border!
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Saso
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Border
👀
Minna Autor