Die Darbietung

Ein hauchdünnes, enges Kleid. Schwarz. Ein schöner Kontrast zu ihrer Haut und ihrem roten Haar. Es könnte Mal ein elegantes und zum anderen Zeitpunkt ein sehr verführerisches Kleidungsstück sein. Ihre Schultern lagen frei und der elastische Stoff schmiegte sich an ihren Körper. Sie konnte ob der Scheinwerfer niemanden mehr erkennen. Nicht einmal die Theke hinter der Gloria stand. Helles Licht blendete sie und das war auch gut so. Keine Ablenkung. Kein Lächeln oder skeptische Blicke die sie jetzt stören könnten.


Ihr Atem war ruhig und das Herz schlug langsam. Sie war nicht nervös, denn es war nicht das erste Mal für sie auf dieser Bühne. Doch jedes Mal war es trotzdem etwas Besonderes und sie spürte dieses eine Gefühl bereits aufwallen. Es war anders als normale Aufregung oder Lampenfieber, es fühlte sich wärmer an. Einnehmend und überwältigend.


Die ersten Takte der Musik erklangen und brachten sie auf selbstsicheren Schritten bis zur Kante der Bühne. Die Arme hangen locker an ihrer Seite, der Klang ihrer hohen Schuhe ging in der Musik unter. Jetzt sah man die dünnen Seidenstrümpfe, die ihre Beine bedeckten - viel zu teuer für eine Laufmasche.


Mit der ersten Strophe des Gesangs begann ihre Darbietung. Doch sie sang an diesem Abend nicht.

Kommentare 8